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DER AKTUELLE KILLERSPIEL-REPORT NR.2!

Gesellschaft gepostet von Lyc am 24.03.2009 um 22:11 Uhr
 
Killerspiel Report zusammenfassung

Die Debatte rund um das Thema Gewalt in Computerspielen will nach den Ereignissen von Winnenden offensichtlich nicht abreissen, und täglich erreich uns neue Meldungen. Damit ihr auf dem Laufenden bleibt, und trotzdem nicht in News zu einem Thema ertrinkt, werden wir - solang die Flut anhält - regelmäßig alle Neuigkeiten zum Thema zusammenfassen.

Im zweiten Teil unseres Killerspiel-Reports gibt es wieder zahlreiche Gefechte zwischen Gegnern und Befürwortern der geforderten Killspiel-Verbote, und so langsam fragt man sich, wo das Ganze enden soll ...




ELTERN VS. MEDIENGEWALT UND WAFFEN

killerspiele
Am vergangenen Samstag wurde ein offener Brief der betroffenen Eltern von Winnenden veröffentlicht, in dem diese sich klar gegen Mediengewalt und die Verfügbarkeit von Waffen aussprechen.

Die Eltern rufen dazu auf die Altersgrenze für das Nutzen einer großkalibrigen Waffe von 14 auf 21 Jahre zu erhöhen, evtl. ganz auf großkalibrige Waffen im Schießsport zu verzichten, Verstöße gegen das Waffenrecht schärfer zu ahnden und forderten ausserdem weniger Gewalt im Fernsehen zu zeigen.

Bis hierhin klingt das ganz noch recht vernünftig, aber wie derzeit üblich wurde natürlich auch direkt noch das Verbot (!) von gewaltverherrlichenden Computerspielen gefordert. Gamersunity erspart sich einen Kommentar, um nicht zu unsensibel zu wirken, und verweist erneut dezent auf folgenden Satz des deutschen Grundgesetzes:

"Eine Zensur findet nicht statt."




BUNDESPRÄSIDENT VS. MEDIENGEWALT

killerspiele
Nachdem nun halb Deutschland wegen Spielen brüllt und jammert sah augenscheinlich auch Bundespräsident Köhler seine Chance gekommen, und wetterte nochmal schnell hinterher, damit beim Wahlkampf Ende des Jahres auch ja alle noch seinen Namen im Kopf haben:

"Zum Beispiel wissen wir doch schon lange, dass in ungezählten Filmen und Computerspielen extreme Gewalt, die Zurschaustellung zerstörter Körper und die Erniedrigung von Menschen im Vordergrund stehen. Sagt uns nicht der gesunde Menschenverstand, dass ein Dauerkonsum solcher Produkte schadet? Ich finde jedenfalls: Dieser Art von "Marktentwicklung" sollte Einhalt geboten werden.

Eltern und Angehörige von Opfern haben mir gesagt: "Wir wollen, dass sich etwas ändert". Meine Damen und Herrn, das will ich auch. Das sollten wir alle wollen. Und da ist nicht nur der Staat gefordert. Es ist auch eine Frage der Selbstachtung, welche Filme ich mir anschaue, welche Spiele ich spiele, welches Vorbild ich meinen Freunden, meinen Kindern und Mitmenschen gebe.

Zur Selbstachtung gehört es, dass man "Nein" sagt zu Dingen, die man für schlecht hält - auch wenn sie nicht verboten sind. Die meisten von uns haben ein Gespür für Gut und Böse. Also handeln wir auch danach! Helfen wir denjenigen, die sich in medialen Scheinwelten verfangen haben und aus eigener Kraft nicht mehr zurückfinden. Helfen wir auch Eltern, denen ihre Kinder zu entgleiten drohen."

So ganz möchte man dem Herren da zwar nicht widersprechen, schließlich ist die mediale Überflutung mit Gewalt durchaus ein Problem unserer Zeit, und auch Killerspiele wurden in dieser Rede nicht unnötig als Hauptfeind ausgerufen. Jedoch stellt man sich in Anbetracht des Auslösers, der zu diesem Zitat führte, doch ein wenig die Frage, ob hier noch die eigentliche Ursachenforschung für Amokläufe im Vordergrund steht, oder eher, dass die SPD eine ziemlich starke Gegnerin in den Wahkampf gegen Herrn Köhler führt. Schließlich herscht mediale Gewalt nicht gerade erst seit gestern, möchte man meinen.




STUTTGART VS. COUNTERSTRIKE

ESL
Eine der derzeit wohl absurdesten Meldungen stammt derzeit aus dem Süden Deutschlands: Stuttgart hat das für Freitag angekündigte Intel Friday Night Game der ESL abgesagt, da dort unter Anderem auch das Killerspiel Counterstrike gespielt werde. Oberbürgermeister Wolfang Schuster von der CDU über die Absage:

"Angesichts der Ereignisse und des schrecklichen Amoklaufs in Winnenden und Wendlingen, bei dem 15 Menschen getötet wurden, können wir eine solche Veranstaltung derzeit in unserer Stadt nicht akzeptieren"

Was fällt einem dazu mehr ein als: Es lebe die selbst geschaffene Pseudo-Logik! Gamer Stuttgarts, ihr wisst, gegen wen ihr bei der nächsten Wahl eure Stimme abgeben solltet ...




ELECTRONIC ARTS VS. GALERIA KAUFHOF

Vor Kurzem berichteten wir, dass Galeria Kaufhof alle 18 Spiele aus den Regalen geschmissen hat, weil die Kette dies für die richtige Reaktion auf den Amoklauf gehalten hatte. Nun äussert sich Electronic Arts laut PCGames etwas verdutzt zu dieser Entscheidung, und versteht nicht ganz, was Kaufhof mit dieser Aktion bezwecken möchte:

EA Logo
"Wir können die Entscheidung von Galeria Kaufhof, 18er-Spiele und -Filme aus dem Sortiment zu nehmen, nicht nachvollziehen. Es gibt wie in allen Medienbereichen auch bei Filmen und Spielen Angebote für unterschiedliche Altersgruppen, die ihre Berechtigung haben.
Erwachsene sollten selbst entscheiden, für welche Art von Unterhaltung sie sich entscheiden wollen. Auf die Sortimentspolitik von EA hat die Kaufhof-Entscheidung keinen Einfluss."

Was soll man da noch sagen, ausser: Jep, so sehen wir das auch.




HARVARD VS. KILLERSPIELVERBOT

Inzwischen wird ja auch international fleißig vom neuen, deutschen Lieblings-Sündenbock berichtet, und weitestgehend hält die internationale Presse die Äusserungen deutscher Politiker und Beamter für ähnlich fragwürdig, wie die Spielergemeinde. So meldet sich jetzt auch die Harvard Crimson zu Wort, die wohl älteste und anerkannteste College-Zeitung Amerikas:

killerspiele

"Nur wenige Verbrechen sind verstörender, als brutale Morde an Schulen ... Nach dem deutschen Amoklauf wurde ein Ruf danach laut, brutale Videospiele aus den Ladenregalen verschwinden zu lassen. Aber Videospiele zu verbieten und pauschal soziale Restriktionen einzuführen kann nicht die Antwort sein.

Nach einer Tragödie wie dieser sind Videospiele immer wieder Ziel forschender Blicke ... Studien mögen Begleiterscheinung aufgezeigt haben, die eine Verbindung zwischen Spielen und gewaltätigem Verhalten herstellen, aber ... das ein Zusammenhang besteht bedeutet nicht, dass es sich ursächlich bedingt, und es gibt keinen überzeugenden Beweis dafür, dass hier eine Ursache gefunden wurde. Dafür gibt es einfach zuviele unbekannte Faktoren - sozial schwache Teenager mögen gern brutale Videospiele spielen, aber das tun auch viele perfekt integrierte Teens. Wir können nicht beweisen, dass es Jugendliche in Serienmörder verwandelt, diese Spiele zu spielen.

Viele Menschen sind beunruhigt und erwarten eine Antwort der Gesetzgeber. Wir müssen in unseren Erwartungen aber vernünftig bleiben. Es wird immer Soziopathen und Spinner geben ... Wir können nicht erwarten jede Person glücklich und friedfertig zu machen. Die Verbindung zwischen Videospielen und Gewalt von Jugendlichen überzubewerten hat eher den Beigeschmack politischer Machenschaften, als den wirkliche Ursachenforschung ...

Es muss bei derartigen Verbrechen mehr auf die Eltern geschaut werden, und auf die anderen, die Waffen in Reichweite liegen lassen ... Schärfere Strafen und Verordnungen bei Waffenkäufen könnte dabei helfen, dass solche Waffen in die falschen Hände geraten, aber wir müssen - solang solche Waffen verfügbar sind - härter daran arbeiten, mit ihnen sorgsamer umzugehen."




TITANIC VS. KILLERSPIEL-DEBATTE

In all dem Sumpf, in dem Spieler seit zwei Wochen nahezu ertrinken, gibt es dennoch verständige bzw. satirische Lichtblicke. Einen haben wir derzeit dem Magazin Titanic zu verdanken, auf deren Startseite man derzeit einen Blick werfen sollte, um sein Spielerherz etwas zu erleichtern.
Danke dafür. ;)
geschrieben von Lyc  

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