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VELVET ASSASSIN - MEUCHELMÖRDER AUS SAMT

Review gepostet von Der Maxx am 24.07.2009 um 14:16 Uhr
 
velvetassassin

Der 2. Weltkrieg ist in der Spielebranche kein Thema bei dem man als Entwickler Neuland betreten würde. Nein, es ist sogar so eines, bei dem viele Spieler aufseufzen und sich denken: „Bitte nicht noch ein Weltkriegs-Shooter!“ Und trotzdem wagen sich immer wieder Teams an diesen Teil unserer Geschichte um ihn von einer neuen Seite zu beleuchten. Genauso bei „Velvet Assassine“ einem der jüngsten Titel hierzu, der wieder verspricht den Spieler mit neuen aufregenden Verbesserungen und Überraschungen vor den Bildschirm zu fesseln. Ob dies auch gelingt oder ob der Publisher „South Peak Games“ - der für fast alle modernen Plattformen Spiele veröffentlicht und sich in der Vergangenheit für Titel wie „Two Worlds“ verantwortlich gezeigt hat - nur heiße Luft ausbläßt erfahrt ihr hier bei uns im Test!


Es ist 1944. Ein Krankenhaus irgendwo im französischen Hinterland. Der 2. Weltkrieg erreicht gerade seinen Höhepunkt, während Violette Summer von Fieberträumen geschüttelt bewusstlos im Krankenbett liegt. Der Krieg hat sie gezeichnet und ihre zahlreichen Missionen als britische Geheimagentin auf vielen Schauplätzen überall im faschistischen Feindesland haben tiefe Furchen in ihrer Psyche hinterlassen. Und genau diese Erlebnisse zwingen Violette in ihren Träumen all das Grauen noch einmal zu durchleben. Angefangen von einem Öldepot an den Grenzen des dritten Reichs, über Paris, bis hin zu den Judenghettos Polens erlebt sie ihre Aufträge in das surreale Licht eines Traumes getaucht ein zweites Mal.


Doch diesmal ist die schöne Britin nicht alleine, denn ihr unterstützt sie bei Sabotageakten, Morden und dem Vernichten von Beweisen (in Form des Überbringens von Zyankalitabletten an gefangene alliierte Agenten). In wunderschönen Außenleveln, die in ein helles bräunliches Licht getaucht und immer wieder von überzeichneten Lichteffekten geprägt sind, genau wie in dunklen Bunkergängen, in denen dynamische Schatten-Licht-Spiele dominierend sind, müssen Nazisoldaten beseitigt, Rätsel gelöst und Schleichwege gefunden werden. Die Grafik überzeugt dabei durch ihren ganz eigenen Charme, der zwar realistisch ist, sich aber doch von anderen Spielen erheblich unterscheidet und großen Wert auf das Miteinander von Licht und Schatten legt.


Bei ihren Missionen geht Violette Summer nicht gerade zimperlich vor. Mit einem Messer, schallgedämpfter Pistole, Schrotflinte oder Scharfschützengewehr bewaffnet macht sie kurzen Prozess mit ihren Widersachern. Da es sich in diesem neuen Streich der Hamburger „Replay Studio“ Spieleschmiede aber um einen Stealth-Shooter alá „Splinter Cell“ handelt, kann man sich leicht denken, dass das Messer der beste Freund der Agentin ist. Aus dem Schatten dunkler Ecken kommend pirscht sich Violette von hinten an, um dann per Mausklick dazu gebracht zu werden ihr Mordinstrument im Pixel-Fleisch eines Gegners zu versenken. Dies wird durch kurze, in rotes Licht getauchte und ziemlich brutale Zwischensequenzen dargestellt. Genau wie diese ist aber das ganze Spiel nichts für zart besaitete Spieler. Denn neben der Grafik geht „Velvet Assassine“ auch in der Story und der Darstellung, des schon so häufig in Spiele umgesetzten größten Konflikts des 20. Jahrhunderts, eigene Wege. Hier ist kein Platz für Helden oder die Verklärung des Krieges. Hier wird die brutale Grausamkeit des Krieges drastisch dargestellt. Zum einen über die Missionen, über Violettes Kampfstil sowie die Umgebung, die von wahnsinnig gewordenen Soldaten, über sinnlos ermordete Zivilisten, bis hin zu brennenden Leichenbergen reicht. Und genau dies schafft, mit besagter Grafik und vielen Dialogen der Gegner, die man belauschen kann, eine beklemmende Atmosphäre der Angst, die dieses Spiel abhebt von anderen Titeln mit gleichem Thema.


Neben den oben genannten Waffen hat die Britin aber noch eine Handvoll zusätzlicher Möglichkeiten ihre Widersacher loszuwerden. So können Ölpfützen und Ölfässer in Brand geschossen werden, Gasmasken vom Kopf gerissen oder Granaten am Gürtel eines Gegners zur Explosion gebracht werden. Besonders hervor zu heben ist aber das Morphium, welches man in den Leveln in Form von Spritzen aufsammeln kann und Violette in eine Art Bullettime-Mode versetzt, der es ihr ermöglicht Gegner auch von vorne mit dem Messer auszuschalten.


Leider hat das Spiel auch einige Macken, denn die Gegner K.I. ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit, das Spiel leidet häufig an starken FPS Einbrüchen, die Speicherpunkte sind teilweise extrem weit auseinander und die Grafikeinstellungen nur sehr begrenzt möglich. Hinzu kommt ein hingeklatscht wirkender Charakterverbesserungsmodus, der es dem Spieler erlaubt über Gegenstände, die in den Leveln versteckt sind, sein Alter-Ego in den Bereichen Schleichen, Morphium und Stärke zu verbessern. Außerdem wiederholen sich die Methoden Gegner auszuschalten wegen ihrer geringen Anzahl recht häufig und so kommt „Velvet Assassine“ nur schwerlich an die große Genre-Ikone „Splinter Cell“ heran.


Insgesamt kann man daher sagen, dass die Entwickler sehr starken Wert auf die Story und die Atmosphäre gelegt haben, welche beide wirklich einzigartig und von einer wohltuenden Intensität sind. Dies wird leider durch einige Probleme beeinträchtigt, die aber selten wirklich ernsthaft auffallen und das Spielvergnügen nicht erheblich beeinflussen. Der Spieler bekommt hier für sein Geld ein handfestes Spiel, welches es so noch nicht gegeben hat. Ich sage zugreifen und genießen!


Review von Christian aus München
geschrieben von Der Maxx  

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