Der Innenminister Baden-Württembergs legt mal wieder ordentlich nach, was sinn- und ahnungslosen Populismus angeht. Knapp eine Woche vor dem Jahrestag des Amoklaufs in Winnenden sprach er sich gegenüber dpa nämlich für ein Verbot von so genannten Killerspielen aus, an den Waffengesetzen sollte man hingegen nicht rütteln.

Ist ja klar, denn Videospiele töten und keine Schusswaffen! Die Logik ist doch offensichtlich, oder etwa nicht?

"Ich meine, wir sollten jetzt erst einmal schauen, wie sich das im Juli 2009 verschärfte Waffenrecht auswirkt. Killerspiele halte ich für abartig und gefährlich. Da sollten wir mit einem Verbot ernst machen."

Natürlich, so Rech weiter, sei die Verfügbarkeit von Waffen ein Risikofaktor. Aber man vertraue voll und ganz den Vereinen und Verbänden. Übrigens: Wenn ich hier von »CDU sagt«, schreibe, dann meine ich das im Übrigen auch so. Denn Heribert Rech ist für mich ein Repräsentant der CDU und was er sagt, gilt für die gesamte CDU. So wie ein befragter Spieler auf der Straße auch immer sofort die gesamte Spielerschaft darstellt. Da wird ja auch kein Unterschied gemacht.

Also, liebe CDU, ich erkläre es vielleicht noch einmal. Nicht nur hat Deutschland das strengste Waffengesetz in Europa, sondern mit der USK auch die strengste europäische Kontrollbehörde für Videospiele. Wenn ich Herrn Rech also einen Tipp geben darf: Das Vertrauen, dass sie zu Schützenvereinen mit prall gefüllten Waffenschränken haben, können sie auch zu Computerspielern haben. Pixel sind nämlich - und da gebe ich ihnen Brief und Siegel drauf - weniger gefährlich, als Waffen.