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Es gibt einen neuen Trend in der Videospielindustrie. Nein, ich rede nicht von ausgelutschen Settings wie dem dritten Weltkrieg oder abgedroschenen Mechaniken wie sich hinter einer hüfthohen Mauer verstecken. Nein, dieser Trend stammt direkt aus der Chefetage und er heißt: Lächerlich hohe Erwartungen. Warum mich diese Geschichte so unfassbar anpisst und wie es die Industrie ruiniert erzähl ich euch hier.
Für einige von euch kommt dieses Thema vielleicht ein bisschen unerwartet, weil wir hier bei GU bisher nicht wirklich darüber berichtet haben. Es ist ein Thema, das mich schon lange frustriert, aber ich habe nie die Zeit und Motivation gefunden darüber zu schreiben. Die letzte Meldung war dann aber das sprichwörtliche Fass mit dem Tropfen und so. Electronic Arts hat offiziell verkündet, dass Dead Space 3 nicht die Erwartungen erfüllt hat. Was waren das für Erwartungen fragt ihr euch? Fünf Millionen verkaufte Einheiten. Fünf. Millionen. 5.000.000 verkaufte Exemplare Dead Space 3.
Diese hohen Erwartungen waren auch der Grund, warum sich der Weltraum-Horror so sehr in Richtung Actionspiel entwickelte. Frank Gibeau von EA sagte dazu nur:
Bevor ich nun auf diverse andere Firmen und ihre lächerlich hohe Erwartungen eingehe, hier ein paar Vergleichsdaten:
Ich bin nicht doof. Ich weiß, dass nicht jedes Spiel gleich viel kostet und man einen Juggernaut wie die Modern Warfare-Serie nicht mit allem vergleichen kann. Aber genau da liegt der Haken: So machen es die Publisher. Jedes Spiel muss das nächste Call of Duty sein. Activision hat sich mit dem ersten MW-Teil einen Goldesel geschaffen, der sich seit dem jedes Jahr unaufhaltsam durch die Herbst-Saison pflügt.
Natürlich wollen andere Publisher ein Sütck vom Kuchen und sind seit dem auf der Suche nach dem nächsten CoD. Aber es geht hier nicht darum, wie sich moderne Actionspiele immer ähnlicher werden, sondern um die lächerlichen Erwartungen, die die Publisher haben.
Resident Evil 6 hat sich “nur” 4.6 Millionen mal verkauft? Ein Fehlschlag! Capcoms Lösung? Mehr DLC! Ach ja, und einen Stapel noch unangekündigter Titel einstampfen. Wollen wir wetten wie viele davon Mega Man-Spiele waren?
Auch Square-Enix musste herbe Verluste einstecken und als Reaktion tritt Präsident Yoichi Wada nun zurück. Die Verkäufe in Amerika waren nicht annähernd so gut wie erwartet. Das Tomb Raider-Reboot sich nur 3,4 Millionen mal verkauft und auch Hitman: Absolution blieb mit 3,6 Millionen weit hinter den Erwartungen zurück. EA, Capcom, Square-Enix. Ich habe eine Bitte an euch:
Diese lächerlich hohen Erwartungen müssen aufhören! Ich weiß nicht wer in eurer Chefetage auf die Idee kam, dass sich Tomb Raider 6 Millionen mal verkaufen würde, geschweige denn müsste, aber nicht jedes Spiel kann das nächste Call of Duty sein. Das müsst Ihr einfach akzeptieren!
Triple-A Gaming ist am abkacken und Ihr seid schuld. Diese Branche ist ein Zug, der rasend schnell in Richtung einer eingestürzte Brücke zu donnert. Aber anstatt einfach mal die Bremse zu betätigen, wird hier immer weiter Kohle ins Feuer geschaufelt, in der Hoffnung, dass die Lokomotive Flügel bekommt, bevor sie als spektakuläres Wrack in der Schlucht endet.
Glaubt ihr wirklich, dass der Multiplayer Tomb Raider geholfen hat? Hätte Resident Evil 6 noch ein bisschen mehr wie Gears of War sein müssen? Wenn immer mehr Spiele die erwarteten Ziele nicht erreichen, liegt es dann wirklich an den Spielen und Käufern? Oder vielleicht einfach an den Zielen?
Für einige von euch kommt dieses Thema vielleicht ein bisschen unerwartet, weil wir hier bei GU bisher nicht wirklich darüber berichtet haben. Es ist ein Thema, das mich schon lange frustriert, aber ich habe nie die Zeit und Motivation gefunden darüber zu schreiben. Die letzte Meldung war dann aber das sprichwörtliche Fass mit dem Tropfen und so. Electronic Arts hat offiziell verkündet, dass Dead Space 3 nicht die Erwartungen erfüllt hat. Was waren das für Erwartungen fragt ihr euch? Fünf Millionen verkaufte Einheiten. Fünf. Millionen. 5.000.000 verkaufte Exemplare Dead Space 3.
Diese hohen Erwartungen waren auch der Grund, warum sich der Weltraum-Horror so sehr in Richtung Actionspiel entwickelte. Frank Gibeau von EA sagte dazu nur:
"...letztlich braucht man ein Publikum von ungefähr fünf Millionen um weiter in eine IP wie Dead Space zu investieren. Mit weniger wird es sehr schwierig, bedenkt man, wie teuer es ist Spiele zu produzieren und zu vermarkten."
Bevor ich nun auf diverse andere Firmen und ihre lächerlich hohe Erwartungen eingehe, hier ein paar Vergleichsdaten:
- Dead Space 2 schaffte beachtliche 2.8 Millionen
- Batman: Arkham City erreichte bis Anfang Februar 2012, ein knappes halbes Jahr nach dem Launch, über 6 Millionen verkaufte Einheiten und war damit das am zehnt-besten verkaufte Spiel von 2011.
- Grand Theft Auto IV verkaufte sich in der ersten Woche nach dem Release stolze 6 Millionen mal und schaffte es im August 2008, 4 Monate nach dem Release, auf beachtliche 10 Millionen Exemplare.
- Die Call of Duty Serie bricht ständig neue Rekorde. Modern Warfare 2 verkaufte sich 4,7 Millionen mal innerhalb der ersten 24 Stunden nach Release. Der erste Black Ops-Teil übertraf diesen Rekord mit 5.6 Millionen am ersten Tag. Modern Warfare 3 drehte diese Zahlen dann einfach um und verkaufte sich am Launch Day mal eben so 6.5 Millionen mal und kann heute mit beinahe 30 Millionen (!!!) angeben.
- Mass Effect 3 schaffte es im Vergleich auf gerade mal 4,6 Millionen
- Das Stealth-Spiel Dishonored war für Entwickler und Publisher ein voller Erfolg. Mit insgesamt 2.5 Millionen ist ein Sequel quasi schon in den Startlöchern.
- Spider-Man-Spiele schaffen es fast nie zur ersten Million.
- Super Mario Bros. Wii kann mit über 26 Millionen echt nicht klagen. Die einzelnen Spiele der The Legend of Zelda-Reihe kommen selten über die 5 Millionen hinaus.
Ich bin nicht doof. Ich weiß, dass nicht jedes Spiel gleich viel kostet und man einen Juggernaut wie die Modern Warfare-Serie nicht mit allem vergleichen kann. Aber genau da liegt der Haken: So machen es die Publisher. Jedes Spiel muss das nächste Call of Duty sein. Activision hat sich mit dem ersten MW-Teil einen Goldesel geschaffen, der sich seit dem jedes Jahr unaufhaltsam durch die Herbst-Saison pflügt.
Natürlich wollen andere Publisher ein Sütck vom Kuchen und sind seit dem auf der Suche nach dem nächsten CoD. Aber es geht hier nicht darum, wie sich moderne Actionspiele immer ähnlicher werden, sondern um die lächerlichen Erwartungen, die die Publisher haben.
Resident Evil 6 hat sich “nur” 4.6 Millionen mal verkauft? Ein Fehlschlag! Capcoms Lösung? Mehr DLC! Ach ja, und einen Stapel noch unangekündigter Titel einstampfen. Wollen wir wetten wie viele davon Mega Man-Spiele waren?
Auch Square-Enix musste herbe Verluste einstecken und als Reaktion tritt Präsident Yoichi Wada nun zurück. Die Verkäufe in Amerika waren nicht annähernd so gut wie erwartet. Das Tomb Raider-Reboot sich nur 3,4 Millionen mal verkauft und auch Hitman: Absolution blieb mit 3,6 Millionen weit hinter den Erwartungen zurück. EA, Capcom, Square-Enix. Ich habe eine Bitte an euch:
GET SOME FUCKING PERSPECTIVE!!!
Diese lächerlich hohen Erwartungen müssen aufhören! Ich weiß nicht wer in eurer Chefetage auf die Idee kam, dass sich Tomb Raider 6 Millionen mal verkaufen würde, geschweige denn müsste, aber nicht jedes Spiel kann das nächste Call of Duty sein. Das müsst Ihr einfach akzeptieren!
Triple-A Gaming ist am abkacken und Ihr seid schuld. Diese Branche ist ein Zug, der rasend schnell in Richtung einer eingestürzte Brücke zu donnert. Aber anstatt einfach mal die Bremse zu betätigen, wird hier immer weiter Kohle ins Feuer geschaufelt, in der Hoffnung, dass die Lokomotive Flügel bekommt, bevor sie als spektakuläres Wrack in der Schlucht endet.
Glaubt ihr wirklich, dass der Multiplayer Tomb Raider geholfen hat? Hätte Resident Evil 6 noch ein bisschen mehr wie Gears of War sein müssen? Wenn immer mehr Spiele die erwarteten Ziele nicht erreichen, liegt es dann wirklich an den Spielen und Käufern? Oder vielleicht einfach an den Zielen?
geschrieben von Green Ninja