Ein neuer Anfang: Wisst ihr was? Mich kotzt es grade an. Immer der selbe Beginn bei solchen Previews... Immer. "Da gabs einen Vorgänger, da war das gut etc, blablabla..." Ich habe keine Lust mehr. Wie wäre es also mit einem Interview? Gute Idee... Todesmutig haben wir uns für euch in eine andere Stadt - Hinterkotzingen -begeben, um mit dem handelsüblichen Paten sprechen zu können - Schutzgeld inklusive... Hier ein Auszug aus dem verhältnismäßig bleihaltigen Interview: "Ihr wollt also wissen, wie man als Pate so lebt? Und ihr kommt von der Patenvereinigung der anonymen Italiener? Ausgezeichnet... Also, als Pate tut man einiges. Man sitzt in diesem Zimmer und... plant. Jeder Schachzug muss wohlüberlegt sein. Wichtig ist diese Stimme, diese rauchige Stimme. Ansonsten muss man Geld einsacken - für die Familie. Und wenn man von jemandem gestört wird, dann kann man seinen Jungs sagen, dass sie ihn mit einer Kugel beglücken dürfen... Aber tut es woanders. Der Teppich... Er ist so schön, ich will keine Flecken auf ihm..." Aus Platzgründen können wir nicht das ganze Interview wiedergeben, also die Zusammenfassung: Alter Sack, Stime wie ein Vogelgrippe- Kranker, fettes Haus und Schläger...

Ein neuer Anfang Teil 2! In "Der Pate 2" ändert sich daran aber einiges - ihr seid kein alter Sack, sondern einfach nur der Verwandte vom Don. Da der Beginn des Spiel für euch auf Kuba eher unglücklich abläuft - ein Mob stürmt mit bleihaltigen Grüßen die eigentlich als extrem friedliches Event geplaynte Silvesterfeier, und richtet ein Blutbad an - müsst ihr euch nachdem ihr euch mit durchschlagenden Argumenten zum Ausgang durchgeschossen habt, um die Familie kümmern. Da der Don bei dem Überfall dummerweise auch das Zeitliche gesegnet hat, seid ihr jetzt der Chef der Corleones, und macht euch in der Haut von Dominic mit euren guten Freunden Aldo, Michael und Fredo auf nach Amerika. Da die anderen Familien vom Pech eurer Familie Wind bekommen haben, reissen sie sich alles nur Greifbare unter den fiesen Nagel. In Amerika habt ihr als neuer Chef nur einen Job: Den ganzen Stadtteil Queens in New York übernehmen. Wie ihr das macht? Sicher nicht, indem ihr am Schreibtisch sitzt, und mit rauchiger Grippestimme Befehle erteilt - zumindest meistens nicht. Ihr seid jung, die Welt liegt vor euch...

Der Chef schießt! Euer Job ist ganz einfach: Alle nur denkbaren Einrichtungen übernehmen, um den anderen Familien den Geldhahn zuzudrehen. Klingt das einfach? Naja. Nicht wirklich. Meistens gibt es da Wachen und andere Schläger - für euch lautet die Devise also: Die Typen müssen da weg! Foglich heuert ihr am besten ein paar Handlanger an, und macht euch mit einer schönen Maschinenpistole, einem Schrotgewehr und ein paar Molotow- Cocktails auf den Weg. Dabei fällt bereits auf, dass ihr wie in GTA 4 eine komplett frei begeh - und befahrbare Stadt zu eurer Verfügung habt. Autos klauen und hinfahren ist kein Problem, die fiesen Typen haben aber ein paar Waffen. Also heißt es: Auf ins Gefecht! Dabei steuert ihr Dominic aus der Schulterperspektive, geht hinter Stühlen und Wänden in Deckung, feuert um die Ecke - wie gut die KI ist, steht aber noch in den Sternen. Nachdem alle Feinde tot sind, müsst ihr den Besitzer des Etablissements nur noch zur Mitarbeit bewegen - einfaches Zuschlagen führt eigentzlich unfehlbar zum Erfolg. Oder ihr bringt den Typen mit ein paar Worten zum Umdenken...

Der Chef plant! Und wozu tue ich das? Was bringt mir der Umstand, der Besitzer des Freudenhauses der Stadt zu sein? Na gut, schlechtes Beispiel. Aber was bringt mir zum Beispiel der Waffenhändler um die Ecke? Ganz einfach: Wenn ich ihn kontrolliere, tragen ich und meine Jungs plötzlich schusssichere Westen. Wird das Gebäude aber übernommen, fehlt uns der Schutz - folglich verschwinden die Westen wieder. Wie - was soll das heißen? Wer übernimmt das Gebäude? Ganz einfach: Die anderen Familien. Die wollen ihre Einnahmen weiter sprudeln sehen - folglich versuchen sie, Gebäude zurückzuerobern... Um zu sehen, was uns gehört, können wir eine Strategieansicht aufrufen - alle wichtigen Gebäude sind markiert. Haben wir ein Gebäude eingenommen, können wir es mit Wachen sichern, die aber teuer sind - unsere Einnahmen sind so aber gesichert. Theoretisch müsst ihr nichtmal selber in die Schlacht ziehen, sondern könnt eure drei Freunde oder auch hundsgemeine Schläger losschicken - hierbei gilt aber: Der Spaß wird von Nichtstun nicht größer. Und wenn euer Kumpel Michael zum Beispiel tot ist, dann ist er es - und der kommt sicher auch nicht mehr wieder...

Der Chef plant weiter! Und weil das ganze so noch viel zu langweilig ist, könnt ihr viel mehr tun, als nur einfach und pauschal Wächter oder Schläger anzuheuern. Stattdessen heuert ihr massenhaft Spezialisten an: Ärzte - die euch heilen, Schläger, Sprengstoffexperten oder Hitmen - jeder hat seine eigenen Stärken - zum Beispiel kann jemand besonders gut mit der Pumpgun umgehen; dafür hat jeder Mitarbeiter auch seine eigenen Schwächen wie eine unwesentliche Neigung zum Alkohol oder zu jungen Damen. Und sowas kann natürlich doof sein - wollt ihr mit dem Typen eine Bank überfallen, aber der Sack ist total dicht, fällt der Plan wohl ins Wasser. Außerdem könnt ihr eure Leute mit Waffen und Ausrüstung versorgen, sie als Kanonenfutter verheizen, oder ihre Fähighkeiten gegen Bares steigern. Dabei gilt: Je größer eure Familie, desto einfacher habt ihr es, die totale Macht zu erreichen - und desto mehr Geld benötigt ihr. Aber dafür kann man ja bleispritzend und heiser redend verhandeln...

Story ist Chefsache! Wie gnau die Story aussieht, ist noch ein großes Geheimnis. Klar ist nur: Ihr werdet - nachdem ihr in Queens aufgeräumt habt - nach Miami gehen, und zu guter letzt wieder auf Kuba euer Unwesen treiben dürfen. Die Frage, die sich dabei stellt: Wie gut wird die Story? Eigentlich ist das Setting absolut für eine düstere Geschichte um Liebe, Macht, Mord und Blut prädestiniert, dummerweise kann theoretisch einiges sehr massiv in die Unterhosen des Dons gehen - vor allem, wenn der Entwickler sich zu sehr auf die Spielmechanik verlässt. Ob jeder Fan der Filme hier bedenkenlos zugreifen kann, ist also noch unklar - hoffentlich tappen die Macher nicht in diese Falle. Wer die Filme kennt, der wird so manche Figur aus diesen treffen können - welche genau, ist aber auch noch unklar.

Grafik, Blut und Morde! Grafisch ist "Der Pate 2" ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite gibt es tolle Animationen und Explosionen, auf der anderen Seite aber auch eher triste Texturen. Wo ich aber verhältnismäßig nervös bin, ist der Gewaltgrad: Wenn Dominic jemanden von seinen Ansichten überzeugen will, greift er schon mal zum Baseballschläger und verpasst seinem unfreiwilligem Gesprächspartner eine flotte sowie unangenehme Gesichtsfrischzellenkur. Sollte das noch nicht reichen, so rammt er seinem Gegenüber den Baseballschläger direkt in den Rachen - Blut spritzt dabei reichlich. Ob das wirklich nötig ist, wage ich zu bezweifeln - Blood and Gore sind bei mir zwar immer willkommen, dannoch mag ich es nicht wirklich, wenn es übertrieben wird oder es sich schlicht um unnötige Gewaltdarstellung handelt, die nichts zur Atmosphäre beiträgt. Aber auch hier habe ich Hoffnung: Solange die Gewalt nicht zu übertrieben oft zu sehen ist, sollte es keinerlei Probleme geben...

Gestatten: Der Don! "Ihr Lieben - ich freue mich auf das Spiel. Es wirkt so packend, so interessant... Macht keine Flecken auf den Teppich!" Ja, ich freue mich - aber nur, wenn diverse "Wenns" erfüllt werden: Eine gute Story, packende Aufträge und bitte keine Dauerwiederholungen. Wenn diese Klippen umschifft werden, dann freue ich mich auf das Spiel. Wenn. Und wenn ich wirklich tolle Charaktere sehen und treffen kann. Wie gesagt: Es ist unglaublich viel machbar und drin. Wenn die Entwickler ab und an mal GTA 4 oder Mafia gespielt haben, und sich daran ein Beispiel genommen haben, dann weiß ich, was ich im April - ja, so bald schon erscheintDer Pate 2 - machen werde: Trinken und zocken. Das muss so sein, das wird so sein. Aber nur, wenn meine Wünsche in Erfüllung gegangen sind - hoffentlich... Und so schließe ich mit den Worten des Dons aus Hinterkotzingen:" Wenn es so gut, wird mein Freund, dann werde ich lange Zeit nicht für Interviews zur Verfügung stehen. Ich werde all die Dinge tun, die ich auch tue - nur ohne das Gefühl, in Gefahr zu sein. Bringt den Typen endlich raus. Keine Flecken auf dem Teppich, bitte - er ist ganz neu...