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KILLERSPIELE? ES REICHT!

Gesellschaft gepostet von Sir Uruk.Inc am 21.03.2009 um 13:40 Uhr
 
Killerspeiel

Es reicht!
Jenseits von Gut und Böse... Kommt mal alle näher. Gut so. Setzt euch hin, bildet einen Kreis. Rückt mal etwas näher heran. Sehr gut so. Sperrt die Lauscher mal auf... Ich möchte kurz vorstellen: Mich. Ein Wesen, dass eigentlich nur ganz unglaublich kurz vor einem absolut und total zerstörerischen Amoklauf steht. Aha. Bitte was?! Warum das denn? Weiss ich ehrlich gesagt auch nicht wirklich. Aber laut Christian Pfeiffer bin ich eine tickende Zeitbombe. Und eigentlich jeder andere Spieler auch. Warum? Da sind die... die... die... Killerspiele. Die sind ganz böööse. Versprochen. Wenn man die spielt, dann kann man nicht mehr erkennen, ob man eine Maus oder schon eine richtige Waffe in der Haxe hat. Und man dreht extrem schnell durch. Versprochen! Sagt er. Der Professor. Verspricht er. Und außerdem ist jedes Problem ganz einfach dadurch zu lösen, dass man ganz einfach diese ganzen ganz extrem und unglaublich bösen Spiele verbieten lässt, ihn ganz einfach zum Führer des deutschen... äh zum Kanzler macht, und ihm ganz viel Geld ganz einfach schenkt. Oder in den Arsch kriecht. Oder beides. Ist ganz einfach. Fertig. Klar soweit?!

Killerspeiel
Angst und Schrecken... Jetzt lassen wir den Spaß mal beiseite. Im Ernst: Ich kann diesen ganzen Unfug ganz sicher nicht mehr hören. Ich tue keiner Fliege etwas zuleide, bin ein absolut friedfertiger Mensch, und meine einzigen Agressionen richten sich nur gegen absolute Vollidioten, laute kleine Kinder, Tokyo Hotel, Cinema Bizarre, US 5, Lady total Gaga und und und... Oder, ganz einfach ausgedrückt: andere geistige Amöben. Trotzdem werde ich keine Konzertsäle stürmen, oder auch nur Beleidigungen schreien. Warum auch? Jeder kann tun und lassen, was er oder sie will... Und darum stellt jedes Wort vieler Politiker oder "Wissenschaftler" in diesen Tagen eine neue Enttäuschung für mich dar. Viele Menschen spielen. Sehr viele Menschen. Wir tun aber niemandem etwas. Normalerweise. Es ist eine schreckliche Tragödie, die sich in Winnenden zugetragen hat, eine Tragödie, die jeden normalen Menschen entsetzt. Das scheint aber diverse Subjekte nicht daran zu hindern, den gleichen Müll und Rotz wie schon mehrfach vor sich hinzubrabbeln, ohne einen Gedanken an die Betroffenen oder die wahren Ursachen zu verschwenden. Was kann einen Menschen dazu bringen, 16 Menschen mit Kopfschüssen hinzurichten? Ich weiss keine Antwort - keine klare zumindest. Psychische Probleme, soziale Vereinsamung, Mobbing und fehlende Hilfe oder Unterstützung der Familie und des Umfelds. Man kann nicht einfach sagen: "Ihr seid schuld.", sondern man muss differenzieren, versuchen, sich in den Täter hineinzuversetzen...

Killerspeiel
Populismus und Quoten... Man muss nur in den Fernseher schauen, um zu erkennen, wie es aussieht: Direkt nach dem Amoklauf kommt schon Christian Pfeiffer zu Wort - im NTV, eigentlich einem renommierten Nachrichtensender. Diesmal aber scheint die Devise "Die Quote muss stimmen" gestanden zu haben - besagter Doktor durfte seine unfundierten Dumm.. äh Weisheiten ganz offen und in voller Länge dem Publikum vorkauen. Denn eins ist ja klar: Wer eine Maus über den Schreibtisch bewegt, und ein Fadenkreuz ganz entspannt auf den Gegner schuppsen kann, der wird auch mit jeder Waffe der Welt umgehen können. Die hat ja keinen Rückstoß, kein Eigengewicht, keine speziellen Eigenheiten - und mal ehrlich: Wer von uns hat nicht immer ein fettes Fadenkreuz vor Augen, wenn man durch die Stadt geht? Alles ganz logisch... Bevor jemand mich falsch versteht: Diejenigen, die pauschal den Waffengesetzen eine Schuld zuschieben, sind nicht wirklich viel besser als besagter Professor. Na gut, eigentlich doch, aber wirklich fair sind sie nicht. Wenn man die Waffengesetze ignoriert - sprich: "Lass mir mal ne fette Wumme und Munition im Nachtisch rumliegen...", und dazu noch extrem viele andere Faktoren - persönliche sowie gesellschaftliche - hinzukommen, dann kann es zu einem Amoklauf kommen, ansonsten nicht...

Killerspeiel
Faustschläge und Tiefstschläge... "Eine Zensur findet nicht statt." Dieser Satz steht im deutschen Grundgesetz. Kümmert das irgendwen? Politiker und Jugendschützer sagen nein, und wetzen die Zensurmotorsägen für alles, wo nicht Ponyhof oder Kochsimulator draufsteht. Warum sollte man sich auch dran halten? Spiele sind das Böööse. Versprochen. Sie müsen es wissen. Versprochen. Man muss ein Spiel nicht gespielt haben, man muss nicht die Amtmosphäre genossen haben, um es zu beurteilen. Muss man demnächst also Klausuren nicht mehr lesen, um sie zu beurteilen? Kann ich den Geschmack eines Essens kritisieren, ohne gekostet zu haben? Ja. Behaupten sie. Die geistige Elite dieses Landes. Na gut - wenn das so ist. Soll ich also die Argumentation von Pfeiffer anhören? Nein. Ich muss sie nicht anhören, um sie zu bewerten. Wozu auch. Aber vielleicht bin ich bloß paranoid, schizophren, und mein Amoklauf steht ganz kurz bevor, weshalb ich wirres Zeug schreibe. Vielleicht. Von meiner Seite bleibt mir nur eins zu sagen: Schaltet bitte einfach ab, wenn ihr diese Verbrecher im Fernsehen seht. Warum Verbrecher? Zensur ist nunmal verboten. Und wer sie einführen oder noch verschärfen will, der ist ein Verbrecher. Fertig. Punkt. Noch Fragen?!

Mass Effect
Und nochmal Angst und Schrecken... Warum haben diese Menschen überhaupt einen Rückhalt? Weil es viele Menschen gibt, die den PC oder die Konsole als geheimnisvollen Kasten betrachten; die nicht verstehen, was die Kinder da machen. Daraus resultiert aber auch ein Problem für diese Generation der Verboteforderer: Immer mehr Menschen spielen. Warum auch nicht? Spielen macht Spaß, ist ein gesünderer und schönerer Zeitvertreib, als den Finger im Allerwertesten zu haben, und kann einem immer wieder neue Dinge und Fakten beibringen. Und wenn all diejenigen, die von Politikern mit Verbrechern wie Kinderschändern gleichgesetzt wurden, in das Alter kommen, in dem sie wählen dürfen, dann werden sie sicher nicht die Verbotsforderer wählen. Warum auch? Ich fühle mich diskiminiert und verletzt. Aber man muss diesen Dinosauriern der Gesellschaft eine Tatsache zugestehen: Wer noch nie gespielt hat, und bei wem eine ganz unwesentliche Verkalkung der Arterien sowie ein Absterben grauer Zellen eingesetzt hat, dem fällt es vielleicht etwas schwerer, sich etwas abseits von Zensur und Heilfischen vorzustellen...

GTA 4
Ganze Welten... Ich habe viel geschrieben. Sehr viel. Und eigentlich will man so einen Artikel niemals schreiben müssen. Für mich ist es - wie wohl für jeden Gamer - eine schreckliche Tatsache, die allem zugrunde liegende Intoleranz und Dummheit zu erkennen. Die meisten dieser großen Labersäcke, die in jeder einzelnen Fernsehsendung, in die man sie - wohl versehentlich - lässt, immer den gleichen Sermon ablassen, haben noch nie ein Spiel gespielt. Sie haben noch nie das Gefühl kennen gelernt, wenn der Endgegner das Zeitliche segnet. Sie haben nie das Gefühl gekannt, als einsamer Held in den Sonnenuntergang zu reiten, das Schicksal der ganzen Welt in den Händen und seinem Schwert. Sie werden niemals in Cysis Wars im Team vorgerückt sein, niemals taktiert und geplant haben; niemals in Battlefield mit Freunden einfach zum Spaß gespielt haben, nie Freundschaften in World of Warcraft geschlossen haben und mit diesen mal auf eine Hütte gefahren sein. Für sie sind Computerspiele das schlimmste, was es überhaupt geben kann. Warum? Weil sie sie nicht verstehen? Weil Christian Pfeiffer eines Tages in Doom auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad fertiggemacht wurde? Oder weil alles, was über den eigenen Horizont hinausgeht, einfach böse sein muss? Stellt sich nur die Frage, wie böse der Christian dann wohl ist - ich verstehe ihn nämlich auch nicht...

Just Cause 2 - Ay Caramba!
Schlussworte... Wie sang eine Band irgendwann einmal? "Es ist vollbracht." Der Artikel ist fast fertig - Zeit also, schnell zu mir an die Runde am Feuer zurückzukehren. Für mich ist eine Sache klar: Computerspiele sind ein Teil unserer Kultur. Wie früher Fernsehen, Rockmusik oder Horrorfilme werden sie als schlecht, schädlich und verbotswürdige betrachtet - nicht von allen, sondern von einigen Labersäcken. Und wenn sie gegen das Grundgesetz verstoßen - hey, es wird ja schon zensiert. Etwas mehr oder weniger - who cares. Und wenn man die eigenen Ziele sowie Quoten nur durch reines Wiederholen haltloser Anschuldigungen erreicht, dann tut man es eben. Bis einem der Saft abgedreht wird, bis die Ärzte sich weigern, das fünfte Spenderhez zu verpflanzen, bis der Sensemann oder - wahrscheinlicher - der Teufel herbeikommen. Und wenn das bitter und böse klingt, dann hat man mit dieser Einschätzung recht. Man soll nicht auf Dingen herumreiten, die man nicht versteht, und Studien fälschen oder zumindest so erfassen, dass man gleich die Befragung vergessen kann. Denn irgendwann landet jeder mal im Altersheim, wo es eben keine Fernsehteams gibt. Und so wünsche ich mir eben - um nicht als böse und verroht zu gelten, gesetzt den unwahrscheinlichen Fall, dass Christian eifriger Mitleser auf Gamersunity.de ist - etwas mehr Akkzeptanz und Fachwissen. In Österreich gibt es keine Amokläufe, und dabei sind dort alle Spiele uncut. Naja. Weisheit kann - genau wie Glauben - wachsen. Hoffen wir also, dass all die Verbotsforderer vielleicht doch noch Verstand und Wissen in die Runzelrüben bekommen. Hoffen wir es. Ich glaube nicht dran, aber vielleicht. In der Zukunft. Wer weiss. Ich schaue dann mal in die Sterne, und mache mich auf, in den Sonnenuntergang. Um die Welt zu retten. Selbst wenn ich böööse Spiele spiele...

Für all diejenigen unter euch, die Humor und Ironie für böse Killerspiele oder Fußpilz halten: Ihr habt Unrecht. Denn Ironie kommt in diesem Text reichlich vor.


Killerspeiel
geschrieben von Sir Uruk.Inc  

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