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CALL OF JUAREZ: BOUND IN BLOOD IM TEST!

Review gepostet von Rhezzar am 09.07.2009 um 21:44 Uhr
 
call of juarez

Was macht der ambitionierte PCler, wenn der eigentliche Sommertag verregnet und mit eiskalten 18° jegliche Aktivität außer Haus verweigert? Richtig, er legt sich Call of Juarez: Bound in Blood ein und begibt sich in die 60er des 19. Jahrhunderts, um mit den McCalls jede Menge Abenteuer und eine grandiose Story zu erleben. Sonne gibt es wenigstens in dem Western-Shooter genug, viel Spaß mit unserem Test!

Call of juarez
Als Ray McCall finden wir uns in den Reihen der Südstaatler in einem erbitterten Gefecht gegen den Norden wieder. Als loyaler Soldat führen wir unsere Befehle zunächst so gut wir können aus und nutzen in brachialen Kämpfen auch schweres Gerät wie Kanonen oder Gatlings. Als allerdings der Rückzugsbefehl für die Brüder Ray und Thomas eintrifft, packt die beiden das schlechte Gewissen - ihr Familienhof liegt bereits hinter den feindlichen Linien! Die Konsequenz daraus: Sie desertieren und sind somit Fahnenflüchtlinge auf Lebenszeit.

Auf dem Hof angekommen, erwartet sie nur noch die eigene Mutter auf dem Totenbett und ihr jüngerer Bruder William, der seine Draufgänger-Brüder zukünftig als Moralapostel begleiten wird. Damit beginnt die spannende und hochgradig filmisch inszenierte Geschichte der Gebrüder McCall. Den vermutlich coolsten Westernhelden, die es je in ein Videospiel geschafft haben.

Call of juarez
Und wenn ich cool sage, meine ich das auch so. In den zahlreichen Zwischensequenzen lernt der Spieler vor allem die Charakterzüge von Ray und Thomas kennen. Schnell wird klar: Die Jungs haben es faustdick hinter den Ohren! Emotionen in Mimik und Gestik lassen schon noch bevor ein Wort gesprochen wurde erahnen, in welcher Stimmung die Protagonisten sind. Ob es um Frauen, Gold oder die zahlreichen Feinde geht, jedes Thema bietet Grund zum Streit, der manchmal auch handfest ausgetragen wird. So ausführlich, wie bei Call of Juarez: Bound in Blood wurden die Protagonisten fast noch nie entwickelt. Die Charakterzüge gehen jedem Spieler wahrscheinlich schon nach ein paar Minuten in Fleisch und Blut über.

Generell verlaufen die Grenzen zwischen Freund und Feind fließend ineinander und die Wege der ehemaligen Gefährten sind meist unvorhergesehen trügerisch. Als Team seid ihr fast immer im sprichwörtlichen Doppelpack unterwegs, stets darauf bedacht den kleinen Bruder William zu schützen. Der ist nämlich ein gottesfürchtiger Priester und würde nie einen Menschen töten! Dementsprechend versucht er die beiden Revolverhelden auch öfter davon abzuhalten, als den beiden lieb ist. Nach den ersten Kapiteln, die als kleines Tutorial dienen, könnt ihr eure Spielfigur selbst wählen. Den starken Ray oder den geschickten Thomas? Eure Entscheidung, beide haben elementare Unterschiede: Während sich Thomas mit Lasso und Klettereinlagen an sonst nicht zu erreichende Orte begibt, kann Ray gleichzeitig zwei Colts tragen und besitzt Dynamit für bombige Angelegenheiten. Leider fehlt ein Koop-Modus, obowhl Call of Juarez: Bound in Blood wirklich prädestiniert für etwas derartiges wäre.

Call of juarez
Manchmal fallen die Schießereien ganz schön überladen aus, dann knallt es an jeder Ecke und euch stehen auf die Schnelle acht Mitglieder der feindlichen Bande gegenüber. Hierbei hilft der Konzentrationsmodus: Ist er nach ein paar Abschüssen aufgeladen, könnt ihr in Zeitlupen-Manier Ziele Gegner auswählen und sie ins Nirwana der mexikanischen Wüste befördern. Absolut notwendig bei höheren Schwierigkeitsgraden.

Ein HUD-Display ist so gut wie gar nicht vorhanden. Alles was ihr seht sind Hüte, die für eure Verbündeten stehen und Sterne, die eure Aufgabenziele repräsentieren. Beim Nachladen des Colts oder Gewehrs, wird außerdem der Munitionsvorrat des Schießkolbens angezeigt. Munition gibt es übrigens genug. Zu finden ist sie bei Toten, in Munitionskisten oder im Waffenladen. Dort könnt ihr auch neue Waffen mit erbeutetem Geld kaufen, von den verschiedensten Pistolenarten wie Schnellader, Ranger, Hybridpistolen bis zu Volcanos ist alles dabei. Unter den Gewehren finden sich Schrotflinten, normale Langläufe, aber auch frühe Scharfschützengewehre aus der Zeit des Spiels. Kurzum: Die Auswahl ist enorm und Langeweile dürfte selbst bei Waffennarren nicht aufkommen. Mit dem praktischen Deckungssystem von Call of Juarez: Bound in Blood könnt ihr euch neben jedem Vorsprung, jeder Tür, sowie hinter Kisten und großen Steinen hervorragend verstecken. Das alles passiert voll automatisch und behindert euch trotzdem nicht im Spielablauf.

Call of juarez
Zur Grafik muss man nicht viel sagen, die Chrome Engine 4 kann gut und gerne mit der Unreal Engine 3 mithalten und ist ein wahrer Augenschmaus. Die vorher erwähnten Mimikeffekte sind grandios umgesetzt. Einziger Schwachpunkt: An manchen Stellen sind die Boden- und Steintexturen etwas verwaschen, das bemerkt man aber nur mit einem geübten Blick und genauerem Hinsehen. Was auffällt ist die atemberaubende Weitsicht. Alles ist bis ins kleinste Detail dargestellt – bei durchaus moderaten Systemvoraussetzungen.

Ob ihr nun eskortiert, ein Lager von Banditen befreit, oder eine der Nebenmissionen löst: Langeweile oder gar ein monotones Spielgefühl kommt nicht auf. Selbst bei den Nebenquests hat Techland immer eine eigene, kleine Geschichte gestrickt und versüßt so das Spielerlebnis noch weiter. Wirklich toll! Abwechslung bietet auch der Duell-Modus. Bedeutende Gegner knöpfen sich die Protagonisten in diesem nämlich nicht in einer wilden Schießerei vor, sondern lassen ein klassisches Duell über Leben oder Tod entscheiden. Dabei gilt es die Hand so nah wie möglich am Colt zu behalten und auf den Gong zu warten. Wer am schnellsten zieht - und natürlich auch trifft - lässt den Duell-Gegner alt aussehen und gewinnt somit die Herausforderung. Mit der Zeit werden die Duelle aber auch ganz schön happig, doch Übung macht auch hier den Meister. Notfalls kann man auf den vorher automatisch gesetzten Speicherpunkt zurückgreifen.

Call of juarez
So eindrucksvoll und überzeugend die Brüder auch ihre Rolle spielen, die Synchronsprecher sind nicht das Gelbe von Ei. Sie sind nicht schlecht, aber auch nicht überragend. Die Emotionen aus den Gesichtern hätte ich auch gerne öfters in den Stimmen gehört. Trotzdem ist die Story eine der best-erzählten der Videospielgeschichte und könnte so fast aus einem Buch stammen! Trotz der vielen Schießereien, oder gerade wegen dieser, stellt sich keine Langeweile ein und die Kämpfe wirken nicht übermäßig brutal, sondern dem Setting angemessen. Daraus dürfte auch die Entscheidung der USK entstanden sein, das Spiel ungekürzt auf den Markt loszulassen.

Fazit

Call of Juarez: Bound in Blood hat alles, was ein guter Western braucht. Streit um eine Frau, skrupellose und toughe Helden, ein mysteriöser Schatz und aufreibende Schießereien: Das alles wird in Edeloptik und in einem schön nachvollziehbaren Rahmen der Haupthandlung verpackt. Kaum ein Spiel bietet in dieser Kürze - leider sind es nur rund sechs Stunden Gesamtspielzeit – eine so ausgereifte Geschichte rund um Gier und Eifersucht. Auch für Nicht-Westernfans gilt hier: Kaufen, laden, schießen!
geschrieben von Rhezzar  

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