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INFINITY WARD ERMORDET SEINEN GOLDESEL

Kolumne gepostet von Sir Uruk.Inc am 21.10.2009 um 18:59 Uhr
 
Modern Warfare 2

Einst, vor langer, langer Zeit im wunderschönen Land der Spiele: Ein paar Entwickler verlassen das Entwicklerimperium von EA, in dem sie an dem legendären Shooter Medal of Honor gearbeitet haben.Sie sind jung, sie sind voller Idealismus, voller Visionen. Für sie gibt es die Fans, die Scharen an Untertanen – und jeder einzelne ist ihnen derdammt wichtig. Sie haben auf sie gehört, haben ihre Wünsche respektiert, diese gegen die Geldzähler im gigantischen Geldspeicherpalast von EA verteidigt. Und sie haben erkannt, dass EA die eigene Serie ausschlachten wird, die Entwickler solange foltern wird, bis diese sich bereiterklären, unendlich viele uninspirierte Neuauflagen zu machen.


Modern Warfare 2
Und so ziehen sie los, vorbei an den Bergen aus Gold, vorbei an den alten Kameraden, den alten Mitstreitern. Vor ihnen liegt die Freiheit – die Freiheit, die sie sich immer gewünscht haben; die Freiheit, ihre Vision eines Spiels zu verwirklichen. Fernab von Zeitdruck, fernab von Geld und Bilanzen. Es klingt wie ein Traum- ein wunderbarer Traum. Und sie wollen ihnen leben, ihn niemals wieder loslassen. Nachdem sie lange, lange Zeit gewandert sind, finden sie einen ruhigen Platz, und dort gründen die tapferen Männer und Frauen ein eigenes kleines Königreich mit Namen Infinity Ward.


Modern Warfare 2
Ihr erstes Spiel wird bereits ein Erfolg, die Untertanen sind begeistert, weitere große Spiele sollen folgen – und sie finden einen Goldesel. Einen süßen, kleinen Esel, der nach jedem Spiel, dass sie veröffenlichen, stirbt; davor aber einen kleinen neuen Esel zur Welt bringt, der sogar noch mehr Gold produziert. Sie alle verrichten ihre Notdurft regelmäßig und massiv, klagen niemals, leiden niemals unter Verstopfung. Und die Untertanen und Entwickler füttern den Goldesel gerne und oft, lassen ihn in der Natur herumpringen – als Dank für all das Gold, dass er ihnen beschert und weil er ihnen allen etwas bedeutet. Jeder Esel ist etwas besonderes, jeder Tod geht den Entwicklern ans Herz. Und diese schließen sich mit ihrem Königreich der mächtigen Allianz von Activision unter dem grausamen Führer und Kaiser Robert Kotick an – Sicherheit, Erfolg und Respekt erhoffen sie sich davon. Diesen erhalten sie auch, sie sind wichtig, geachtet mächtig.


Modern Warfare 2
Viele Jahre gehen ins Land, die Zeit vergeht. Die jungen und wilden Männer sind nicht mehr jung und wild, ihre große innovative Zeit liegt lange Jahre zurück. Die Untertanen sind mehr geworden, das Imperium ist gewachsen, hat sich mit den eiskalten Nordmännern von Blizzard zusammengeschlossen. Man hat Teile des eigenen Königreichs verkauft, der große Kaiser herrscht weiter unangefochten und mächtig über seine Welt. Und er will Gold – immer mehr Gold. Es ist ihm egal, ob seine Untertanen glücklich sind. Und am Ende sind ihm auch seine Mitstreiter egal – jeder ist entbehrlich, Profit ist das einzige Mittel, nicht geköpft oder verbannt zu werden. Und die ehemals jungen Männer bei Infinity Ward wissen das. Ein neues Spiel wird gebraucht; ein Spiel, dass noch viel erfolgreicher als der unglaublich erfolgreiche Vorgänger sein muss. Zwei Jahre haben sie Zeit. Und sie nutzen sie – das Spiel könnte ein Meisterwerk sein, alle Zeichen stehen auf absoluten Erfolg. Doch der Kaiser ist unzufrieden – der progonstizierte unglaubliche Erfolg reicht ihm nicht. Und so werden Dinge gekürzt, gestrichen. Der Goldesel soll noch schneller kacken, noch mehr Gold liefern. Und niemand sieht, dass man so geworden ist, wie man niemals sein wollte. Das Imperium von EA hat sich gewandelt, hat seine Fehler auf grausame Weise teilweise eingesehen – die Zeichen der Zeit stehen auf Qualität, auf Innovation. Und so gibt es dort wieder wilde junge Männer und Frauen, die wildentschlossen an einem neuen Meisterwerk arbeiten – es soll der große Rivale werden.


Modern Warfare 2
Niemand merkt, dass die Untertanen wütend werden. Ihre Proteste werden nicht gehört, kleingeredet. Und die jetzt alten Männer verstehen nicht, dass sie alles verloren haben – nicht ihr Gold oder ihre Macht, nein; sie haben ihre Untertanen und die Liebe dieser verloren. Es kümmert sie nicht, sie merken es auch nichtmal – sie sind ja die Guten, sie helfen ihren Untertanen, erfüllen ja ihre Wünsche. Und sie merken nicht, dass der grausame Kaiser Robert ihren wunderbaren Goldesel schon lange Zeit heimlich anal und mit Schläuchen füttern lässt, sodass er genug Gold scheißen kann. Der ehemals fröhliche kleine Esel ist auch alt, voller Geschwüre – er wird im Stall gehalten, darf diesen niemals verlassen. Tausende Wachen bewachen ihn, er hat dreißig Leibärzte. Und es gibt hunderte Leute, die nur auf die Konsistenz seines Goldes achten, Lieder schreiben, dass er mehr kacken soll.


Modern Warfare 2
Der kleine Esel bewegt sich schon lange nicht mehr. Vor den Toren der Stadt protestieren die Untertanen. Und die alten Männer verstehen nicht, warum das alles so ist. Und auch Kaiser Robert ist alles egal – Gold muss her. Immer mehr. Und der kleine Esel schließt die goldenen Augen ein letztes Mal, die Apparaturen im Raum brummen – er soll mehr fressen, das in letzter Zeit aus Kostengründen minderwertige Futter wird in ihn gestopft. Und dann explodiert der kleine Esel – tot liegt er da. Es ist das Ende einer Ära, aber niemand bedauert ihn groß – er hat genug Gold gekackt; genug, damit der Kaiser zufrieden ist. Und die Entwickler planen weiter – ein neuer Goldesel soll kommen, der noch mehr Gold einbringt. Ihr Glaube an Innovationen, an die Wünsche der Community, ihre Liebe zum kleinen und früher so geliebten Goldesel ist lange dahin. Und so wird weitergemacht – qualitätsvoll, ja. Erfolgreich, ja. Aber alles, was sie früher waren, wodurch sie sich definierten, haben sie verloren. Und sie wissen es nicht einmal…


Call of Duty: Modern Warfare 2 wird sicher ein geniales Spiel, ja. Und es wird Erfolg haben ohne Ende – klar. Aber für mich sind die Streichnungen, die einzig und allein auf noch mehr Gewinn hinauslaufen, eine gigantische Enttäuschung, ebenso wie die letzten Aussagen der beiden Chefs. Und deshalb hoffe ich, dass doch noch etwas Vernunft in die Hirne der Führungsriege kommt – wenn nicht, dann bleibt mir nur zu sagen: Fuck you Bobby. Und der arme kleine Esel tut mir echt Leid...
geschrieben von Sir Uruk.Inc  

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