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PAPER MARIO STICKER STAR - WAS MACHEN DIESE GANZEN AUFKLEBER IN MEINEM RPG?

Review gepostet von Green Ninja am 21.12.2012 um 22:20 Uhr
 
mario

Paper Mario. Der Name allein zaubert entweder ein Grinsen in euer Gesicht oder den Handballen auf eure Stirn. Das Konzept ist schräg, der Look umso mehr. Paper Mario: Sticker Star versucht erneut das Gameplay der Serie mit neuen Ideen aufzulockern, verzichtet dabei aber merkwürdigerweise auf ihre größten Stärken. Mehr dazu in unserem Review.

When you wish upon a star...


mario
Ist euch mal aufgefallen wie unheimlich viele übermächtige und wünscheerfüllende Dinge es im Pilzkönigreich gibt? Jeden zweiten Freitag scheint es irgendein Festival oder ein Jubiläum zu geben, weil irgendein Deus-Ex-Machina Dingsda vom Himmel fällt. Und wäre ich ein Toad, würde ich die Uhr danach stellen, wann Bowser auftaucht um es sich unter den Nagel zu reißen. Was er natürlich auch dieses mal wieder tut.
Ein kleines Flecken im Königreich hört auf den Namen Petalburg. Hier sind alle total verrückt nach Aufklebern und warten auf den alljährlichen Sticker-Kometen, der über sie hinwegziehen soll. Auch Mario und Peach wohnen den Feierlichkeiten bei. Und jetzt alle zusammen:

"BOWSER TAUCHT AUF, KLAUT DAS DING, WIRD SUPER STARK, MACHT MARIO PLATT UND ENTFÜHRT DIE PRINZESSIN."

mario
Natürlich liegt es an Mario sie zu retten. Unterstützt wird er dieses mal von Kersti, dem fliegenden Glitzeraufkleber vom Sticker Star. Nach einem mal wieder äußerst amüsanten Opening tritt die Story aber leider in den Hintergrund. Nur ab und zu trefft ihr auf NPCs die etwas zu sagen haben und im Gegensatz zu anderen Paper Mario Spielen erleben wir auch nie die Geschichte aus der Perspektive von Bowser oder Peach. Das ist schade, denn die Dialoge gehörten immer zu den größten Stärken der Mario-RPGs, weil sie sich nicht zu schade waren das Setting/Franchise/Genre/Medium ordentlich durch den Kakao zu ziehen. Da Mario erneut stumm ist und außer Kersti auch keine Begleiter hat, gibt es nicht annäherend so viele liebenswerte Charaktere wie in anderen Rollenspielen. Kamek und Bowser Jr. tauchen ab und zu auf um euch das Leben schwer zu machen, aber auch hier gibt es leider nur wenig Dialoge.

Ich kleb dir eine


Das Kampfsystem in Sticker Star funkioniert etwas anders als ihr es von der Serie gewohnt seid. Es gibt immer noch die rundenbasierten Kämpfe, in denen ihr eure Attacken durch gut getimtes Tastendrücken verstärken könnt, was auch essentiell ist, wenn ihr voran kommen wollt. Allerdings gibt es einige massive Änderungen. Sticker. Jede Menge Sticker.

mario
mario


In einem Stickeralbum habt ihr eine lange Liste von verschiedenen Aufklebern, jeder davon steht für eine einzelne Attacke per Sprung, Hammer oder Feuerblume. Die klebrigen Moves kommen in verschiedenen Ausführungen und Größen (die seltenen glitzern), und brauchen somit auch unterschiedlich viel Platz in eurem Stickeralbum. Habt ihr keine (passenden) Sticker mehr, könnt ihr auch nicht mehr angreifen.

Nach dem meiner Meinung nach eher enttäuschendem Super Paper Mario orientiert sich der 3DS-Ableger wieder mehr an den klassischen Mario-RPGs. Hier eine Ladung Bilder von der E3.
Im Kampf habt ihr standardmäßig nur einen Angriff, könnt aber mit einer Slot Maschine mehr gewinnen. Das ist auch öfters notwendig, denn wenn ihr gegen mehrere Gegner kämpft, können diese immer nur in einer festen Reihenfolge attackiert werden, auch wenn ein Gegner weiter hinten ein wichtigeres Ziel wäre. Außerdem bekommt ihr nur eine gemeinsame Energieleiste für alle Gegner auf einmal präsentiert, was das Vorausplanen umso schwerer macht.

mario
Auch eure Blockmöglichkeiten wurden eingeschränkt. Anstatt mit Sprung oder Hammer eine Attacke zu kontern und einen Gegner auf diese Weise zu besiegen, bleibt Mario ohne einen passenden Sticker nur ein popeliger Block, bei dem immer noch etwas Schaden durch kommt. Das befriedigende Gefühl, einen größeren Kampf komplett ohne Schaden zu überstehen, erhält man so nur, wenn man die Gegner von Anfang an mit seinen mächtigsten Stickern bewirft, in der Hoffnung sie in einem Rutsch zu besiegen.

Y U NO HAVE XP?


Die größte und ärgerlichste Änderung ist allerdings die völlige Abwesenheit von Erfahrungspunkten. Am Ende eines Kampfes winken nur eine Handvoll Münzen und manchmal auch Sticker, aber Level Ups werdet ihr nie zu Gesicht bekommen. Das ist für mich der zentrale Knackpunkt des Spiels, denn ohne eine richtige Belohnung werden die Kämpfe gegen Kleinvieh wie Koopa Troopas schnell lästig und ich fing an, ihnen bei jeder Gelegenheit auszuweichen. Die richtig starken Attacken, also Sticker, die man im Kampf gegen die Bossgegner so dringend benötigt, sind meistens irgendwo in den Leveln versteckt. Es gibt in dem Sinne keinen Grund euch auf die meisten der kleineren Kämpfe einzulassen, da das Endergebnis die aufgewendeten Ressourcen einfach nicht wert ist.

Nach dem meiner Meinung nach eher enttäuschendem Super Paper Mario orientiert sich der 3DS-Ableger wieder mehr an den klassischen Mario-RPGs. Hier eine Ladung Bilder von der E3.
Eine in mehrerer Hinsicht clevere Ergänzung zum Kampfsystem sind Paper Marios Twist auf Beschwörungszauber. In der flachen Pappwelt finden sich immer wieder merkwürdige dreidimensionale „Dinge“, wie Feuerzeuge, Scheren, Staubsauger oder Ziegen. Diese werden dann in Sticker umgewandelt und können in den Kämpfen auf eure Gegner entfesselt werden. Sie werden von riesigen Stöckelschuhen in den Boden gestampft, von Limonade durchnässt oder von Ventilatoren davon geweht.
Das sieht jedes mal wieder witzig aus, allerdings ist nicht jedes dieser Dinge auch sinnvoll. Benutzt ihr z.B. das Kissen, schlafen alle Kampfteilnehmer ein.

Ich schneid dich durch


Außerhalb der Kämpfe bietet das Spiel cleveres, wenn auch teilweise etwas frustrierendes Level Design samt Rätsel. Die „Dinge“ sind nämlich nicht nur mächtige Waffen, sondern werden gleichzeitig auch benötigt um in manchen Leveln voran zu kommen. Mit einer Schere lässt sich ein Seil kappen und ohne die papierne Bowlingkugel kommt ihr nicht an den Pappkegeln vorbei.
Manchmal ist die Lösung offensichtlich, manchmal eher weniger. Manchmal ist nicht ganz klar welches Item benötigt wird und so wird einer der wertvollen Sticker verschwendet.
mario

In Paper Mario: Sticker Star werdet ihr deutlich weniger an die Hand genommen als z.B. in den neueren Zelda-Spielen. Niemand sagt euch wo ihr hin müsst oder was als nächstes zu tun ist. Das hat durchaus seine Vorzüge im Vergleich zu gewissen Feen, aber in manchen Fällen wünschte man sich schon den einen oder anderen Hinweis.

Jazz und mehr


Ich hatte kürzlich in Erwägung gezogen noch eine Top 5 der besten Game Soundtracks 2012 zu schreiben, ursprünglich motiviert durch die großartigen 8-Bit Kompositionen von Street Fighter x Mega Man, aber Sticker Star ist drauf und dran ebenfalls auf dieser Liste zu landen. Mario war noch nie so... jazzig und ich liebe es. Die Musik passt auf jeden Moment wie der Hammer auf den Goomba. Wenn ihr gegen die davon gelaufenen Körperteile eines Wigglers kämpft, ist sie schnell und wirr, Kameks Thema dagegen klingt hinterhältig und fies, als würden euch die Flötenspieler jeden Moment von hinten eins überziehen. Die absolute Krönung ist allerdings der dritte Bosskampf gegen einen riesigen Blooper, der mit seinen Tentakeln im Takt zur Musik klatscht. Je mehr Schaden er bekommt desto dramatischer wird die Flamenco-artige Musik und geht später auch noch in das klassische Mario Thema über. Es ist zum mittanzen gut.



Natürlich werden wieder viele klassische Melodien verarbeitet, aber nicht so simpel wie bei New Super Mario Bros.. Viele Musikstücke sind versteckt oder stark überarbeitet, aber Nintendo Fans werden sicher jedes mal über beide Ohren strahlen wenn sie sie entdecken. Mein persönlicher Favorit: Wenn ihr die Stereoanlage einsetzt, ertönt tatsächlich Musik aus dem Weltraum Level von Super Mario Land 2: Six Golden Coins. Es sind diese kleinen Details, die einem die meiste Freude machen.

“Na, Obelix, wie war's denn in Helvetien?“


Paper Mario war schon immer eine Serie die vor allem durch ihren Look die Blicke auf sich zog. Jede Figur ist ein 2D Model, wie aus Papier ausgeschnitten und die Landschaften sind Pappkulissen. Wenn ihr genau hinseht, seht ihr den braunen Rand, wo sie nicht angemalt sind. Es wirkt alles ein wenig wie eine (billige) Kulisse, was so ein wenig das Theatermotiv unterstreicht, dass seit dem dritten Bros.-Spiel immer wieder in verschiedenen Mario Spielen auftaucht.

Nach dem meiner Meinung nach eher enttäuschendem Super Paper Mario orientiert sich der 3DS-Ableger wieder mehr an den klassischen Mario-RPGs. Hier eine Ladung Bilder von der E3.
Nach dem meiner Meinung nach eher enttäuschendem Super Paper Mario orientiert sich der 3DS-Ableger wieder mehr an den klassischen Mario-RPGs. Hier eine Ladung Bilder von der E3.


Durch den cleveren Aufbau ist Paper Mario wie für den 3D-Effekt geschaffen. Das Spiel sieht wirklich aus wie ein kleines Diorama und man versucht schon einen Blick hinter die Kulissen zu erschaffen. Was natürlich nicht geht, wegen Sweet Spot und so. Apropos, Paper Mario ist im Gegensatz zu Starfox 64 3D oder Kid Icarus: Uprising auch tatsächlich ruhig genug, dass der Effekt nicht beim Spielen stört, weil man das Gerät hin und her bewegt.

Achtung, Flachwitz


mario
Auch wenn das Kampfsystem etwas eingeschränkt ist, sorgt die Präsentation während den Kämpfen immer wieder für Lacher. Mini Ninjas verfalten sich zu Wurfsternen und werden Mario oder seine Gegner von einer besonders starken Attacke getroffen, sind sie für einige Runden „verknittert“ und können nicht angreifen. Andere humoristische Highlights beeinhalten eine Parakoopa Fliegerstaffel, umfallende Kulissen und eine giftige Gameshow im Sumpflevel.

mario

PRO & CONTRA


  • Toller Humor
  • Wundervoll umgesetzter Grafikstil
  • Perfekte Verwendung des 3D-Effekts
  • Mitreissender Soundtrack
  • Witzige "Beschwörungszauber"

  • Abwesehnheit von Erfahrungspunkten raubt den Kämpfen die Motivation
  • Ressourcenmanagement oft frustrierend
  • Kampfsystem weniger flexibel
  • Ziel oft unklar, führt zu viel rumprobieren
  • Kaum Story und keine Party Mitglieder



Ich bin platt
mario
Hach, warum musst du es mir so schwer machen Sticker Star? Das neuste Paper Mario-Spiel ist erneut nicht die Rückkehr zur grandiosen Gameplay/Story Mischung des Gamecube Teils. Gerade die Änderungen am Kampfsystem finde ich meistens eher ärgerlich und frustrierend. Die Verschiebung auf Ressourcenmanagement ist an sich interessant, aber die Kämpfe an sich taktisch weniger flexibel als früher und durch die Abwesenheit von Erfahrungspunkten auch alles andere als motivierend.
Hinzu kommt die, im Vergleich zu den Vorgängern, stark abgespeckte Story, die ebenfalls nicht gerade dazu motiviert weiter zu spielen.

mario
Diese Dinge wären an sich schon Grund genug, den Papier Mario zu zerknüllen und zu einem 3-Punkte Wurf Richtung Papierkorb anzusetzen. Aber so einfach macht es mir das Spiel dann doch nicht. Denn Paper Mario Sticker Star ist immer noch a) unheimlich komisch (auch wenn ihr nach den Witzen teilweise selber suchen müsst) und b) die Präsentation eine wahre Freude. Der Papier-Look war noch nie so konsequent umgesetzt und profitiert wahnsinnig vom 3D-Effekt. Auch die Musik muss erneut gelobt werden, die jetzt schon zu meinen Lieblings-Mario Soundtracks gehört.(Kuckt nicht so, das sind 'ne Menge)

Eins ist klar: Sticker Star ist nicht die Fortsetzung von Paper Mario: Die Legende vom Äonentor auf die ich so lange gewartet habe. Dadurch verzichtet das Spiel einfach auf zu viele Stärken des Vorgängers. Aber was in Sachen Gameplay und Story fehlt, wird durch die wundervolle Präsentation und den köstlichen Humor wieder wett gemacht.
geschrieben von Green Ninja  






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