Eines gleich vorweg: So schwer die Verluste auch sein mögen, die Unternehmen können diese noch gut wegstecken, niemand muss also um die Veröffentlichung etwa des nächsten WoW-Add-Ons bangen ;)

Dennoch wird die Finanzmarktkrise wahrscheinlich auch Auswirkungen auf die Spieleproduktion haben, fragt sich nur, wie stark. Das Wachstum in den USA ist dahin, die Leute verdienen weniger Geld und werden sich den ein oder anderen Spielkauf nun zweimal überlegen. Schliesslich sind Spiele ein Luxusprodukt, also eine Produktgattung, bei der man schneller spart als etwa beim Essen. Je weniger Umsatz, desto mehr muss natürlich auch an den Produkten gespart werden.

Zwar hat der Gaming-Sektor derzeit noch unglaublich hohe Wachstumsraten, doch das diese ohne Krise mindestens höher wären, dürfte wohl zweifelsfrei feststehen.

Auch die Zögerlichkeit bei Kreditvergaben ist ein Problem, insbesondere für neue, unabhängige Entwicklerstudios: Die Bereitschaft, Risikokredite zu akzeptablen Konditionen zu vergeben ist bereits jetzt deutlich gesunken. Gerade wenn kleinere Unternehmen dadurch in Zahlungsschwierigkeiten kommen sollten, wäre eine Verstärkung der Marktkonzentration, wie wir sie derzeit bei den Finanzunternehmen erleben, eine weitere Folge.