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ULTIMATE MARVEL VS. CAPCOM 3 - DAS PRÜGEL-UPDATE IM TEST

Review gepostet von Green Ninja am 25.11.2011 um 23:28 Uhr
 
Capcom ist dafür bekannt alte Spiele wieder und wieder zu veröffentlichen. Was den dazwischen liegenden Zeitraum angeht ist Ultimate Marvel vs. Capcom 3 aber ein neuer Rekord. Im Februar 2011 erschien die ursprüngliche Version des Crossover-Prüglers und jetzt steht schon ein Update à la Super Street Fighter IV auf der Matte. Sind die neuen Charaktere, Level und Spielmodi Grund genug, erneut in den Ring zu steigen?

Was ist da? Kaum wurde Ultimate Marvel vs. Capcom 3 angekündigt, wird auch schon das komplette Rooster geleakt. Hier die Character Artworks zu den 12 neuen Recken.

Wer zum Geier ist Rocket Racoon?! O_O
Vieles von dem, was ich in meinem Review zu Marvel vs. Capcom 3: Fate of Two Worlds Ende Februar gesagt habe gilt weiterhin: Das Spiel sieht immer noch echt klasse aus, spielt sich schnell und flüssig, hat jede Menge toller Charaktere (inklusive Deadpool) und ist vollgestopft mit kleinen Details und Anspielungen auf die Welten von Capcom und Marvel. Deswegen machen wir das dieses mal ein bisschen anders und sehen uns nur an was UMvC3

  1. besser macht als der Vorgänger und
  2. neues bietet

Am besten fangen wir damit an, nochmal zu gucken was mich am letzten Spiel gestört hat:

  • Story kaum vorhanden
  • Lange Liste von Charakteren die ich wirklich vermisse
  • Keine Tutorials, Spiel schwer zu erlernen
  • Nur 9 Arenen


Der angekekste Gott


Marvel-vs-Capcom-3
MvC3 hatte eine sehr minimalistische Story, die so gut wie nicht erklärt wurde. In der ultimativen Version wird zumindest das ein wenig korrigiert. Der ursprünglich nur in der Collector’s Edition des Vorgängers enthaltene offizielle Comic zum Spiel findet sich dieses Mal auf der Disc. Auf ein paar wenigen Seiten wird erklärt wie sich Albert Wesker und Doctor Doom verbündet haben und dabei dem Weltenverschlinger Galactus auf die Füße getreten sind. Die Story wird keine Welt erschüttern, geschweige denn zwei, aber zumindest hat man jetzt ein besseres Bild der Gesamthandlung.

Was sich leider nicht geändert hat sind die minimalistischen Endsequenzen, die nur aus Standbildern und ein Bisschen Text bestehen. Einige der alten Charaktere (aber nicht alle) haben neue Endsequenzen bekommen, aber es bleibt dabei, dass die jeweiligen Stories in ziemlich billiger Form erzählt werden. Warum keine schicken Anime-Szenen wie in Super Street Fighter IV, oder zumindest vertonte Dialoge, wenn man die ganzen Sprecher schon im Studio hat? Es fehlt einfach die Epicness, die in den CG-Trailern so präsent war.

Der Magier, der Waschbär und der Fotograf


Selbst mit stolzen 36 Kämpfern konnte das Rooster von Marvel vs. Capcom 3 nicht jeden zufrieden stellen und viele Fans hofften, dass herunterladbare Inhalte dieses Problem lösen würden. In Ultimate Marvel vs. Capcom 3 gibt es 12 neue Charaktere, 6 von jeder Seite. Darunter sind Capcom Charaktere über deren Auftritt ich mich persönlich sehr freue (Frank West, Phoenix Wright, Vergil), Marvel Helden die zwar ganz cool sind aber auf die ich auch hätte verzichten können (Iron Fist, Ghost Rider und Doctor Strange) und ein paar Figuren bei denen ich nur mit dem Kopf schütteln kann. Mal im Ernst, Capcom. Rocket Racoon? ô_o

Marvel-vs-Capcom-3

Auch wenn die Charaktere selbst nicht jedem gefallen, die meisten sind sinnvolle Ergänzungen zum Rooster. Nemesis aus Resident Evil ist ein weiterer Heavy, von denen es im Hauptspiel ja nicht so viele gibt, Nova ein blitzschnelles Powerhouse, Ghost Rider kann mit seiner Kette ordentlich auf mittlerer Reichweite austeilen und Bogenschütze Hawkeye bringt ähnlich wie Chris eine ganze Reihe von unterschiedlichen Fernkampfattacken mit ins Spiel.
Von einem Fan-Standpunkt ausgesehen komme ich aber nicht drumherum mich zu fragen, wie diese neuen Kämpfer ausgewählt wurden. Ich werde das Gefühl nicht los, dass Hawkeye nur im Spiel ist, weil er im Avengers-Film vorkommt. Capcom-Ikone Mega Man wurde nach 2 gecancelten Spielen erneut übergangen und ist nur als DLC-Alternativkostüm für Maverick Hunter-Kollege Zero verfügbar. Spider-Man-Schurken gibt es leider immer noch keine.

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PAPIERKRAM!
Mein persönlicher Favorit ist aber definitiv Ace Attorny Phoenix Wright. Der Anime-Anwalt hat zwar eine große Fanbase und demnächst ein Crossover mit DS-Detektiv Professor Layton, passt aber mal so überhaupt nicht in ein Prügelspiel. Und sein Moveset spiegelt das perfekt wieder: Anstatt Tritt, Schläge und Feuerbälle zu verteilen, schadet er seinen Gegnern durch Stolpern, Niesen oder dem Werfen von Papierkram. Phoenix ist mit Abstand der verrückteste Charakter den ich je in einem Prügelspiel gesehen habe und diese Liste enthält obskure Gestalten wie Mr. Game and Watch, Earthworm Jim und das Känguruh aus Tekken. Das Ganze ist einfach köstlich anzusehen, aber der absolute Killer sind die verschiedenen Kampfmodi. Der junge Staranwalt startet seine Hypercombo nämlich nicht mit simplen Tastenkombos, oh nein! Zuerst müsst ihr nämlich im Investigation-Mode Beweise finden, diese dann im Trial-Mode präsentieren und durch den OBJECTION!-Move in den Turnabout-Mode wechseln, in dem Phoenix seine vernichtende Ultracombo vom Stapel lassen kann, in der er seinen Gegner eines Verbrechens beschuldigt.

OBJECTION! Wo ist mein Tutorial?


Im Gegensatz zu meinem Review von MvC3 hatte ich dieses mal die Gelegenheit die Anleitung zum Spiel zu lesen. Hier habe ich erfreut festgestellt, dass es tatsächlich Erklärungen zum X-Factor, Supersprung und ähnlichen Moves gibt, die im Spiel selbst nicht erklärt werden. Sehr angenehm, auch wenn ich nicht weiß, wann ich mir zum letzten Mal das einem Spiel beigelegte Handbuch angesehen habe.

Eine Riesenladung Screenshots zu Ultimate Marvel vs. Capcom 3, direkt von der Comic Con. Die ersten 4 der 12 neuen Charaktere in Aktion. 
Okay, Ghost Rider ist cool und Strider hat wohl ne menge Fans, aber musste Hawkeye wirklich sein? Und Firebrand

Dennoch wäre ein In-Game Tutorial wirklich praktisch, insbesondere in Bezug auf die Eigenheiten einiger Charaktere: Frank West z.B. kann ein paar seiner härteren Special Moves erst einsetzen, wenn er durch das Fotografieren von Attacken selber Level aufsteigt. Das ist auf der einen Seite echt saukomisch, weil so funktioniert auch Franks Zombiejagd im Kaufhaus, auf der anderen Seite wird euch nirgendwo erklärt wie man die “besten” Fotos macht um Level aufzusteigen. Ähnliches gilt für den abgefahren Kampfstil von Phoenix Wright, den ich weiter oben beschrieben habe. Davon hätte ich nämlich keine Ahnung, hätte ich mir nicht dieses Video angesehen, in dem UMvC3-Produzent Seth Killian den Charakter extra für einen Journalisten von Kotaku erklärt.

Der Rest


Das ist natürlich nicht alles was im Spiel überarbeitet wurde. Wie bereits mehrmals erwähnt bin ich jetzt nicht der Über-Beat ‘em Up-Profi und kann deswegen nur schwer beurteilen wie sich das Re-balancing der alten Helden auswirkt.
Es gibt einige neue Level, davon sind die meisten aber leider nur eine Variation von Arenen die es schon im Vorgänger gab, wie z.B. Asgard oder New York bei Nacht.

Und was gibt’s Neues? Nicht so wahnsinnig viel, um ehrlich zu sein. Derzeit befindet sich noch der sogenannte Heroes & Heralds-Mode in Entwicklung, der als Gratis-DLC erscheinen wird. Hier bekommen die Kämpfe durch Sammelkarten eine strategische Note. Aber da es sich hier um noch nicht erhältlichen DLC handelt, ist das für dieses Review irrelevant.

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Galactus spielt sich wie ein unbesiegbares Walross

Ein weiterer geheimer Spielmodus lässt euch selber die Rolle des Weltenverschlingers Galactus übernehmen. Das ist aber nicht annähernd so spannend wie es sich anhört. Galactus nimmt nur sehr wenig Schaden, ist furchtbar langsam und der Computergegner blockt fast alle eurer Superattacken. Dieses Bonusspiel kann man getrost links liegen lassen.
Außerdem gibt es jetzt einen Spectator Mode, in dem ihr euch Online Matches ansehen könnt.

Was ist da? Kaum wurde Ultimate Marvel vs. Capcom 3 angekündigt, wird auch schon das komplette Rooster geleakt. Hier die Character Artworks zu den 12 neuen Recken.

Wer zum Geier ist Rocket Racoon?! O_O

PRO & CONTRA



  • Alles was in MvC3 toll war, ist es hier immer noch
  • Phoenix Wright
  • Spectator Mode


  • Story immer noch sehr mager
  • Galactus Mode eher öde
  • Wenig neuer Content
  • Braucht immer noch dringend ein Tutorial


Fazit
Lohnt sich Ultimate Marvel vs. Capcom 3 jetzt? Das hängt davon ab ob ihr den Vorgänger schon besitzt. Wenn ihr MvC3 oft und gerne online gespielt habt, wollt ihr möglicherweise unbedingt neu ausbalancierte Charaktere und es würde mich auch nicht überraschen, wenn sich jetzt einfach weniger Spieler für den Vorgänger über Xbox Live und PSN finden.
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Von den 12 neuen Charakteren gibt es nur 2, die ich persönlich unbedingt noch im Spiel haben wollte. Zwar sind sie Gameplay-technisch fast alle eine sinnvolle Ergänzung, aber teilweise kann ich die Wahl echt nicht nachvollziehen.
Wirklich viel neuer lohnenswerter Content wird neben den neuen Charakteren leider nicht geboten. Der Heroes & Heralds-Mode kommt erst noch, der Galactus-Mode ist vernachlässigbar und ob ihr einen Spectator Mode braucht, müsst ihr selber wissen. Dafür ist das Spiel aber von Anfang an zum Budget-Preis von 40 Euro zu haben.

Wenn ihr aber auf den Kauf von MvC3 verzichtet habt, weil ihr schon geahnt habt, dass Capcom mal wieder versucht einen Street Fighter II Turbo abzuziehen, dann kann ich jetzt nur wiederholen, was ich in meinem letzten Review schon gesagt habe: Es ist ein grandioser 2D-Prügler (mit Deadpool), in dem sich die größten Helden und Schurken zweier Welten die Klinke in die Hand drücken. Wenn ihr mit dem Genre oder den Charakteren etwas anfangen könnt, werdet ihr mit Ultimate Marvel vs. Capcom 3 sicher euren Spaß haben.
geschrieben von Green Ninja  






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