Plants versus Zombies: Garden Warfare – PC-Review: BRAINZ!

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Wenn sich Zombies und Pflanzen gegenseitig beschießen und bekämpfen, dann spielt man entweder Plants versus Zombies: Garden Warfare oder hat eine Vorstufe des Alptraums, in dem sich die beiden Fraktionen verbünden, um dann über uns herzufallen und uns aufzufressen. Glücklicherweise geht es hier um den “Third Person”-Shooter, der es endlich auf den PC und damit auch zu uns geschafft hat. Und so stehen interessante Fragen auf dem Testkatalog: Wie spielt sich der Shooter? Wie viele Inhalte stecken drin? Funktioniert alles? Wie sieht es mit Bugs aus? Macht es Spaß? Antworten auf all das und mehr stecken in unserem großen Review…

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Krieg auf dem Golfplatz

Niemals allein
In Plants versus Zombies: Garden Warfare ist von Anfang an der Name Programm: Pflanzen und Zombies bekämpfen sich mal wieder bis aufs Blut. Statt wie beim lustigen Mobile-Titel kleine – und verdammt erfolgreiche – Spielebrötchen zu backen hat das verantwortliche und neu zusammengestellte Studio Pocap HD aufgerüstet: Die mächtige “FrostBite 3”-Engine und “Third Person”-Shooter-Action bringen eine neue Erfahrung inklusive Comic-Look zum erbitterten Krieg zwischen Pflanzen und Zombies. Der erinnert in vielen Punkten teils deutlich an einen Mix aus Battlefield und Team Fortress 2 – Battlefield-Fans werden die zwei großen Modi bereits kennen, während die fraktionsspezifischen Klassen mit ihren eigenen Spezialfähigkeiten und Besonderheiten stark an Valves Online-Ballerei erinnert.

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Cooler Style dank Anpassungen

Die schöne Balance
Sowohl Zombies als auch Pflanzen schicken jeweils vier grundverschiedene Klassen ins Rennen. Die Gemeinsamkeiten sind dabei schnell erschöpft: Fast jede Klasse darf beim Herumlaufen ballern. Ansonsten reagieren Unterschiede und Besonderheiten – neben den verschiedenen Primärwaffen sind es die drei klassenspezifischen Spezialfähigkeiten, die das Gameplay interessant machen und gewaltig aufpeppen. Der Scharfschütze – aka der weibliche Kaktus – kann zum Beispiel eine Drohne herbeirufen und steuern; der Zombie-Allstar hält viel aus und tackelt gegnerische Pflanzen regelmäßig, der Chomper darf nicht schießen und futtert Zombies von hinten oder direkt aus dem Boden weg und einen dringend benötigten Heiler bringt jede Fraktion mit. Dabei sehr schön: Bisher ist uns keine Klasse untergekommen, die übermächtig ist. Noch interessanter: Jede der drei Spezialfähigkeiten kann aufgerüstet werden und durch eine Abwandlung ersetzt werden. Soll der Pflanzensoldat also eine normale stationäre Gatling werden oder zum Oldschool-Geschütz mutieren, das mit weniger Munition feuert, dafür aber mehr Schaden macht? Es ist alles nicht unbedingt kompliziert – aber es verleiht den Gefechten viele Abwechslungen und gibt uns genug Möglichkeiten, uns auf Spielsituationen einzustellen.

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Nein, wir finden den Style links nicht ganz so cool

Teamplay ist wichtig!
Die richtige Ausrüstung ist nicht nur für uns allein wichtig. Auch das aus bis zu zwölf Spielern  bestehende Team benötigt unsere Hilfe. Allein wird man in der Handvoll Modi durch die Bank nicht weit kommen – unabhängig davon, ob wir im “Gradens and Graveyards”-Modi als Angreifer oder Verteidiger mit knappem Zeitlimit die Stellung der Verteidiger übernehmen müssen (Battlefield-Fans fühlen sich an einen Mix aus Rush erinnert, während “Team Fortress 2”-Fans sich gleich ganz heimisch fühlen) oder im Gnome-Modus einen explosiven Gnom in der Map-Mitte aufheben, zu einem von drei Zielen bringen und das dann scharfmachen müssen, während die Gegner das mit uns ebenso vorhaben (Wir sagen “Aloha” in Richtung des Obliteration-Modus aus Battlefield 4). Selbst in einem auf die reinen Abschusszahl abzielenden Modus wie Team Deathmatch sollten wir nicht allein unterwegs sein – da man unabhängig von der Klasse einen erledigten Mitstreiter in einem bestimmten Zeitfenster wiederbeleben kann, trennt sich beim Zusammenbleiben, Heilen und Wiederbeleben die Spreu vom toten Zombie- oder Pflanzenweizen. Dank Sprach-Chat sind Absprachen dazu immer problemlos machbar. In diesem Kontext auch interessant: Pflanzen können Verteidigungspflanzen pflanzen, während Zombies aus Erdlöchern KI-Untote steigen lassen können. Im richtigen Moment eingesetzt,  entscheiden die über über Sieg oder Niederlage; da die benötigten Sticker dabei vernichtet werden, sollte man sie unbedingt klug einsetzen.

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Angriff und Verteidigung

I can has swag?
Wer sich nun fragt, warum man in Garden Warfare tausend Tode sterben und hunderttausende Feinde erledigen soll, sollte sich erstmal fragen, warum man so eine Frage überhaupt stellt. Außerdem kann man beruhigt sein: Das Spiel bewirft uns mit Rängen, Unlocks und Mehr. Jede Klassenfähigkeit kommt in diversen Vaianten, jede Klasse kann mit gefühlt hunderten visuellen Upgrades ausgestattet werden und dazu gibt es noch einen Stapel Spezialversionen jeder Klasse inklusive Auswirkungen aufs Gameplay – man muss sie nur freischalten. Neben den Standard-Freischaltungen der ersten drei Skills muss man hierfür von erspielten Münzen Sticker-Pakete kaufen, in denen zufällig zusammengewürfelte und verschieden wertvolle Dinge stecken. Wer einen neuen Zombie freischalten will und stattdessen  nur einen neuen Hut für einen bestehenden Zombie oder fünf Standard-Zombies zum aus einem Erdloch herbeirufen bekommt, flucht zwar wie der als Zombie-Commander fungierende Zomboss himself – es verleitet einen aber auch dazu, eine vielleicht ungenutzte Klasse mal auszuprobieren. Weil die Belohnungen flott einfliegen und das Spiel uns immer die nächste Challenge stellt – meist handelt es sich um eine Liste an Ingame-Herausforderungen, an deren Ende uns neue Ausrüstung erwartet – ist die Motivation dauerhaft hoch. Quasi als Ausgleich dafür, dass man regelmäßig kostenlos neuen Content wie Maps, Fähigkeiten und Upgrades veröffentlicht, kann man die Stickerpakete auch für Echtgeld kaufen – schade, aber auch komplett optional und aus unserer Sicht sinnlos.

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Ja, da boxt eine stationäre Pflanze einen KI-Zombie

Kreativität! Sofort!
Auch die aktuell elf verfügbaren Maps helfen der Motivation. Sie sind erstens schön groß, zweitens ist der Comic-Look cool, drittens gibt es kleine Anspielungen auf alles und jeden und viertens haben die Entwickler die eine oder andere absurde Idee eingebaut. Auf Piratenschiffen kämpfen? Das ist natürlich möglich. Sich mit Kanonen zu einer Insel schießen lassen, um dort eine riesige Sonnenblume zu zerschießen? Auch das geht. Auf einem Golfplatz kämpfen und einen riesigen explosiven Golfball zum finalen Loch und Rundensieg schieben? Warum nicht. Mit den lustigen Animationen, dem Comic-Look und den vielen Details machen sich die Maps optisch ebenso gut wie spielerisch – in Kombination mit der gelungenen Klassenbalance funktionieren auch die verschiedenen Modi durch die Bank überall sehr gut. In Zeiten immergleicher ernsthafter Shooter mit ganz ernsten Kämpfen in einer Milliarde zerbombter Städte und Lagerhäuser freuen wir uns so oder so ganz besonders über die teils abgedrehten Maps und Settings. Etwas mehr Absurdität hätte aber auch nicht geschadet.

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Chomper haben immer Hunger und der Kaktus ist dank Upgrade frostig

Coop für mehr Spaß
Wem das noch nicht ausreicht, der schnappt sich drei Freunde und spielt die eine oder andere Runde Coop. Hier geht es darum, immer stärker werdende Wellen von Angreifern zu überstehen – der Schlüssel zum Erfolg ist Teamwork, eine gute Kenntnis der Maps und das Nutzen der verbrauchbaren Sticker für Verteidigungslinien. Eine nette Abwechslung zum Multiplayer ist der Coop so oder so; durch das Setting und die verschiedenen Optionen wird man auch längerfristig motiviert. Die große Revolution ist der Copp zwar nicht; für die eine oder andere Stunde kann man aber zur Abwechslung sicher vorbeischauen. Und einen riesigen Zombie-Yeti bekämpft man nun auch nicht überall…

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Echter Krieg. Irgendwie.

Schön anzusehen und schön anzuhören
Technisch kann man Plants versus Zombies: Garden Warfare nichts vorwerfen. Der Comic-Look ist zwar nicht jedermanns Sache; gute Animationen, schöne Effekte und viele Details lassen einen aber immer damit gut klarkommen. Dazu sehen die Charaktere toll aus und die Maps sind mit extrem viel Liebe zum Detail erstellt worden. Auch der Sound ist großartig geraten: Egal ob Waffen, schreiende Pflanzen und Zombies oder Musik und Umgebungsgeräusche – man kann sich nie beschweren. Die PC-Umsetzung ist auch gut geraten – DirectX11 und viele Optionen lassen keine Wünsche übrig. Zwei Kleinigkeiten sind allerdings enttäuschend: Obwohl man auf dedizierte Server setzt, gibt es – wie zuletzt auch schon in Titanfall – keinen Server-Browser und auch keine Ping-Anzeige. Und warum man einen Sprach-Chat anbietet, den aber immer aktiv hat und uns dazu verdammt, immer wieder im Scoreboad auf “Alle stummschalten” zu klicken, wissen vermutlich nur die Entwickler. Wir haben zumindest schon ausreichend Varianten des “Go and make your homework!” mit schrillem Antworgepiepse hören dürfen. Und das hilft dem Spielspaß dann doch nicht…

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Action rund um die Zombie- und Pflanzenwelt

Plants versus Zombies: Garden Warfare – Fazit: BRAINZ!
Plants versus Zombies: Garden Warfare ist ein überraschend guter Multiplayer-Titel geworden. Die Balance passt, der Spielspaß und die Motivation sind hoch, die Maps sehen schön aus und die Technik ist erfreulich stabil und sauber. Dazu kommt der ganz eigene abgedrehte Charme des Settings, die hübsche Comic-Optik, das dank verschiedener Klassen und Fähigkeiten abwechslungsreiche, eingängige und gleichzeitig schön herausfordernde Gameplay inklusive Teamplay-Fokus und der gute Umfang. Dass Popocap HD regelmäßig kostenlose Erweiterung nachschiebt, dürfte Fans ebenso glücklich machen wie das Spiel an sich. Richtig ernste Kritikpunkte zu finden dürfte schwer sein – maximal die Möglichkeit, Echtgeld für den Kauf von Stickerpaketen einzusetzen und der Zufallsfaktor bei der Freischaltung neuer Gegenstände sind etwas enttäuschend. Da der Echtgeldeinsatz aber komplett optional ist und man bereits mit der Standardausrüstung alles plätten kann, hält sich das Drama bei allen in Grenzen, die nicht unbedingt einen Grund zum Meckern brauchen. Die ganz große Revolution mit komplett neuem Ansatz ist das neue Garden Warfare trotz vieler guter Ideen und Humor dann auch nicht geworden. Trotzdem: Wer Lust auf einen Team-Multiplayershooter mit Coop-Part hat, wird hier sehr glücklich werden. Wir sind es.
8/10

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