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HADOUKEN GEGEN ADAMANTIUMKRALLEN - MARVEL VS. CAPCOM 2

Review gepostet von Green Ninja am 04.08.2009 um 20:32 Uhr
 
Marvel vs. Capcom 2

Capcom, die Spiele-Firma, die es wie keine zweite versteht alte Titel wieder und wieder an den Mann zu bringen hat nach Jahren einen weiteren Klassiker aus der Kiste geholt. Marvel vs. Capcom 2, einer der beliebtesten 2-D Prügler aller Zeiten ist wieder da. Aber kann das große Zusammentreffen von Comic- und Spiele-Helden dem Zahn der Zeit standhalten?


Das ultimative Crossover



Marvel vs. Capcom 2
Cable, zeitreisender Telepath und Sohn von Cyclops aus der Zukunft gegen....Typ mit Laser Schwert?
Die Grundidee ist an sich über jeden Zweifel erhaben. Man nehme ein klassisches Genre wie 2-D Beat 'em Ups à la Street Fighter 2 und ersetzt den Cast mit Ikonen aus der Popkultur. So tat es Capcom Mitte der 90er mit Marvel Super Heroes. Aber weil nur Marvel-Charaktere auf die Dauer langweilig wurden, kam es zum ersten Crossover Prügler der Videospielgeschichte: X-Men vs. Street Fighter.

Für die Nicht-Comicleser unter Euch: Crossover sind Stories oder Ereignisse in denen Charaktere aus verschiedenen Comics/Filmen/Trickserien etc. aufeinander treffen die sonst eigentlich nichts miteinander zu tun haben. Meistens wird dies getan um neue Konsumenten für ein Franchise zu begeistern. Midway z.B. hat letztes Jahr versucht die Mortal Kombat Reihe dadurch zu retten, indem sie sich die Superhelden von Marvels Konkurrent DC Comics ins Boot holten. Aber ich schweife schon wieder ab.



Marvel vs. Capcom 2
Mutant Wolverine ist übrigens doppelt dabei. Einmal mit Metal- und einmal mit Knochenkrallen.
Aus X-Men vs. Street Fighter wurde Marvel vs. Street Fighter und daraus wurde schließlich Marvel vs. Capcom. So kamen immer mehr Charaktere hinzu, was die Kämpferriege schließlich auf stattliche 56 Superhelden und –schurken anwachsen ließ. Auf Marvels Seite stehen da so A-List Charaktere wie Spider-Man, Dr. Doom, Wolverine, Captain America oder Magneto, aber auch etwas obskurere Figuren wie Spiral, Silver Samurai oder Omega Red. Capcom, die ja bekanntermaßen schon ein bisschen Erfahrung im Genre der Prügelspiele gesammelt haben, führen nicht nur Kämpfer aus Street Fighter und Dark Stalkers ins Feld, sondern auch Mega Man, Resident Evils Jill Valentine (inklusive Zombies) und...naja, einen großen Haufen Charaktere von denen ich noch nie im Leben gehört habe wie die Piratin Ruby Heart oder den Sombrero-tragenden Kaktus Amingo. Oh, und ein mit Uzi und Tretminen bewaffnetes Rotkäppchen, das hab ich vergessen.

Hier offenbart sich eine der Schwächen von MvsC2. Ich bin ein ziemlich großer Comic Geek, der große Cast ist für mich der beste Teil des Spiels. Es ist Street Fighter mit Superhelden. Aber in Capcoms Ecke gibt es einige sehr obskure Gestalten und der Titel gibt dem Spieler keine Möglichkeit mehr über sie zu erfahren. Insofern schafft es das Spiel nur mäßig neue Spieler für sich zu begeistern, weil zu vielen Figuren einfach jeglicher Bezug fehlt (Captain Commando? Seriously?).


Plot vs. Gameplay


Marvel vs. Capcom 2
Nein, ich weiß auch nicht warum der Ninja-Typ eine Horde Roboterraubkatzen beschwören kann.
Eine Story ist nicht wirklich vorhanden. Wenn man den Arcade Modus durchspielt bekommt man ein paar Standbilder zu sehen, aber Niemand nimmt sich die Zeit zu erklären, warum eine Piratin durch Raum und Zeit reist um Dr. Doom, Blackheart und einen Sentinel für den Kampf gegen Was-auch-immer-der-Endboss-sein-soll zu rekrutieren. Auch in den Kämpfen tauchen einfach ein Haufen Charaktere zusammen auf, die einfach gar nix miteinander zu tun haben. Nicht das Crossover normalerweise für spannende Plots bekannt wären, besonders nicht in Videospielen, wie man auch an Mortal Kombat vs. DC Universe sehen kann ("I am filled with unexplainable rage!!!"), aber ein bissl mehr Zusammenhang wäre schön gewesen.


Aber genug von Story und Charakteren. Ihr wollt wissen wie es sich spielt nehme ich an.

Dazu muss noch gesagt werden: Ich spiele zwar selbst gerne alle möglichen Prügelspiele, bin aber nicht wirklich gut darin. Ich kann Hadokens und Hurricane Kicks aber da hörts bei mir auch schon auf. Allerdings ist MvsC hierbei sehr entgegenkommend. Die Special Moves sind alle sehr simpel gehalten und selbst die Ultra Combos lassen sich ziemlich einfach aktivieren.

Trotzdem bietet Capcoms kollossaler Crossover durch den üblichen Kombo-Firlefanz, Air-Juggling und assist-moves genug Tiefgang um auch geübte Straßenkämpfer zu fordern. Allerdings hat der Gegner im Arcade Mode selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad mit mir den Boden gewischt, aber vielleicht bin ich in solchen Spiele auch einfach viel schlechter als ich immer dachte.


Marvel vs. Capcom 2
Shoryuken Umbrella Style!
Die Kämpfe sind übrigens keine klassischen 2-Mann Matches, jede Seite tritt mit 3 Helden an, die sich gegenseitig unterstützen können und im Notfall auch mal alle auf einmal eine Hyper-Combo vom Stapel lassen können. Wenn der Endgegner Abyss euch mal Schwierigkeiten bereitet, der konzentrierten Feuerkraft von Mega Man, Cable und Cyclops hat auch er nicht viel entgegenzusetzen. Dadurch ist der Bildschirm zwar etwas überladen und chaotisch, aber das passt gut zum Setting.


Viele Spielmodi gibt es übrigens nicht. Zur Auswahl stehen nur Arcade-, Score Attack- und der obligatorische Trainings-Modus, sowie Off- und Online Multiplayer. Ein großer Pluspunkt gegenüber dem Vorgänger allerdings ist, dass alle 56 Charaktere von Anfang an spielbar sind und man nicht erst Stunden im Arcade Modus verbringen muss um sie alle freizuschalten.


Argh! Meine armen Ohren!


Summer of Arcade Screenshots
Jill Valentine hat natürlich auch immer ein grünes Kraut im Gepäck.
Wenn es eine Sache gibt, die ich an dem Spiel echt nicht leiden kann, dann ist es die Musik. Jeder Kampf ist unterlegt mit einer mekrwürdigen Jazz/Pop Kombination die in keinster Weise irgendwie zur Atmosphäre des Spieles passt. Von der berüchtigten „I wanna take for a ride“ Dauerschleife bei der Charakterauswahl will ich gar nicht erst reden. Glücklicherweise könnt ihr durch die magischen Kräfte einer USB Verbindung so ziemlich jede andere Musik laufen lassen.


Optisch braucht sich der Titel nicht hinter Street Fighter 2 Turbo HD Remix zu verstecken. Die Charakteranimationen sind immer noch nett anzusehen und die Sprites passen perfekt zum Comicszenario. Beinahe jeder Kämpfer bringt seinen ganz eigenen Stil in den Kampf ein, besonders Spider-Mans dunkles Gegenstück Venom ist schön anzusehen, wenn er bei einem Sprungangriff aus nicht viel mehr als einer dunklen Welle mit Zähnen besteht. Ein Schärfungsfilter verpasst den Pixelfiguren den letzten Schliff und dann gibt es auch noch einen 16:9 Modus.


Die schicken 3D-Hintergründe sehen sogar deutlich besser aus als die Arenen bei SF2THDR, auch wenn nicht wirklich ein Bezug zu den meisten Charakteren besteht. Man kämpft in dunklen Höhlen, Jahrmärkten und auf fliegenden Schiffen, was zwar hier und da einen Bezug zu diversen Capcom Figuren herstellt, aber die Marvel Helden außen vor lässt. Warum keine Kämpfe in Dr. Dooms Schloss oder in den Straßen von New York?


Das einzige was mich sonst noch stört ist halt, naja, letztlich ist es doch nur ein Port eines neun Jahre alten Arcade Titels. Die Frischzellenkur hat dem Spiel auf jeden Fall gut getan, aber es hat sich seit dem Einiges getan, an beiden Fronten und Fans würden sich sicher auch über einige neue Inhalte freuen. Es gibt so viele Charaktere, die noch zu dieser Serie passen würden. Gerade Capcom hat in den letzten Jahren viele neue Charaktere etabliert, die perfekt in so ein Spiel passen würden.
Klar klingt es ein bisschen lächerlich in einem Spiel mit 56 Charakteren nach mehr zu rufen, aber ich könnte gerne auf Mega Mans kleine Schwester verzichten, wenn dafür Dante, Wesker oder der Bionic Commando Nathan Spencer einen Auftritt hätten.

Fazit: Marvel vs. Capcom 2 ist ein äußerst spaßiger 2D-Prügler. Jeder der dem Genre etwas abgewinnen kann sollte unbedingt reinkucken. Die riesige Charakterauswahl und das einsteigerfreundliche Kampfsystem sind ein großes Plus für Neulinge, aber auch Prügel-Veterane werden gut bedient. 15 Euro sind zwar nicht grade wenig für einen Arcade Titel, aber einen Blick ist es auf jeden Fall wert. Und wer weiß, wenn sich der Titel gut genug verkauft erneuert Capcom vielleicht mal ihren Deal mit dem Haus der Ideen und in ein paar Jahren spielen wir dann Marvel vs. Capcom 3 in der Optik von Street Fighter 4. Hadouken!


Marvel vs. Capcom 2: New Age of Heroes ist für 1200 Punkte auf Xbox Live erhältlich und demnächst auch im PSN.
geschrieben von Green Ninja  

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