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GTA 4 - ZWISCHEN GENIE UND WAHNSINN

Review gepostet von Sir Uruk.Inc am 18.01.2009 um 10:41 Uhr
 
GTA 4

Als GTA 4 für den PC in die Läden kam, stürmten hunderte und tausende überglückliche Käufer - so schnell es nur ging - die Geschäfte. Zu recht? Kurze Zeit später häuften sich nämlich Beschwerden und Wutausbrüche - technische Probleme und Fehler sorgten für Frust.

Liberty City ist anders.... Bevor ich für diese Review tonnenweise Kritik einfahre, erkläre ich mal lieber ganz schnell etwas: Nein, ich bin sicher nicht schizophren, schreibe aber gleich zwei Fazits. Und normalerweise halte ich mich beim Schreiben von Reviews und Previews an einen ziemlich strikten Ablauf: Story, Spielmechanik, spezielle Dinge sowie Technik und Grafik werden ausführlich beleuchtet, ans Ende kommt dann das überaus gerechte und faire Fazit. Bei GTA 4 ist das leider Gottes ziemlich anders - ich muss nämlich auch noch die immensen Erwartungen und Versprechungen einfließen lassen, sowie einen mehr oder weniger zweigeteilten Spielablauf. Und meine persönliche Enttäuschung, dass GTA 4 für mich [wieder persönlich] nicht die Offenbarung war. Warum? Ganz kurz und einfach: Viele Unstimmigkeiten, eine mehr oder weniger bescheidene Story - und die Technik. Und bevor ihr mich schon im Vorraus einmal steinigt, muss ich etwas bekennen: GTA 4 ist immer noch ein extrem gutes Spiel, ein verdammt gutes sogar. Aber dummerweise versagt es in vielen Punkten einfach....

GTA 4
Wir sind begeistert: Die ersten Meter in Liberty City sind ein Traum, ein Meisterwerk. Nico Bellic kommt als Seemann auf einem alten, abgewrackten Kahn an, wird vom schwer angetrunkenen Cousin Roman abgeholt. Der hat uns das Blaue vom Himmel, viele Möpse und Reichtum versprochen - und holt uns in einem popeligen Taxi ab. Logische Schlussfolgerung: Der Typ schwindelt. Dennoch: Wir steigen ins Taxi, müssen für unseren betrunkenen Cousin fahren. Der Wagen fährt sich glaubwürdig, man spürt das Gewicht, die Masse des Wagens, wenn er in schnellen Kurven nach außen schleudert. Und die ersten Aufträge - wir sollen Romans Freundin und eine ihrer Bekanntinnen in ihre Wohnung fahren - ist toll. Ganz kurz gesagt: Die ersten Stunden spielt man wie in Trance, so begeistert ist man. Wenn man für einen der Gläubiger Romans - der uns immer wieder als "Bauer" bezeichnet - Aufträge erledigen muss, dann ist die Welt komplett in Ordnung, die irrwitzigen Dialoge begeistern, lassen uns Freudentränen lachen...

GTA 4
Die Welt ist geil, toll und schön! Dieser Ausruf bezieht sich weniger auf die Grafik, sondern auf die unglaublich realistische Simulation der Stadt. Passanten laufen über den Fußweg, telefonieren, schreien, fluchen, gestikulieren. Der Verkehr ist einfach ein Traum - und ein guter Traum dazu. Langsam rollen die gesetzestreuen Bürger vor die Haltelinie der roten Ampel, Unmengen an Fahrzeuge stauen sich in der Rush- Hour vor roten Ampeln - und wir sind zu diesem Zeitpunkt sicher: Dieses Game ist großartig. Fertig. Fahrer hupen uns an, wenn wir dicht an ihnen vorbeirasen, Fußgänger springen erschrocken zurück - und wir glauben fest daran, dass GTA 4 legendär gut ist und wird. Die Auftragskette macht Sinn, die Story entwickelt sich, die Gespräche und Sequenzen sind genial - und man kann so viel tun: Ins Bordell gehen, Bowlen, ins Restaurant, was Trinken - egal was, eigentlich alles ist drin; beim Rumfahren in der Stadt kann man aus diversen Radiosendern mit wirklich extrem witzigen DJs, spaßigen Nachrichtensendungen und lustigen Radioshows wählen - ein Traum für jeden Musikfan. Die Welt ist eben noch in Ordnung...

GTA 4
"You dared to **** her?!" Bevor ich weiter im Text gehe, gibt es eine Frage an euch: Wenn ein Typ mit der Freundin eures Cousins ins Bett gehen würde - was würdet ihr tun? Den Typen zusammenschlagen? Reden? Argumentieren? Alles in Ordnung, alles Roger. Und was genau tut Nico? Er bringt den Typen eiskalt um. Bitte was? Ich wiederhole: Er bringt den Typen um. Und ab hier überlegt man sich, was der gottverdammte Scheiß bitte soll. Warum tut er sowas? Weshalb? Und warum werde ich als Spieler dazu verdammt, einen betrunkenen, hilflosen alten Mann abzumurksen? Gut, er war - auf gut Deutsch - ein richtig arrogantes, kleines Arschloch. Aber dafür bringt man doch niemanden um. Normalerweise. Heutzutage. Als Spieler sitze ich mehr oder weniger baff vor dem PC - und der Zauber ist verflogen. Bis jetzt war GTA 4 eine Offenbarung - jetzt versteht man das "Wie" und "Warum" nicht mehr; die Handlung und die Story, die bislang die Welt getragen und so genial gemacht haben, sind ins komplett Sinnlose abgedriftet.

GTA 4
Es geht aufwärts! Kaum hat man diesen Schock verdaut, folgt der nächste Aufreger - diesmal ein guter, positiver: Der Boss vom Ermordeten ist stinksauer, entführt erst Roman und dann Nico, und verdammt uns dann, für ihn zu arbeiten. Wir stimmen nur zu, nachdem der unserem hilflosen Cousin eine Kugel in den Bauch geballert hat - diese Sequenz ist die vielleicht beste und eindrücklichste von allen im Spiel. Neue Aufträge folgen, neue Missionen, mehr Blut muss fließen. Die Story ist wieder gut in Fahrt - dann macht es irgendwann mal wieder "Klick". Um es kurz zu machen: Unser neuer Chef ist ziemlich durchgeknallt, wir müssen ihn auf Wunsch seines Partners abmurksen. Bitte was? Äh ja... Klingt das bescheuert? Wirklich ein lautes "Ja". Und selbst wenn man das noch minimal nachvollziehen kann - es ist und bleibt mehr oder weniger sinnlos...

GTA 4
Der Tod holt euch alle... Jeder muss mal gehen - und die Auftraggeber von uns sind schneller weg, als ich "In Deckung" röcheln kann. Mann ballert seine Auftraggeber um, tötet für Geld - und für mich stirbt auch der Spaß. Denn irgendwann muss mal jeder gehen - aber irgendwie ist irgendwo Ende im Storygelände. Wenn ich einfach mal ohne jegliche Begründung für einen anonymen Anrufer diverse Morde erledigen muss, dann stelle ich mir als Spieler verzweifelt nur noch eine Frage: Warum? Sicher, ich habe so ungefähr jedes Alien der Computerspielgeschichte über den Jordan gepustet, verfluche online meine Gegner mehr als nur einmal in nicht gerade gewählten Worten, bin gerne mal im Spiel böse, fies, finster und brutal. Aber hier sitze ich oft nur noch verständnislos in der Gegend herum, und versuche, mir einen Reim auf das Storygeschehen zu machen. Wo mich Mass Effect mit moralischen Entscheidungen und Konsequenzen bombardiert, Fallout 3 mit diversen Enden und Wertungen meiner Taten glänzt, bin ich GTA 4 komplett verlasssen. Es ist egal, wen ich töte; es macht nichts, dass ich da einen Gewerkschaftsvertreter erschossen habe, oder einen alten Sack über die Klippe gestürzt habe. Warum spiele ich? Was ist der Sinn?

GTA 4
Wiederholen wir das nochmal... Wenn ich GTA 4 auf einige wenige Dinge herunterbrechen will, dann das Herumfahren, Sequenzen ansehen - und Typen abballern. Mehr oder weniger sinnnlos und emotionslos. Und hierbei liegt das Hauptptoblem von GTA 4 für mich: Es macht nichts, dass ich da einen Fußgänger überfahren habe. Die Polizei schert sich zwar darum - aber aus den niedrigeren Fahndungsleveln entkommt man schnell, problemlos. Und ich finde nichts an der Stelle, wenn ich wieder vorbeifahre: Nichts ist abgesperrt, keine Blumen, keine Kerzen. Es sind Statisten, die die Straßen bevölkern, die Stadt zum Leben erwecken sollen. Und damit versagt GTA 4 für mich komplett in seinem Anspruch - kleinere Mängel wie die Tatsache, dass Autofahrer gerne mal Unfälle bauen, ich drei andere Autos zu Klumpf fahren kann, ohne dass der Polizist auf dem Gehweg reagiert, verzeihe ich gerne - eine neue Stufe des Gamings und der Weltdarstellung zu sein.

GTA 4
Dumm und schlau? Die KI ist in GTA 4 ein ziemlich zweischneidiges Schwert. Gegner gehen in Deckung, Verfolgungsjagden funktionieren gut, Fußgänger reagieren auf die Waffe in unserer Hand - das ist allerhand Positives. Genauso gerne versteckt sich der Feind aber hinter einem Hydranten; kapiert nicht, dass wir direkt hinter ihm stehen, oder kauert hinter einem gerade lichterloh brennenden Wagen, der schnell explodiert. Und warum Feinde gerne direkt vor meiner Granate stehen bleiben oder nicht wegrennen - wer weiß. Das ist dumm - und schade. Dass die KI es mit einer Schrotflinte auf die Reihe kriegt, auf ungefähr fünf Meter Entfernung an mit vorbeizuschießen - wie das geht? Fragt die Mannen bei Rockstar. Ich für mein Teil habe keine Ahnung. Und warum Feinde gerne hinter Fenstern kauern, die man einfach zerballern kann - auch das ist ein unlösbares Problem...

GTA 4
KOMMENTAR
"GTA IV ist ein Pflichtkauf! Allerdings nur für Spieler mit verbautem Quad-Core oder einer Konsole. Es ist unglaublich, was Rockstar sich da geleistet hat. Die Kundschaft flamed wütend in den Foren und findet notgedrungen seine eigenen Performancefixes. Ganz nebenbei, etwas verborgen, wird auch noch über die geniale Story diskutiert. Das Problem liegt hierbei ganz klar in der Portierung. Rockstar kennt offenbar nicht den Unterschied zwischen der Prozessorstruktur einer XBox360 und die eines Computers. Denn verblüffenderweise nutzt die Portierung kaum GPU-Power. Somit ist GTA IV das erste Spiel, welches Quad-Core-Prozessoren nutzen kann und auch das erste, dass alle 4 unbedingt benötigt. Dasselbe Problem gab es übrigens auch bei "Bully: Die Ehrenrunde", damit hat Rockstar ein weiteres Mal beeindruckend bewiesen, wie schlecht ihre Portierungen wirklich sind. Die Mindestsystemvoraussetzungen sind glatt gelogen."
Rhezzar
Technik und Unverschämtheit: Ich bin kein Mensch, der über Hardwareanforderungen weint, oder? Aber bei Rockstars neuem Werk muss ich protestieren. Gerade mal mittlere Details, zeitweiliges Ruckeln in extremen Verfolgungsjagden - auf einem PC, der Crysis in Ultra- High stemmt, ist das ein technisches Armutszeugnis bei der gebotenen Grafik. Dass die meisten, eigentlich durchaus ansprechenden Grafiken dazu noch gerne mal flimmern - Kantenglättung wurde gar nicht dazugepackt - sorgt bei mir für ernsthafte Wut. Die ist sowieso durch den erzwungenen Download und die Installation von Windows Live und dem Rockstar Social Club schon massig vorhanden - in Zeiten, wo man EA wegen dem Kopierschutz verteufelt, müsste man die Leute bei Rockstar mit einem sofortigen Exorzismus bestrafen. Noch schwerer wiegt die Tatsache, dass bis heute viele Bildschirme bei GTA 4 schwarz bleiben, wenn eine ATI- Karte im Rechner werkelt. Das ist schwach - und ganz ehrlich: Mein PC ist jeder XBox 360 überlegen - weit überlegen. Aber ich bekomme nichts dafür geboten. Dass ansonsten Bugs und Fehler ausbleiben, ist schonmal gut, genau wie die Tatsache, dass der Netzcode stabil und gut arbeitet.

GTA 4
Mission succesfully finished, GTA 4! Ich muss eigentlich zwei Fazits schreiben. Tue ich auch. GTA 4 ist einfach genial - eine riesige, frei begehbare Welt, massig Online- Potential, eine realistische Welt voller Leben, und viele wundervolle Momente. Auch die Story begeistert, trägt die Atmosphäre und die Welt, schafft es immer wieder, mich zu überraschen. Das liebe ich alles an GTA 4 - genau wie die gigantische, frei erkundbare Stadt, das Handing der Fahrzeuge, die fluchenden und labernden Passanten, die schönen Explosionen und die mehr oder weniger gute KI. Und natürlich die vielen kaputten Charaktere, lustige und ironische Nachrichten und zu guter letzt all die Freizeitmöglichkeiten - und damit ist GTA 4 nicht mehr oder weniger als "Das Spiel" schlechthin.

Mission failed, GTA 4! Alles, was ich oben geschriebe habe, stimmt - nur ein Haken ist dran: All die dort beschriebenen Dinge sind mehr Schein als Sein - obwohl ich beim Vergleich mit anderen Spielen sagen muss: GTA 4 ist ein geniales Spiel. Eine gigantische Spielzeit, eine interessante Hauptquest, eine gigantische, frei begehbare Welt, viele Missionen, gefühlte Hunderte Freizeitaktivitäten, die raue Sprache, die Menschenmassen auf den Straßen, die Staus zur Rush- Hour - all das ist genial. Der teils durchbrechende augenzwinkernde Humor ist meistens vom Feinsten - selbst wenn das deutsche Bier "Pisswasser" mich leicht verärgert hat. Oder habt ihr mal amerikanisches Bier trinken müssen?! Wo GTA 4 total versagt hat, ist einfach darin, mir eine komplett passende, logische Story zu präsentieren, die mich komplett überzeugt. Auch die Tatsache, dass wir in schöner Regelmäßigkeit unsere alten Auftraggeber abmurksen, verärgert mich - schade eigentlich. Und je länger man in Liberty City herumfährt, desto mehr bröckelt die Illusion einer realistischen Welt dahin - genau wie die Anzahl der Auftraggeber. Denn die KI- Schwächen, die teils unlogische Polizei und diverse KI- Aussetzer lassen eine perfekte Illusion nicht aufkommen - aber ehrlich: Das ist Meckern auf extrem hohen Niveau.

GTA 4
What shall we do, Nico? Langsam aber sicher kommt diese Rreview zu einem Ende. Gut so. Und was soll ich jetzt tun? Ich kann ehrlich keinem PC- User uneingeschränkt empfehlen, dieses Monstrum zu kaufen, wenn 4 Gigabyte RAM, eine GTX280 und ein Quadcore nicht ausreichen, dass Spiel in Ultra- High oder auch nur High zu spielen - und dazu noch diverse Zusatzprogramme installiert werden müssen. Mein Tipp: Wenn ihr eine große, glaubwürdige Welt wollt, die mit anderen Spielwelten im Vorbeigehen den Boden aufwischt, dann prüft, ob euer PC euch das Spiel starten und fehlerfrei spielen lässt - und schlagt zu. Trotz all meiner Kritikpunkte ist GTA 4 nämlich so ungefähr das beste Open- World- Spiel, dass es jemals gab - toller Humor, eine riesige Welt, eine gute Story und unglaublich viele Fahrzeuge und Freizeitaktivitäten lassen uns träumen, uns freuen, in der Welt versinken. Dafür liebe ich GTA 4. Wenn ihr aber keinen PC wie den oben genannten habt, habe ich noch einen Tip: Das Bundle aus XBox360 und GTA 4 sollte billger sein als das Aufrüsten - denn der Weg nach Liberty City lohnt sich. Versprochen...

GTA 4

geschrieben von Sir Uruk.Inc  

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