Am letzten Wochenende was es einmal wieder soweit: Hunderte schwer alkoholisierte Fußballfans mit teils gerade einmal 15 Jahren prügelten auf Polizisten ein. Und am Ende gab es 50 Verletzte. Wie schon so oft nach Fußballspielen. Aber diesmal sucht man die Schuld sogar bei Videospielen!

In einer breit angelegten Debatte über Ursachen und Konsequenzen der Ausschreitungen vom letzten Wochenende überschlugen sich laut die Parteien nahezu mit Vermutungen, was man noch alles verbieten müssen, um Herr der Lage zu werden. Von Forderungen, dass Alkohol generell nicht mehr öffentlich ausgeschenkt werden solle, bis hin zu der Forderung von Christian Pfeiffer, doch endlich Fernsehen und Internet aus den Kinderzimmern zu verbannen, war laut der Welt alles dabei. Besonders interessant ist hierbei, dass immer wieder von "neuen" Gewaltphänomenen gesprochen wurde, als wären Schlägerein nach Fußballspielen etwas völlig neues!

Aber kommen wir doch direkt zu unserem Aufreger des Tages: Im Rahmen dieser Debatte fielen laut stigma-videospiele dann auch Sätze, bei denen man sich zu fragen beginnt, was demnächst alles noch mit den bösen Killerspielen in Verbindung gebracht wird: Laut der CDU gilt es, "schon die frühkindliche Verrohung durch gewaltverherrlichende Computerspiele zu bekämpfen, die die spätere Lust an tatsächlicher Gewalt förderten.", und wie Minister Laschet weiter ausführte müssten "zumindest die grausamsten Killerspiele" verboten werden.

Hat dem Herren eigentlich schon jemand verklickert, dass das in der BRD schon seit vielen, vielen Jahren der Fall ist? Nun gut, Gesetzeskenntnis bei Politikern ist eh aus der Mode. Freuen wir uns stattdessen lieber auf unsere alkohol-, medien- und gewaltbefreite Zukunft auf blühenden Wiesen, wo Männer wieder Fußball gucken, ohne sich aufzuregen. Oder so ähnlich ...