Studie – Hälfte der Spieler kauft fast nur reduzierte Spiele

SteamSummerSaleGabe[1]In Zeiten in denen DLC’s und Microtransaktionen zur gängigen Praxis geworden sind, stellt sich zurecht die Frage: Ist ein Titel sein Geld wert? Für die 50-70€ erhält man schon lange kein Vollpreistitel mehr, sondern viel mehr das Haupt- bzw. Basisspiel, dass dann meist mehr oder weniger freiwillig aufgewertet werden kann. Da überlegt man sich natürlich zwei Mal, ob man Geld in den Titel investiert, denn um ein Spiel in seinem finalen Zustand genießen zu können sind mittlerweile  Summen von über 100€ nötig. Nun deckte auch eine Studie der Marktanalysefirma NPD Group auf, dass die Hälfte der PC-Spieler aus den USA, sich viele Spiele nur dann kaufen, wenn sie reduziert sind.

Aufgegriffen wurde diese Studie von gameindustry.biz, wobei insgesamt 6.255 Spieler befragt wurden. Laut der Studie kauften 46% der Befragten im vergangenen Jahr mindestens einen digitalen Titel wobei diese Spieler, kaum dazu bereit wären den vollen Preis zu bezahlten, denn man finde fast immer irgendwo eine Rabattaktion oder diverse andere Angebote.

Analyst Liam Callahan sieht dabei die Schuld hauptsächlich bei den Kunden und ihrer Erwartungshaltung:

“Die Erwartungen der Kunden sind möglicherweise die größte Hürde auf dem Weg zur Maximierung ihrer Ausgaben im PC-Gaming-Bereich. Weil die Hälfte aller PC-Spieler, die entweder digitale oder physische Spiele auf dem Computer spielen, erwartet, dass es an der nächsten Ecke quasi immer eine neue Rabattaktion gibt, müssen die Publisher und Händler diese Erwartungen gleichermaßen besser steuern.”

Die Branche selbst sieht seit jeher Zeit die regelmäßigen Sales, wie etwa der populäre Steam-Summer-Sale, eher kritisch. Auch Indie-Entwickler befürchten negative Auswirkungen auf die gesamte Industrie, so auch Democracy-Entwickler Cliff Harris, der schon vor einiger Zeit große bedenken zugab, dass durch solche Sales Spiele entwertet werden oder auch Jason Rohrer, der bereits im januar befürchtete, dass die Kunden durch die ganzen Rabattaktionen nicht mehr bereit wären, den Vollpreis für Spiele zu zahlen.

Kommentar:

Was die Studie mal wieder nicht aufzeigt, sind andere Tatsachen. So geht die einseitige Studie und vor allem auch die Stimmen diverser Entwickler und Co. überhaupt nicht auf Punkte ein, dass beispielsweise viele Spiele nur gekauft werden, weil sie reduziert werden. Viele Spiele sind aufgrund des Interesses dem Kunden keine ~60€ wert, aber für 20€ schauen es sich die meisten dann vielleicht doch mal an.

Die Liste könnte man quasi ewig weiter führen, da auch die gesamte Industrie sich geändert hat. Wie bereits in der Einleitung erwähnt erhält man ja heutzutage selten für diese ~60€ wirklich das komplette Spiel, nicht jeder ist dazu bereit oder hat die finanziellen Mittel sich im Jahr beispielsweise 5 Spiele inklusive DLC’s im gesamten Gegenwert von am Ende vielleicht ~500€! zu holen.

Vielleicht hat sich auch mal einer Gedanken darüber gemacht, dass einem 60€ für ~10 Stunden Spielspaß zu viel sind oder, dass man nicht dazu bereit ist so hohe Summen in gefühlt völlig verbugte und dadurch mit schlechter Qualität produzierter Titel zu investieren?! Vielleicht ist die Industrie schuld und nicht die Einstellung des Kunden?! Denn wer gute Spiele produziert verkauft diese auch und manch einer findet auch gefallen an den Sales…

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