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AUF RAUER SEE - FLAGSHIP AM ENDE

gepostet von Bob_ROss am 16.07.2008 um 22:44 Uhr
 
Ein Schiff kann auf ruhigen Gewässern tausend Jahre Segeln. In stürmischer See droht es zu kentern - vor allem wenn der Kahn voll Wasser läuft. Der Kapitän kann versuchen das Steuer fest in der Hand zu halten. Doch wenn die Mannschaft von Malaria geplagt und der Rumpf von Holzwürmern zerfressen ist, hilft meist nur noch ein Wunder.

Copyright Gamersunity - FlagshipSeitdem am letzten Wochenende starker Wind aufkam und erste Gerüchte kursierten, dass die Flagship Studios den Großteil ihrer Mitarbeiter entlassen haben, ging das erste Raunen durchs Forum. Die Community von HellgateLondon.de bangte um ihr Lieblingsspiel, denn dunkle Wolken zogen am Gamer-Himmel auf. Irgendwie wurde man das Gefühl nicht los, dass irgendwo ein Fenster aufsteht. Taylor Balbi stemmte sich mit aller Macht dagegen, doch man konnte den aufziehenden Sturm in der Ferne schon sehen.

Auf den Jobportalen musste man beobachten, wie die Liste arbeitsloser Mitarbeiter von Flagship und Ping0 immer länger wurde. Zu diesem Zeitpunkt wurde es dem Hellgate: London Fan schon irgendwie anders zumute. Trotzdem klammerte man sich an die Hoffnung endlich die erlösenden Worte von Roper & Co. zu hören - doch es blieb still in den offiziellen Foren.

Nachdem Stunde um Stunde ins Land zog und immernoch nichts Neues zu berichten war, kursierten wilde Spekulationen: Streik bei Flagship? Haben die schlechte Bezahlung und die Arbeitsbedingungen in den kalifornischen Studios dazu geführt, dass Roper seine Firma zur Arbeitsverweigerung aufrief? Wollte man damit Druck auf HanbitSoft ausüben, die in Asien schwarze Zahlen mit Hellgate schreiben, während die Entwickler des Spiels ihre Mitarbeiter aus der eigenen Tasche bezahlen müssen?

Klar ist nur, dass Hanbitsoft bereits am Wochenende verkünden lies, dass sie mit ihren hauseigenem Entwicklerteam notfalls selbst die Entwicklung von Hellgate: London übernehmen würden. Jeder fragte sich da schon: Werden auch wir hier in Europa in den Genuss möglicher koreanischer Updates kommen? Dass Hellgate in Asien ein voller Erfolg ist, will sicher keiner bestreiten. Und genau das würde, allgemeinen Vermutungen nach, zu einem Weiterleben Hellgates in Korea führen, selbst wenn die Flagship Studios ihre Pforten schließen würden.

Doch noch war zu diesem Zeitpunkt nicht klar, was da wirklich geschehen ist. Man wusste nur: Irgendwas ist da im Busch. "Warum meldet sich keiner zu Wort?", werden sich viele Fans, die wie gebannt vor ihren Monitoren saßen, gefragt haben. Dann, in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch war sie da, die Nachricht:

Flagship Studios

"Mit tiefer Bedauerung muss ich ankündigen, dass die Flagship Studios die meisten Angestellten entlassen haben." [...]

"Die letzten fünf Jahre waren eine unglaubliche Erfahrung für uns, aber leider konnten wir die Größe der Firma nicht länger halten." [...]

"Die Flagship Studios möchten ihren tiefsten Dank all denen ausdrücken, die die Firma und die Spiele über die letzten fünf Jahre lang unterstützt haben."


Man glaubte immer, dass wenn sich die Nachrichten der letzten Tage bestätigen würden, ein unglaublicher Orkan das angeschlagene Schiff entgültig versenken würde. Doch irgendwie ist es ganz anders gekommen: Die See ist bedrückend ruhig und draussen sieht man den Kapitän, der das Steuer noch immer völlig entkräftet in der Hand hält. Seine Mannschaft ist schon lang nicht mehr an Bord. Die Frage die er sich nun selbst stellen wird: "Wie geht es jetzt weiter?"

Die Fans, die Community, wir alle stellen uns in diesem Moment genau die selbe Frage. Nur ist es schwer eine Antwort zu finden. Kaum ein Entwicklerstudio hat eine so bewegende Geschichte hinter sich. Voller Tatendrang stellten sich die Diablo-Macher ein ehrgeiziges Ziel: "Segeln unter eigener Flagge". Sich unabhängig von Publishern machen und sich einfach seine Träume verwirklichen. Heraus kam dabei ein unglaublich gutes Spiel, welches jetzt vorm Aus stehen könnte, wenn sich kein Team findet, dass die Weiterentwicklung und den Erhalt der Server übernimmt. Hoffen wir, dass ein Rettungsboot übrig ist, dass nach dem traurigen Verlust der Flagship Studios wenigstens unser geliebtes Hellgate: London in sichere Gewässer bringt.

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geschrieben von Bob_ROss  

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