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WET

Review gepostet von Der Maxx am 27.10.2009 um 17:55 Uhr
 
WET

Zeitlupe ohne Ende, eimerweise Pixel-Blut und eine Action geladene Mischung aus Schwertkampf und Schusswaffen. Das sind die Versprechungen die WET Spielern gibt. Dazu lässt man die bezaubernde Protagonistin Rubi in die Mischung einfließen und legt einen '70 B-Movie Flair drauf. Bei diesen Prämissen ist eine Anspielung auf Uma Thurman im Quentin Tarrantino Film „Kill Bill“ nicht weit. Doch kann das Werk aus den Artificial Mind Studios, wirklich das Grindhouse Genre überzeugend in ein Spiel packen? Erfahrt es in unserem unblutigen Test.

WET
Unblutig, da die deutsche Version blutigen Metzelpassagen als erstes fallen lässt. Das ist besonders schmerzlich bei einem Titel der davon leben sollte, Gliedmaßen der Gegner unter Fontainen aus roter Suppe abzutrennen. Doch einem USK Rating zu liebe muss WET etwas trockener als in der original Version die deutschen Händler besuchen. Über Blut und seine Bedeutung in digitaler Kunst lässt sich immer wieder diskutieren, aber Focus Attacken oder Cutszenes denen man genau ansieht, dass sie eine Enthauptung zu wenig haben, sind in diesem Fall nur Verstümmelungen.

WET
Genug der Trauer über fehlende Gewalt, das Spiel hat nämlich neben der visuellen Darstellung von Brutalität noch mehr zu bieten. So darf man die bezaubernde Rubi, welche though wie Lara Croft und mit einem Charme wie Julie aus No One Lifes Forever daherkommt, auf ihrem blutigen Pfad begleiten. Als Auftragskillerin und Mädchen für alles verfängt sich die Gute immer tiefer in eine Familienfehde der Asiatischen Mafia, welche neben Geld auch pumpende Herzen und alte Bücher jagdt. Trotz des schönen Konzepts muss man sich immer wieder an einer staubtrockenen Inszenierung stören, denn die meiste Zeit verbringt man damit irgendwelche No-Name Charaktere durch Level zu verfolgen. Schon nach 3 von diesen Passagen hat man auf dieses Katz und Maus Spiel einfach keine Lust mehr. Denn es warten nicht mal gut aufgebaute spannende Bossfights auf einen, sonder lediglich stärke Minnions mit größeren Schusseisen. Dafür fühlt sich, das Spiel durch und durch an wie von der B-Rolle. Angefangen bei den skurrilen Hauptfiguren, dem Setting und vielen kleinen Anspielungen auf das Genre. Besonders schön sind dabei die verbrennende Filmrolle sobald man im Spiel ablebt und kleinen Grindhouse Mini-Filme bzw. Werbungen die zwischen den Abschnitten gezeigt werden.

WET
Trotz dieser schönen Ideen und einer eigentlich stimmigen Umsetzung tritt Ernüchterung ein, sobald man die grafische Präsentation des Spiels betrachtet. Vor allem zu Beginn des Spiels wird fast komplett auf optisches Eyecandy verzichtet. Die gezeigten Straßenschluchten eines asiatischen Viertels sehen verwaschen und unsauber aus. Selbst im Verlauf des Spiels wird nur in kleinen Häppchen eine ansprechende Kulisse geboten. Für Abwechslung sorgen die Rage-Passagen, welche ausschließlich in rot, weiß, schwarz gehalten sind und vor allem mit der immer passend treibenden Hintergrundmusik für viel Laune sorgen. Doch leider findet man im Spiel gerade mal eine Handvoll dieser Szenen und wird danach wieder in das normale Geschehen geworfen.

WET
Spielerisch ähnelt WET sehr stark dem 2007 veröffentlichten Stranglehold von John Woo, nur mit der Zugabe, dass Rubi über endlosen Zeitlupen Modus verfügen kann und ein chinesisches Kampfschwert (kein Katana) mit sich tragen darf. Diese beiden Beigaben, machen die Spielmechanik aber auch wesentlich leichter. Zwar ist man am Anfang noch nicht mit Moves und schweren Waffen ausgestattet, lernt aber ähnlich wie bei The Force Unleashed über einen Skilltree recht schnell alle Tricks die Rubi zu bieten hat. Das Erlernen und Austesten der Close-Range-Moves sowie Shotgun oder Armbrust, macht anfangs Spaß, wird aber in Verbindung mit der Bullettime zum Ende hin einer übermächtigen Waffen.

WET
Zwischendurch wird der schnell Monoton werdende Spielablauf aufgelockert durch Verfolgungsjagden über Autodächer die mit 120 km/h über den Highway sausen. Dabei geht man in eine Mischung aus Quicktimesequenz und real-time Action über, welche auch nicht fordernd ist, aber sehr frisch und dynamisch dargestellt wird. Zum absoluten Highlight des Spiels kann man wohl Rubis Sturz aus einem explodierenden Frachtflugzeug küren. Der ziemlich in der Mitte des Spiels liegende Teil kann zwar aufgrund ihrer unübersichtlichen Präsentation Nervtötend sein, gehört aber zu den „Most-Badass“ Abschnitten, die es bisher auf diesem Medium gab. Bei solchen Augenblicken kommt auch Aha-Moment auf, welchen man die ganze Zeit vermisst. Kleine Lichtblicke, aber leider nicht genug um die größtenteils öden Plattform Abschnitte und das skalpieren der dummen KI Gegner zu unterdrücken.

WET
Lob muss man der deutsche Umsetzung in Punkto Synchronisation aussprechen. Da wo die USK Version an Gewalt hinkt, holt die Lokalisierung der Sprecher zum Gegenschlag aus. Mit den gut gewählten Synchronstimmen kommen die Charaktere lebendig rüber. Doch so gut die Sprecher für ein Videospiel sind, über die grausame Lippensynchro lässt sich wiederum nicht hinwegsehen. Denn wenn die animierten Charaktere ihren Mund wie Fische auf und zu klappen, kann auch die zeitweise schöne Geräuschkulisse das Bild nicht richten.

Außerdem hat das Spiel neben dem Singleplayer Modus nicht viel zu bieten. Mit auf der Disk befindet sich noch ein Herausforderung Modus, der aber nur verschiedene Trainingslevel beinhaltet. In diesem muss man schnell genug von Punkt A nach B kommen und möglichst die Bestzeiten seiner Freunde unterbieten.

Fazit:
Am Ende bleibt nicht viel Wiederspielwert für den Titel, doch die 5-8 Stunden die man mit WET verbringt sind gefüllt mit lockerer Action die an manchen Stellen tatsächlich kracht. Dazu kommen leider eine Menge kleine Fehler die das Spielgefühl trüben. Unübersichtliche Areale, wenig Interaktion mit der Spielwelt, total überzeichnete Klongegner und einem ätzenden 70 Jahre B-Movie Flackern auf dem Bild, welches auf Dauer dazu führt, dass man Kopfschmerzen bekommt. Das nur, um die größten ungenannten Mankos aufzuführen. Nach dem Durchspielen wird man nicht viel finden, dass einen ermutigt den Datenträger erneut in die Konsole zu werfen, da außer ein paar Challange Missionen nichts reizt. Wer nicht sein Spiel sehr schnell wieder beim Gamestop seiner Wahl abgeben will, sollte sich das Spiel leihen, durchspielen und dann bis zum nächsten Bullettime Blockbuster vergessen.
geschrieben von Der Maxx  

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