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WARCRAFT AUF DER AUTOBAHN?

Kolumne gepostet von pflanzer am 14.07.2008 um 00:04 Uhr
 
Die Zukunft des mobilen Gamings? Trotz PSP, Nintendo DS, Windows Mobile und co.: Das Gaming für Unterwegs steckt immer noch in den Kinderschuhen, allenfalls Offline-Spiele haben sich etabliert. Doch mobile Internetverbindungen werden immer schneller, günstiger und damit Massentauglich. Die Hardwareleistung auf Kleinstem Raum macht ebenfalls rasante Fortschritte. Kommt eine neue Revolution auf uns zu?

Gameboy
Bereits Ende der 80er Jahre machte ein Urgestein des mobilen Gamings, der Gameboy, von sich reden. Seitdem ist viel passiert, in den 90ern etablierte sich die Farbdarstellung in den kleinen mobilen Begleitern, heute kann ein Gerät ohne 3D keinen Blumentopf mehr gewinnen. Auch die Verkaufszahlen können sich sehen lassen: 50 Millionen mal ging der Gameboy Color über den Ladentisch, 36 Millionen mal Sonys PSP.
Doch alles in allem bleibt das Mobile Gaming eine Randerscheinung, nicht zu denken ist an Spielerzahlen à la WoW. Auch der Einfluss auf PC-Spiele hält sich in engen Grenzen. Doch das könnte sich schon bald ändern.

Vor wenigen Jahren noch kostete es etliche Euro, um nur eine einzige Minute mit dem Handy ins Internet zu gehen – Inklusive Modemgeschwindigkeit und Pings im Sekundenbereich. Heute werfen die Mobilfunknetzbetreiber mit fast-Flatrate-Angeboten um sich, deren Geschwindigkeit und Preis denen von normalen DSL schon beinahe gleichen. Bald schon sollen Pings von unter 20 Millisekunden Realität werden.

Kaum verwunderlich also, dass die Nutzungszahlen für UMTS immer weiter in die Höhe schnellen und dass immer mehr Webseiten auch im mobilen Format angeboten werden. Vor diesem Hintergrund drängt sich schon geradezu auf, dass diese Entwicklung früher oder später auch auf das mobile Gaming übergreifen wird.

Und diesmal, davon bin ich nahezu Überzeugt, wird es nicht bei einer vom PC-Gaming relativ Isolierten Entwicklung bleiben. Den Konsolen wird nicht weitgehend das Feld überlassen werden, so wie es bisher der Fall war.

Das Mobile Gaming in der Zukunft

PSP im Freien
Doch was erwartet uns? Welche konkreten Möglichkeiten ergeben Sich, wenn erst einmal genug Personen über mobiles Internet verfügen, und dieses auch nutzen?

Zum einen werden sich rundenbasierte Browserspiele etablieren, oder bereits bestehende werden auch für das mobile Web tauglich gemacht. Browserspiele eignen sich schon jetzt Ideal: Sie benötigen keine dauerhaft stabile Verbindung und laufen auch auf langsamerer Hardware. Und sie lassen sich kostengünstig ins mobile Web bringen. Der Nutzer profitiert außerdem von dem Spieldesign, welches häufig kurze Spielaktivitäten möglich macht. Ideal für die Pause oder für eine kurze Zugfahrt.

Eine weitere Perspektive macht sich in Spielergänzungen auf: Einzelne Features von PC-Spielen werden einfach für mobile Endgeräte portiert. So ist beispielsweise das Mitsteigern in Ingame-Auktionen, etwa von WoW, bereits jetzt in der Diskussion. Warum soll das, was jetzt schon bei ebay möglich ist, nicht auch bei MMORPGs denkbar sein? Viele weitere Optionen ergeben sich: Das Mitchatten in ingame-Chats, das Präsentieren des eigenen Spielcharakters auf dem Handy, das Beobachten des ingame-Geschehens sind nur einige davon. Je besser die Hardware, desto größer die Möglichkeiten. Das Spieldesign von Onlinespielen könnte sogar von Anfang an eine mobile Komponente erhalten, sodass „mobile Spieler“ etwa unterstützend in die Onlinepartie eingreifen können, indem sie einen besonderen Charakter steuern. Die Lehrer in der Schule wird’s freuen.

Quake III Mobile
Und drittens ergeben sich neue Standalone-Möglichkeiten: MMORPGs oder sogar Shooter, extra für die kleinen Displays und die besondere Steuerung entwickelt. Auch Spiele, die abhängig vom eigenen Standort funktionieren, sind denkbar: Der Spieler trifft, dank Ortung, in der Online-Welt auf andere Spieler, die sich auch in der Realität in seiner Nähe befinden. Der Ort im Spiel könnte sogar dem im Spiel ähneln oder gleichen: Wer real in einer Stadt ist, ist es auch im Spiel!

Natürlich muss hier ganz besonders auf die Eigenheiten der mobilen Nutzung eingegangen werden: Was passiert, wenn ein Spieler, autofahrend, in einen Tunnel ohne Netzabdeckung kommt? Wie kann, grade bei MMORPGs, dafür gesorgt werden, dass der Spieler auch mal eben für zehn Minuten eine Partie spielen kann? Kein einfaches Unterfangen, diese neuen Herausforderungen zu meistern. Doch wenn es gelingt, steht eine völlig neue Spielerfahrung vor der Tür.

Keine Frage: Auf dem Markt der mobilen Spiele wird sich in den nächsten Jahren noch sehr viel tun. Wo genau es hingehen wird, muss sich noch zeigen. Neue Chancen, aber auch neue Risiken ergeben sich: Entwickler ohne großes Budget erhalten neue Möglichkeiten, da sie keine teure High-End-Grafik in ihre Spiele einbauen müssen. Das macht auch innovative Experimente denkbar, die bei normalen PC-Spielen und ihren finanziellen Risiken völlig undenkbar geworden sind.
Auch die Verknüpfung von der „realen“ Welt und der Spielwelt können noch enger werden, da Freunde und Bekannte überall in das Spielgeschehen mit einbezogen werden können.

Schon jetzt Realität: Quake III mobil.

Aber auch die Risiken sind nicht zu vernachlässigen: Ist es wirklich gut, wenn jederzeit und überall gespielt werden kann, wenn es noch weniger Rückzugsmöglichkeiten vor der Welt des Internets gibt? Auch bei mobilen Spielen ergibt sich ein Suchtpotential. Das soziale Miteinander droht zu leiden, wenn die Menschen Spielen, anstatt sich miteinander zu unterhalten.
Und nicht zuletzt macht die Möglichkeit der Ortung in Verknüpfung mit dem Spielverhalten ganz neue Marketingmöglichkeiten, auf – Keine gute Sache für den Datenschutz.

Letztlich muss sich zeigen, wohin genau die Entwicklung geht. Wir werden lernen müssen, auch die neuen Möglichkeiten sinnvoll und nicht falsch einzusetzen. Die Weiterentwicklung der Medienkompetenz hat nicht mit der Einführung des Internets geendet. Keine Frage: Uns stehen spannende Zeiten bevor, die nicht nur das Gaming, sondern auch unser Verhältnis zur Welt weiter verändern werden.

geschrieben von pflanzer  

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