Warum gibt es auf den Konsolen keine MMOs von Blizzard? Diese Frage stellen sich viele, eine wirkliche umfangreiche Stellungnahme gab es bisher nicht. Nun hat Robert Pardo dem ein Ende gemacht und ausführliche Antworten zum Thema gegeben. Die Begründungen sind eigentlich denkbar einfach: Es gibt zu viele Hindernisse auf dem Weg zu einer Konsolenumsetzung.

Theoretisch müsste laut Pardo direkt eine Maus und Tastatur dabeiliegen, denn nur so könne man das komplexe Kampfsystem umsetzen. Würde man die Steuerung auf Tastatur und Maus optimieren, wären Spieler mit Gamepads stark benachteiligt. Versucht man beides umzusetzen, müsste man wiederum einen Kompromiss finden, der nie wirklich ideal funktionieren wird.

Das wirkliche, präsente und größte Problem stellt allerdings der benötigte Festplattenspeicher dar, so Pardo. Allein World of Warcraft würde gute zehn Gigabyte belegen, "das würde nahezu die komplette Festplatte beanspruchen, und dann gibt es sogar Xbox-Varianten, die noch nicht mal eine Festplatte haben." Zu viele Kunden wären schlichtweg ausgeschlossen.

Außerdem ist man sich mit den rechtlichen Gegebenheiten auf Konsolen nicht sicher: "Ein anderes Problem ist das Geschäftsmodell. Momentan berechnen Microsoft und Sony die Lizenzgebühren anhand der Verkaufszahlen des Titels. Doch wenn wir ein MMOG portieren, das sich zusätzlich mit einem Abo-Modell finanziert, dann wollen die Plattformhersteller auch einen Anteil von den monatlichen Einnahmen zugeteilt bekommen."

Für diese Konsolen-Generation sieht zumindest Pardo schwarz für ein MMO Blizzards auf den Konsolen. Doch für die Zukunft ist er zuversichtlich: "Die Hürden können alle überkommen werden und ab der nächsten Konsolen-Generation wird es viel einfacher für uns werden."