Vor ein paar Wochen wurden in Amerika die ersten Folgen von Nickelodeons neuer Teenage Mutant Ninja Turtles Serie ausgestrahlt. Dieses Wochenende läuft die Serie auch in Deutschland an und ich gebe euch hier einen kleinen Ausblick was euch erwartet und schildere euch meine bisherigen Eindrücke.

Für mich ist das Fernseh-Special Turtles Forever, welches zum 25. Jubiläum ausgestrahlt wurde, immer noch ein würdiges und quasi perfektes Finale für das gesamte TMNT Franchise. Deshalb war ich auch recht skeptisch als ich hörte, dass Nickelodeon die gesamten Rechte aufgekauft und eine neue Serie in Arbeit hat. Der neue Film aus Michael Bays Produktionsstudio Platinum Dunes liegt ja zum Glück erstmal auf Eis, es könnte etwas mit dem grauenvollen Skript zu tun haben, dass vor einer Weile die Runde machte. Aber zurück zur neuen Serie.

Jede bisherige Inkarnation der Turtles bediente sich ein wenig aus den vorher gegangen und ergänzte die Geschichte durch einen eigenen Twist. Diese Serie macht da keine Ausnahme und kombiniert Elemente aus den original Comics mit welchen aus der alten Tricksere: Splinter ist erneut ein Mensch der zur Ratte wurde, das Ooze, das ihn und die Turtles mutierte, ist außerirdischen Ursprungs.

Die Serie beginnt mit einer Trainingssession zwischen den Turtles, eine angemessene Art uns die Charaktere vorzustellen.
Die Interaktion zwischen den vier Brüdern läuft von Anfang an wie geschmiert und die Rivalität zwischen Leonardo und Raphael steht erneut im Vordergrund.



Die Kampfszenen sind gut zu verfolgen und flüssig, die Kampfstile der Turtles kommen gut zur Geltung. Etwas merkwürdig wirken zwei Ergänzungen im Arsenal: Alle Turtles tragen jetzt eine Klinge. Donatello kann aus seinem Stab eine Klinge ausklappen und Michelangelo kann sein Nunchaku irgendwie in ein Kusari-Game (eine Sichel an einer langen Kette) verwandeln. Ein Sakrileg, ich weiß, aber zumindest die längere Kette passt zu Mikeys wildem Kampfstil.

Auch die sonstige Bewegung der vier Brüder, wenn sie über die Dächer von New York rennen, klettern und skaten, sind schnell und flüssig, wenn auch nicht ganz so elegant und stylisch wie im CG Film TMNT.

Ein Element das in der Serie wirklich gut funktioniert: Noch nie haben sich die vier so sehr wie Teenager angefühlt. Die Turtles wirken, reden und handeln merklich jünger und auch unreifer (besonders Mikey). Leonardo ist sehr idealistisch und versucht seinen Helden aus dem Fernsehen nachzueifern. Raphael wirkt mehr wie ein junger Raudi der versucht so cool wie möglich zu wirken, es aber nicht immer ganz packt. Splinter ist erneut der Ruhepol der Familie, aber auch mehr als nur ein bisschen spitzbübisch. Weil die Turtles noch so jung sind, ist er außerdem viel mehr eine Vaterfigur als in früheren Inkarnationen.

Der Storyaufbau macht in den ersten Folgen noch ein wenig den Eindruck, als wäre es eine simple “Monster of the week”-Serie. Das Mutagen erschafft irgendeinen abgefahrenen Mutanten gegen den die Turtles dann kämpfen müssen. Ein andermal ist es ein Cyborg, der auch aus dem Nichts aufzutauchen scheint. Für eine Kinderserie mag das okay sein, aber es hat mich einfach gestört.
Der Shredder hielt sich bisher noch im Hintergrund, hat aber erneut eine gemeinsame Geschichte mit Splinter und es gab schon so einige Andeutungen was wir in späteren Folgen/Staffeln von ihm zu erwarten haben.

Optisch hat die Serien ihre guten und ihre schlechten Seiten. Der neue Look der Turtles gefällt mir ganz gut und oft finden sich ein paar nette Details im Design. So ist zum Beispiel der Panzer des Turtle Roboters Metalhead ein verbogener Kanaldeckel. Die menschlichen Figuren dagegen sehen eher aus, als wären sie aus Plastik, was in einer CGI-Serie ja leider öfters der Fall ist.

New York City hat zwar einen sehr interessanten Look in der Serie, wirkt oft aber leer und verlassen.

Ich hätte in diesem Artikel gerne noch ein paar mehr Clips eingebaut, aber es sieht ganz danach aus, als hätte Nickelodeon schon mit Adleraugen Youtube durchforstet und alles außer den offiziellen Trailern entfernen lassen. Sogar das Intro!