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MODERN WARFARE 2 SP - DER BESCHISSENSTE BESTE SHOOTER DES JAHRES!

Review gepostet von Sir Uruk.Inc am 01.12.2009 um 18:30 Uhr
 
Modern Warfare 2

Nach gefühlten dreitausend Jahren, eineinhalb Monaten und ein paar zerquetschten Tagen liefern wir euch den ultimativen Test von Call of Duty: Modern Warfare 2. Und um gleich eine Sache offiziell und komplett ehrlich klarzustellen: Das Spiel macht es uns nicht leicht. Das beginnt bei beinahe schon absurd schwachen Missionen im Frühstadium, setzt sich nahtlos mit dem Hickhack um dedizierte Server fort und kartätscht uns mit mit der abartig idiotischen und erbärmlichen Flughafen-Mission eine Ladung Mist ins Gesicht. Aber trotzdem ist es der wohl beste Shooter des Jahres – und eine massive Spielspaßgranate. Klingt komisch? Finden wir auch. Aber dummerweise ist das einfach so...


A new beginning...


Modern Warfare 2
Wer den Vorgänger kennt, der weiß, woran er im Vorspann ist. Und wer ihn nicht kennt, der sitzt da und guckt blöd wie Oskar. Anstatt eine gute Einführung zu geben, wird der neue Spieler einfach so ins Spiel geworfen; die im coolen Art-Style präsentieren Schlüsselszenen aus dem Vorgänger sind für ihn bedeutungslos. Also gut – den Anfang hat man für Neueinsteiger vermasselt. Passiert Entwicklern öfters mal – und so wichtig ist er für die Geschichte und diese selber auch nicht. Nun findet man sich schnell in Afghanistan wieder. Wozu? Für das Tutorial.

Und – ganz ehrlich – bereits dort stellt sich ein Gefühl ein. Ein Gefühl, dass uns lange Missionen nicht loslassen wird, das auch am Ende nicht vollkommen weg ist. Das Gefühl, dass mehr gewollt wurde, aber nicht mehr gekonnt wurde. Dass mehr oder weniger jede der Szenen bereits so und in besserer Form im Vorgänger enthalten war. Dass man eine große Thriller-Handlung auf Hollywood-Niveau präsentieren wollte, aber die Geschichte nicht Mal zur Hälfte erklärt. Dass man die ganzen coolen und großartigen Szenarien miteinander verbinden wollte – eine Bohrinsel nahe des Polarkreises, staubige Wüsten, russische Wälder, Washington, eine Burg – aber das zu viel für die dürre Geschichte war.


Blut, Mist und sogar Morde


Modern Warfare 2
Aber gut – bereits die zweite Mission punktet mit Bombast pur. Als Army Ranger rücken wir mit einem Konvoi in Afghanistan vor, geraten unter Beschuss, ballern und kämpfen uns durch heruntergekommene Häuserschluchten. Es ist das erste Mal, dass Call of Duty: Modern Warfare 2 das zeigt, was es von der Inszenierung her wirklich kann. Aber im Vergleich zur Frachtschiff-Mission von Call of Duty: Modern Warfare wirkt die Mission schon beinahe richtig schwach. Und dummerweise folgt danach auch noch die unselige Flughafen-Mission, über die sich jeder schon mehr als nur ein Mal den Mund fusselig und blutig geschwafelt hat – lassen wir es also. Nur so viel: Sie ist erzählerisch und logisch eine Farce, dazu technisch schwach. Und sie lässt uns nur kopfschüttelnd und sauer zurück. Und genau dieser Murks gibt die Erklärung dafür, warum Russland die USA angreift – aber nur, wenn ihr die Mission gespielt habt. Wählt ihr die Option, diese nicht zu spielen, steht ihr noch sehr viel mehr im Regen - dann fehlt auch die kleinste Erklärung, warum die beiden Supermächte aufeinander losgehen.


Schneemobilrennen, Durststrecke und wirklich schlechte Laune


Modern Warfare 2
Danach geht es weiter – diesmal wieder mit Bombast. Und – Trommelwirbel, bitte! – der ersten und einzigen wirklich innovativen Mission im gesamten Spiel. Im Schneesturm machen wir uns über eine russische Basis her, schleichen leise zu zweit durch den dichten Schneesturm. Dank Herzschlag-Sensors wissen wir exakt, wo sich die feindlichen Wachen aufhalten, schalten die bösen Brüder mit schallgedämpften Waffen aus. Dann werden wir entdeckt, ballern uns über ein Flugfeld, vorbei an explodierenden MIGs und Jeeps, flüchten am Ende auf Schneemobilen – Begeisterung und Adrenalin pur!

Aber das war es auch schon. Mehr neue Ideen gibt es nicht – und die nächsten 7 oder 8 Missionen spult das Programm Routinen ab.

Routinen, die es bereits im direkten Vorgänger genau so abgespult hat. Tausende Feinde, enge Gassen, verwinkelte Gebiete, mehr oder weniger gelungene Skriptereignisse. Und obwohl das ganze sehr wohl teilweise sehr viel Spaß macht, bin ich zu diesem Zeitpunkt mehr oder weniger dazu entschlossen, das Spiel in Bausch und Bogen zu verreißen. Die Invasion der USA durch Russland wird nicht ernsthaft dargestellt – plötzlich bin ich eben in Virginia und Millionen schießwütiger Russen kämpfen in einem Vorort gegen mich. Wieso? Warum? Wie sind die da hingekommen? Wo ist zumindest das Video, dass einen wild brüllenden Präsidenten zeigt? Wo werden flüchtende Menschen gezeigt? Wo die Panik, das Grauen, dass durch eine Invasion in das Herzen der USA bei der Bevölkerung ausgelöst wird? Mit wem soll ich mich identifizieren? Nichtmal die Soldaten machen entsprechende Kommentare. Die Kämpfe an sich machen zwar Spaß – aber es ist eben nicht mehr als der Vorgänger. Und – viel schlimmer – es ist sogar weniger. Dort wurde die Geschichte logisch und klar erklärt, es gab Gründe, Sequenzen, für die damalige Zeit bahnbrechende Missionen. Und hier? Nichts, was an diese Brillanz herankommen würde.


Finally, Epic has arrived...


Modern Warfare 2
Danach zieht das Spiel aber zum Glück endlich plötzlich massiv an – wir kämpfen uns mit den Army Rangers zum Weißen Haus vor, während Washington rund um uns brennt. Und ja – endlich gibt es die Atmosphäre, die die ganzen Missionen gefehlt hat. Da explodieren Mörsergranaten neben uns, da brüllen Soldaten, da explodieren gefühlte halbe Straßenzüge, da leuchtet Abwehrfeuer durch die Nacht. Und erst der Soundtrack von Hans Zimmer, als wir uns die letzten Meter über die von Bombenkratern übersähte ehemalige Rasenfläche vor dem Weißen Haus Meter und Meter gegen die russischen Verteidiger vorkämpfen – ja, da ist sie wieder, die Begeisterung, die Freude, das Adrenalin, das Epische. Und genau dann geht es plötzlich nach Russland - eine Scharfschützenmission mit Captain Price steht auf dem Programm. Im dichten Schnee, zwischen Hundestaffeln, wachsamen Wächtern und dann im offenen Gefecht durch eine russische U-Boot Basis. Wieder genial, wieder großartig. Zwar nicht so gut wie im Vorgänger, aber immer noch atemberaubend.

Und plötzlich – dank eines EMP-Angriffs – kämpfen wir uns nochmal durch das jetzt dunkle Washington, müssen ohne Funk oder Zielhilfen wie Laservisiere auskommen. Es geht zurück zum Weißen Haus – das wir mitsamt Helikopterrundflug und Absturz verlassen hatten – und dann durch dieses hindurch. Unser Job: Innerhalb eines knappen Zeitlimits auf das Dach gelangen und Leuchtfeuer entzünden, da sonst die Air Force das – bis zu unserer Intervention von den Russen besetzte - Gebäude dem Erdboden gleichmachen wird. Und ja, das sind wirklich große Gefühle, literweise Adrenalin und legendäre Gefechte.

Modern Warfare 2
Und wenn man dann dasteht, wild eine Leuchtfackel schwenkt [der Funk ist wegen der EMP-Bombe immer noch ausgefallen] und die Bomber in allerletzter Sekunde abdrehen, dann ist das genau das, was das Spiel; was der Spieler will: Einen hollywoodreifen, emotionalen und unvergesslichen Moment erschaffen. Was danach passiert, verraten wir aber nicht. Es gibt aber sehr bald eine sehr fiese Überraschung. Und dann gibts es noch viel mehr große Action, einen fiesen Twist und eine Verfolgungsjagd per Boot, die wegen schwacher Technik enttäuscht, dank der wirklich kurzzeitig genialen Handlung dennoch begeistert...


Technik, Taktik, Geballer und ein Schlauch.


Modern Warfare 2
]Sollte sich der Beginn des Artikels sehr negativ angehört haben – er ist vielleicht nicht ganz so gemeint, aber irgendwie dann wieder doch. Die erste Hälfte – bis auf die Mission mit den Schneemobilen und [dank der coolen Optik] der Mission, in der man auf einer Bohrinsel kämpft – des Spiels ist einfallslos und platt. Da passt es dann auch, dass die KI immer noch strunzdoof und ein bisschen dümmer ist. Da zeigen uns 5 Mann den Hintern und drehen sich nicht um, da bleiben sie neben einer Granate hocken, da gehen sie nicht in Deckung. Gefährlich werden die Feinde nur wegen ihren schieren Menge, Skriptereignisse und fieser Granaten – aber die kann man zurückwerfen. Was wirklich negativ auffällt, sind die Feinde, die den geneigten Spieler mal mit Raketenwerfern unter Beschuss nehmen – eine eher unübliche Taktik. Etwas unschön fällt dazu auf, dass die Grafik abseits toller Raucheffekte und genialer Animationen heutzutage nicht mehr wirklich taufrisch ist.

Zum Glück retten in den meisten Missionen und Gebieten Millionen kleiner und kleinster Details auch die Gefühle von mittelschweren Grafik-Fetischisten – da flattern Hühner, da zerspringt Glas, da flattert Papier, da gehen Möbel zu Bruch, da wiegen sich Blätter im Wind, da fliegen Funken. Und all das läuft flüssig – so flüssig, dass man die generell aus der Nähe miesen Texturen vergeben kann.

Modern Warfare 2
Leider sind die Levels immer noch lineare Schläuche, es gibt wieder nur einen Weg ans Ende – eine Tatsache, die man wegen des Bombasts und der vielen Skripte aber schnell vergisst. Die Steuerung überzeugt auf ganzer Linie – knackig, klar, leicht und eingängig. Dazu gibt es ein ganzes Arsenal an Waffen, die allerdings alle selbst im Stehen bei Dauerfauer überhaupt nicht ernsthaft verziehen. Einige Male steuert man auch Predator-Raketen ins Ziel - das ist zwar schick inszeniert und sehr nützlich, wirkt aber im Vergleich zu der Mission aus dem Vorgänger, in der man als Bordschütze einer AC 130 fungierte, deutlich weniger wuchtig und episch. Daneben überzeugt übrigens der Sound komplett mit brüllenden Soldaten, teils sehr schönen Waffensounds und einem wirklich tollem Soundtrack. Wo Hans Zimmer draufsteht, ist eben auch immer Hans Zimmer drin.

Modern Warfare 2
What are you gonna do...


Maschinengewehr und Captain Prices Schnauzbart aufs Herz: Was waren das für Erwartungen. Und? Erfüllt der Singleplayer diese Erwartungen? Nein. Das kann er auch nicht. Egal, was im Spiel passiert – bis auf die Missionen rund um das Weiße Haus – ist alles so schon dagewesen. Und wenn doch eine neue Idee kommt – Kampftaucher, Schneemobile etc. - dann sind diese entweder viel zu kurz oder technisch mehr schlecht als recht eingebunden. Und warum empfehle ich jetzt jedoch mehr oder weniger jedem Shooter-Fan, sich das Spiel zu holen? Weil es trotz schwacher Story einen Heidenspaß macht. Weil es große Gefühle gibt, weil es – bis Bad Company 2 kommt – immer noch der beste First-Person Shooter der Welt ist. Und bevor ein falscher Eindruck erweckt wird: Wären die Aussagen der Entwickler nicht gewesen; der Hickhack um die dedizierten Server – der in dieses Fazit nicht eingeht, da es sich hier nur um den Singleplayer-Modus dreht – und diese eine unselige Mission sowie die kurzfristige Preiserhöhung, dann würde dieser Test anders aussehen. Die Anforderungen wären anders gewesen. Man hätte nicht so viel erwartet, die Wünsche und Ansprüche wären kleiner gewesen. So ist und bleibt es ein toller, aber sehr linearer Shooter, mit durchaus schöner Grafik, einigen herausragenden und vielen immer noch sehr guten Missionen – aber es ist eben doch "nur" Call of Duty: Modern Warfare mit aufpolierter Grafik, besserem Sound, ein paar neuen Waffen, einer großen Portion Hype und einer schwächeren Geschichte. Und einigen Missionen, die ihr Vorbild zwar tapfer kopieren, aber nicht an dessen Großartigkeit herankommen. Am Ende macht man mit dem Kauf – speziell, wenn man den Vorgänger gemocht hat – aber trotzdem absolut alles richtig. Jeder Shooter-Fan, der sich primär für den Singleplayer interessiert, sollte sofort zugreifen – ein so gutes Spiel wird es dieses Jahr nicht mehr geben. Alle anderen sollten ihre Entscheidung aber eher vom Multiplayer abhängig machen.


Der Multiplayer-Test folgt im Laufe der nächsten Tage. Da uns die Testversion erst extrem und unglaublich spät erreichte, können wir euch leider nicht mehr als einen – bald kommenden - kleinen First-Look bieten.
geschrieben von Sir Uruk.Inc  

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