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SILENT HILL - SPIELVERFILMUNG MIT ERFOLG?

Review gepostet von LLive am 31.12.2008 um 17:18 Uhr
 
Fast jedes mal, wenn ein "Gamer" eine Spielverfilmung bewertet heißt es entweder: „Hat nichts mit dem Spiel zu tun, die Story ist mies! Scheiß Film!“ oder „Verflucht seist du, Uwe Boll!“. Ganz selten gibt es in beiden Fällen Ausnahmen. Beim zweiten nennt sie sich, nach der Meinung vieler, Postal und beim ersten höre ich meistens "Silent Hill" in meinem Gedächtnis klingeln.

Doch was macht "Silent Hill" so unglaublich anders? Wo ist das Geheimnis dieses Filmes und wieso zum Teufel war der Film auch beim Mainstream so beliebt?

silent hill movie

Fangen wir bei der Story an. Der Film beginnt damit, dass Sharon, die Adoptivtochter von Rose DaSilva, schlafwandelt. Kurz vor dem erwachen schreit sie den Namen „Silent Hill“ in die Nacht hinaus. An diesem Punkt erfährt man auch schon, dass sie das wohl schon öfters gemacht hat... verrücktes Mädchen. Aus diesem Grund entscheidet sich ihre Mutter dazu mit ihr in die Stadt Silent Hill zu fahren, welche seit einem Kohlebrand, der immer noch anhält, unbewohnt ist. Selbstverständlich sagt sie ihrem Mann davon nichts, denn der ist unverständlicher Weise total dagegen, dass seine Frau alleine mit ihrem Kind in eine Geisterstadt fährt um nach "Antworten" zu suchen.

Kaum dort angekommen verschwindet ihre Tochter auch schon und zusätzlich muss Rose feststellen, dass sie Silent Hill nicht so einfach verlassen kann. Rose hat nun ein Problem, entweder sie beginnt, mit Hilfe der ebenfalls in Silent Hill "eingeschlossenen" Polizistin Cybil Bennett, die rätselhafte Suche nach ihrer Tochter oder der Film ist nach 20 Minuten zu Ende. Sie entscheidet sich überraschender Weise fürs erste.

silent hill movie
Während der unglaublich spannenden Suche, die immer mysteriöser wird, laufen ihnen immer mal wieder paar Monster über den Weg und machen den 2 Frauen das Leben schwer. Später taucht sogar eine Gruppe von verdammt religiösen Menschen auf die diesen "verfluchtem" Ort noch nicht verlassen haben. Der lustige Haufen, zumindest deren Chefin, will natürlich unbedingt helfen die Tochter zu finden und weist Rose den angeblichen Weg zu ihr bzw. zu "Jemandem" der wissen soll wo sich Sharon aufhält. Rose glaubt den "Anwohnern" natürlich jedes Wort und macht sich keine Gedanken, wieso diese merkwürdigen Leute so hilfsbereit sind oder wieso diese trotz des Kohlebrands weiterhin in Silent Hill verweilen. "Steht so im Drehbuch, wird richtig sein." wird sie sich da gedacht haben.

silent hill movie
Auf der "anderen" Seite macht sich Chris DaSilva, der Mann von Rose, auf den Weg nach Silent Hill um seiner Frau zur Hilfe zu eilen, denn diese rief ihn von dort aus an und faselte irgend etwas von Sharon, verschwunden und so.
Als er dort ankommt erwartet ihn aber nur noch ein leeres Auto und die Polizei, die ihn darüber informiert das Frau, Tochter und eine Polizistin spurlos verschwunden sind, aber er sich keine Sorgen machen müsse, denn die verschwundene Polizistin wird seiner verschwundenen Frau bestimmt hilfreich zur Seite stehen. Anfangs sucht Chris noch mit Hilfe von Officer Gucci nach seiner Familie, später muss er alleine zurecht kommen.

Dabei findet er bei recherchieren nach Hinweisen, oh Wunder, so einige merkwürdige und mysteriöse Fakten über den Ort und Sharon heraus. Leider weiß Chris nicht das seine Bemühungen vergeben sind, da sich Frau und Kind in einer anderen Dimension bzw. in einer Parallelwelt, die er nicht betreten kann, befinden.

Am Ende kommt es zu einem unglaublich grandiosem Finale, das es optisch so richtig krachen lässt aber dazu schreibe ich nichts... ich will euch ja nicht die ganze Story vorweg nehmen, nachher werde ich noch beschuldigt hier rumzuspoiler. Schönes Wort.

silent hill movie

Nach der kleinen „Vorschau“ ist im erstem Augenblick nicht davon auszugehen, dass die von Klischees beladene Story der einzige Grund für den Erfolg gewesen ist. Jedoch hat sie stark zu diesem beigetragen, denn jeder weiss das Horrorfilme stark in Mode waren und es immer noch sind und im Vergleich zu anderen Filmen dieses Genres ist Silent Hill schon fast ein storytechnisches Wunder.
Anscheinend haben sich aber diverse Logikfehler und dämliche Wortwechsel nicht vermeiden lassen.
So kommt zum Beispiel diese "Unterhaltung" im Film vor:

Cybil:"Das ist das letzte Magazin!"
Rose:"Ist das alles an Munition?"
Cybil:"Ja"

Am verwunderlichsten finde ich jedoch, dass an einer bestimmten Stelle der Story ,Officer Gucci in einer Rückblende, die 30 Jahre in der Vergangenheit spielt, exakt so alt aussah wie zur gegenwärtigen Zeit im Film und der werte Herr Gucci befindet sich zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Parallelwelt.

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Trotzdem ist die Inszenierung des Films sehr gut gelungen.Das liegt unter Anderem daran, dass die Charaktere mit Schauspielern besetzt wurden, die ausnahmsweise mal wissen was sie da für einen Beruf ausüben. Die eher unbekannte Radha Mitchell gibt hier eine solide Leistung ab und Sean Bean, der den Mann von Rose verkörpert, leistet auch gute routinierte Arbeit. Ebenso kann Laurie Holden als Polizistin Cybil Bennett überzeugen und selbst das kleine Balg Jodelle Ferland beweist mit ihrer Rolle als Sharon DaSilva das sie mehr kann als niedlich aussehen.Zu dem herrscht ganze Zeit eine gewisse Spannung und auch Optisch wird gut was geboten. Was an Aufnahmen zu sehen ist wirkt zum teil echt erstklassig, die Kamera hat selten schnelle Schnitte und gibt somit dem Zuschauer häufig die Zeit sich zurecht zu finden, mittlerweile ist so etwas echt selten geworden.

Über den animierten Teil kann man auch nicht klagen, die Monster sowie die teils digitale Umgebungen wirken nur selten Plastisch und das effektreiche Finale ist ebenfalls gut gelungen. Selbst jemand der auf Blut aus ist bekommt gegen Ende gut was geboten.
Der Soundtrack hat zudem das Potenzial separat Erworben zu werden. Verantwortlich ist dafür wahrscheinlich auch die Tatsache, dass dieser zum großem Teil von Akira Yamaoka, der auch schon für den Sound bei den Spielen zuständig war, mit entworfen wurde.
Im großem und ganzen haben die Produzenten und der französische Regisseur Christophe Gans (Pakt der Wölfe) sehr gute Arbeit geleistet.

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Doch diese Punkte dürften mehr für den Mainstream wichtig sein. Wieso ist denn nun auch der Gamer bzw. Fanboy von dem Film so angetan? Die Antwort liegt dort wahrscheinlich bei der Story. Oft habe ich von Spielern gehört, dass der Film dieses „Silent Hill Feeling“ versprüht und die Geschichte in das Universum zu passen scheint. Auch die Vielseitigkeit und Detailtreue der Monster wird ein entscheidender Punkt gewesen sein.
Mir persönlich kommt es im Nachhinein stark kalkuliert vor und wirkt auf mich eher wie ein Schaufenster. (Auszug aus einem Telefonat des Produzenten: „Erst zeigen wir Monster A, dann B, darauf folgt C usw. ...Mensch wir sind so gerissen, da geht mir einer ab.“) Aber nichts desto trotz hat mir der Film sehr gut gefallen. Ebenso halfen bestimmt die Optik sowie die Schauplätze zur Gunst der Fanboys mit, denn es gibt im Film schön viel Nebel, Symbolik und ein Krankenhaus kommt auch vor. Toll.

Wie man wohl am Ende dieser Zeilen gemerkt hat, gibt es anscheinend ein paar ganz einfache Regel, die ein Regisseur beachten sollte, um von der Gemeindeeigen mit Freude aufgenommen zu werden:

- Sorge dafür das der Film optisch an das Spiel erinnert.
- Hol dir gefälligst eine anständige Crew an Board.
- Sei kein Narr, bleib nahe an der Story des Spiels.


Zum Schluss die wichtigste und für die Kunst des Films zerstörerischste Regel von allen:

- Versuche nichts eigenes oder neues... ein echter Fanboy will so etwas nicht.

Weiter oben hatte ich es schon erwähnt, der Film hat mir trotz allem sehr gut gefallen und für einen angenehmen Filmabend ist er wärmsten zu empfehlen, auch wenn es zweisam werden soll, denn schreckhafte Mädchen werden es bei dem Film nicht leicht haben.

Abschließend hoffe ich, dass die Richtung nicht beibehalten wird. Filme dürfen, nein, Filme müssen anders sein als das Spiel. Silent Hill hatte da den Vorteil das die Spielreihe einem viele Freiheiten lässt und der Fan somit keine bekannte Story erwartet. Außerdem bewies Resident Evil schon, das eine Spielverfilmung auch ohne Fanboys des Spiels über mehrere Teile hinweg überleben kann.

Als kleine Info zum Schluss, trotz größtenteils vernichtenden Kritiken aus der Fachpresse konnte der Film weltweit über 90 Millionen Dollar einspielen und hat somit fast das doppelte der Produktionskosten abgedeckt. DVD-Einnahmen wurden dabei nicht berücksichtigt.

Mit schweigsamen Grüßen,
LLive

geschrieben von LLive  

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