Toukiden: The Age of Demons – Review

toukiden-teaser
Toukiden wer? Ihr habt noch nie von dem Videospiel gehört? Dann lasst es mich für euch folgendermaßen umschreiben: Japano-Monster-Klopp-Action à la Monster Hunter nur nicht für den Nintendo 3DS sondern für die PlayStation VITA – klar soweit? Ne? Immer noch nicht? Dann lest euch am besten meinen kurzen und knackigen Test zu Toukiden: The Age of Demons durch, um festzustellen ob ihr euch da nicht evtl. einen Geheimtipp für eure VITA durch die Lappen gehen lasst.

Monster Hunter Ersatz für die VITA?

Jein! Während sich Besitzer eines Nintendo 3DS von einer Monsterjagd in die Nächste stürzen durften, glotzte die PlayStation VITA Fraktion eher doof aus der Wäsche, denn ein ebenbürtiges Äquivalent gab es nicht so wirklich. Dieses Problem erkannten scheinbar die japanischen Entwickler von Omega Force und machten es sich zur Aufgabe, vom Spielprinzip her, ein ähnliches Videospiel exklusiv für die VITA zu programmieren. Gesagt getan, erschien Toukiden letztes Jahr im Sommer im Land der aufgehenden Sonne und es dauerte „nur“ über ein halbes Jahr, bis sich hier zu Lande ein vernünftiger Publisher (Koch Media) finden ließ, um Toukiden: The Age of Demons Mitte Februar zu veröffentlichen.

Um ehrlich zu sein hielt ich Toukiden bei meinem letzten Japanaufenthalt bereits in den Händen und hätte es mir fast gekauft, wenn ich mein Taschengeld nicht schon großzügig für den einen oder anderen Diskobesuch ausgegeben hätte. Aber letzten Endes hat das Spiel noch seinen Weg zu mir gefunden und mir den Pendelweg zur Arbeit versüßt. Nun, ich habe Monster Hunter 4 auf dem 3DS nie gespielt, weshalb ich die Behauptung, dass es sich bei Toukiden um eine dreiste Kopie handeln soll, nicht bestätigen kann. Und genau von dieser Prämisse sollt ihr bei diesem Test ausgehen:

Benda hat MH4 nie gezockt -> Vergleich nicht möglich -> daher Arschlecken + subjektive Meinung

Kurz & Knappe Story Zusammenfassung

Die Story rund um Toukiden ist gelinde gesagt so dünn wie guter Serrano Schinken aus Spanien und wer all zu viel Wert auf eine tiefgründige Handlung legt, braucht ab hier schon gar nicht mehr weiterlesen. Wir befinden uns nämlich in einem Dorf, welches von schrecklichen Dämonen (jap. Oni) heimgesucht und von so genannten Slayer beschützt wird. Wie es der Zufall so will, schlüpfen wir in die Rolle eines Slayer-Anwärters bei dem sich im späteren Storyverlauf völlig überraschend herausstellt, dass man wie dazu geschaffen sei Oni in ihre Einzelteile zu zerlegen.

Daher finden wir auch relativ früh im Spiel einen so genannten Mitama, die Seele eines verstorbenen Kriegers, welche darauf brennt uns im Kampf gegen das Böse mit besonderen Fähigkeiten/Skills zu unterstützen. Jeder gefundene Mitama erzählt uns in einem kleinem Stelldichein, wieso, weshalb, warum er/sie ums Leben gekommen ist, was im Grunde genommen völlig belanglos ist, da man die Namen eh in kürzester Zeit vergessen hat – zumindest ging es mir so – mieses Namensgedächtnis und so, you know?!

Das KISS-Prinzip (Keep it Simple, Stupid)

So und nicht anders lässt sich das unkomplizierte, Einsteigerfreundliche Gameplay von Toukiden beschreiben und ich meine sogar den Hintergedanken, den die Omega Force Entwickler dabei hatten, zu erahnen. Leider komme ich nicht drum herum, dem Spiel den sehr repetitiven Missionsaufbau negativ anzukreiden, der in ungefähr so abläuft:

1. Missions-Tante oder Onkel im Dorf anquatschen und sich die Aufgabe erklären lassen
2. Mitstreiter für die Mission aussuchen
3. Monster reihenweise abschlachten und Missionsziele erfüllen
4. Sich die Belohnung abholen
5. Gegebenfalls Waffen tunen und nächste Mission bestreiten

Ja okay, ich gebe es ja zu: Es klingt vom Aufbau her wahnsinnig stupide und im Endeffekt verlangt der PS VITA Titel dem Spieler herzlich wenig ab. Vor jeder Mission müssen wir uns für 3 weitere NPCs/Helden entscheiden, die mit uns auf Dämonenjagd gehen, wobei es keine Rolle spielt, wen ihr auswählt. Im Prinzip hauen sie auf alles ein, was ihr gerade im Visier habt ohne das uns die Möglichkeit geboten wird ihnen Befehle zu erteilen.

Darüberhinaus ist das Kombosystem so einfach gestaltet, dass wir theoretisch Button-Smashing betreiben können und per Zufall eine der überschaubaren Combos ausgeführt wird. Das Gegner in die Luft geschlagen werden können, um sie dort weiter zu bearbeiten ist quasi eine kleine Dreingabe, aber mehr auch nicht. Bei Endbossen verhält es sich meistens so, dass vorher bestimmte Körperteile abgeschlagen werden müssen, um den Kampf erfolgreich zu bestehen.

Mit den Eingangs erwähnten Mitama (Kriegerseelen) können wir im Gefecht für eine kurze Zeit beispielsweise unsere Kampfkraft oder Resistenzen erhöhen, wobei die Boosts/Buffs nur begrenzt verfügbar sind. Im Endgame verlangt Toukiden dem VITA Spieler sogar etwas taktisches Geschick ab, weshalb man mit seinen spezifischen Mitama-Fähigkeiten sparsam umgehen sollte. Einfach nur blindlinks draufhalten und hoffen, dass der Mob dann irgendwann mal das zeitliche segnet, endet in den meisten Fällen mit dem eigenen Exitus.

Schaffe, schaffe, Häusle baue!

Ein eigenes Domizil können wir in Toukiden zwar nicht errichten (ist nämlich schon vorhanden), aber dafür lassen fast alle besiegten Oni verschiedenste Materialien fallen, mit denen wir unsere Rüstung und Waffen aufmotzen können. Blöd daran ist nur, dass wir für neue, bessere Schlachtwerkzeuge bestimmte Materialien benötigen und wir nie wirklich wissen, welcher Gegner genau die fallen lässt. Also heißt es, sich auf gut Glück ins Getümmel stürzen und hoffen, dass der Gegenstand des Verlangens irgendwann mal dropped – Verhältnisse wie sie auch bei einem Diablo 3 (trotz Loot 2.0) zum Alltag gehören.

Mein ultimativer grüner Senf:

Wer es geschafft hat, sich den Test bis hierhin durchzulesen, scheint tatsächlich ernsthaftes Interesse an Toukiden: The Age of Demons zu haben – zurecht! Trotz der offensichtlichen Mängel und dem scheinbar Misslungenen Versuch einem Monster Hunter 4 das Wasser reichen zu wollen, macht Toukiden komischerweise Spaß. Ich sehe einen Handheld und damit alle dafür verfügbaren Spiele nämlich als kurzweiligen Zeitvertreib, um zum Beispiel langweilige Bahnfahrten zu überbrücken – und genau das war bei mir der Fall. Die Strecke Düsseldorf – Duisburg verschlingt täglich ca. 50 Minuten meiner kostbaren Zeit und da kam Toukiden für meine PS VITA genau richtig. In die Bahn einsteigen, PlayStation VITA anschalten, kurz 1-2 Missionen erledigen, sich über neuen Loot für Ausrüstungsupgrades freuen und auf der Rückfahrt weitermachen – fertig ist der Lack! Da braucht es keine ausgeklügelte Geschichte inklusive überraschender Wendungen, sondern einfach nur kurzweiliger Spielspaß auf technisch hohem Niveau. Da fällt mir ein, dass ich noch gar kein Wort über die Grafik verloren habe?! Sieht alles ganz wunderbar aus und das Charakterdesign schön japanisch ohne dabei zu Hello-Kitty-kitschig zu sein. Ihr habt also kein Monster Hunter gezockt, seit regelmäßig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs oder möchtet einfach nur langweilige Wartezeiten mit eurer PlayStation VITA überbrücken, dann ist Toukiden: The Age of Demons genau das richtige für euch – ich habe fertig!

Copyright © Gamersunity 2013 | Impressum | Kontakt