Fable: Anniversary – Review: Alles auf Anfang in Albion

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Fable ist zurück – und das mit Stil und in schöner. Vor vielen Jahren kam ein Spiel heraus, dass anders war. Man war Held – aber man war der Held, der man sein wollte. Ein rüpelnder und biersaufender Schläger? Klar. Ein heldenhafter Asket, der nur Tofu futtert? Warum nicht. Ein bitterböser Typ, der kleine Kinder verprügelt und der Hörner trägt? Sicher. All das kombinierte Fable mit Entscheidungen, einer unglaublich liebevollen Welt, einer netten Geschichte und coolen Ideen wie dem Umstand, dass man durch Bierkonsum knallhart dick wurde. Nun bekommt dieses Spiel eine Neuauflage für die Xbox360 – neue Grafik-Engine, neue Sounds, die ganzen alten DLCs und Mehr stecken in Anniversary, das ganze zehn Jahre (wir fühlen uns grade steinalt) nach Erscheinen von Fable erscheint. Und wir haben uns durch Albion geprügelt und herausgefunden, ob ihr die Reise nochmals machen sollt.

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Altbekannter Beginn und alte Geschichte
Der Beginn von Fable ist genau das, was er damals schon war: Als kleines Kind rennen wir durch unser Dorf und machen Bekanntschaft mit dem Kampfsystem und dem Moralsystem. Den betrügerischen Ehemann verraten oder nichts sagen oder sich bestechen lassen oder sich bestechen lassen und und ihn dann doch verraten? Es sind diese kleinen Geschichten und Möglichkeiten, die Fable schon damals so toll gemacht haben: Wir haben immer mindestens zwei Möglichkeiten – die Konsequenzen müssen wir dann schon selber ertragen. Und wütende Menschen können später Probleme machen. Wie es dann weitergeht, wissen Fans des Vorgängers dann auch: Das Dorf wird überfallen unsere – gar nicht so gewöhnlichen – Eltern landen im Jenseits und wir kommen als Heldenanwärter auf die Heldenschule.

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Ein Held!
Dort lernen wir dann all die Dinge, die man wissen muss: Magie nutzen, mit Schlagwaffen, Fäusten oder Bögen kämpfen und Talentpunkte verteilen. Und wir lernen interessante Charaktere kennen. Die Zeit vergeht – dank Zeitsprung – schnell und unser Held darf sich dann als ausgewachsener Held den Heldentätigkeiten widmen: In Albion herumstreifen, große und kleine Aufgaben für Gold und Erfahrungspunkte annehmen und erledigen und dabei zusehen, wie sich alles ändert. Das ist unverändert großartig: Herumrennen, Gegner mit dem etwas angepassten, aber immer noch actionbasiertem Kampfsystem umklopfen, -hauen, -schießen oder -zaubern und den eigenen Charakter immer weiter verbessern sind keine Elemente, die das Genre noch nie gesehen hat – sie machen aber unverändert viel Laune, weil die Welt toll aussieht, die Charaktere sympathtisch sind und alles wie ein nettes und atmosphärisches Märchen wirkt. Musik, liebevoll gestaltete Landschaften, tonnenweise Anspielungen und alles stellen sicher, dass Fable: Anniversary – ganz wie das Original – eine märchenhafte Atmosphäre hat, die ihresgleichen sucht.

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Neu. Ganz neu!
Ganz ohne Neuerungen kommt Fable: Anniversary dann doch nicht daher. Und wir reden gar nicht vom ehemaligen DLC The Lost Chapters oder der Grafik. Die macht übrigens eine wirklich gute Figur auf der alternden Xbox360 und lässt uns das alte Fable nochmals so sehen, wie wir uns das immer geträumt haben. Die Unterstützung von SmartGlass macht die Inventar- und Menü-Nutzung einfacher; die Steuerung stammt quasi direkt von Fable 2 und Fable 3 und ist logischerweise etwas direkter als das Original. Mit der Möglichkeit, immer zu speichern und Achievements gibt es mehr Modernisierungen – wirklich nötig sind die zwar nicht, nett ist es aber allemal.

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Altbekannte Möglichkeiten
Fable: Anniversary leidet unter den gleichen Schwächen wie das Original – teils sind die Entscheidungen aufgesetzt und zu schwarz oder weiß eingefärbt. Der Rest des Spiels profittiert aber vom alten Spiel: Wir haben ein Haus, heiraten, verprügeln den Nachbarn, lassen uns Hörner wachsen und versuchen uns wieder als Schurke, der irgendwann doch weich wird und Gnade walten lässt. Fable war schon immer weniger echtes Rollenspiel und Erforschung, sondern viel Märchen und Die Sims mit übertriebenen Auswirkungen. Schade ist nur, dass Cutscenes und Co. genau so aussehen wie 2004 und nur ein optisches Facelifting bekommen haben. Wer von Mass Effect verwöhnt ist, wird drei Mal hingucken müssen und fühlt sich – zum ersten und einzigen Mal – negativ an die alte Zeit erinnert.

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Unverändert toll
Es gibt drei Sorten Menschen, die dieses Review jetzt lesen: Die, die Fable nicht interessiert; die, die Fable schon gespielt habe und die, die Fable interessiert, es aber noch nicht gespielt haben. Liebe Leser der Kategorie eins: Auch Fable: Anniversary wird euch nicht interessieren. Der Rest kann aber über die Investition der 40 Euro nachdenken: Das Spiel ist auch heute noch einzigartig und das Moralsystem mit dem optischen Änderungen und Anpassungen der Rektionen der Umwelt auf uns ist immer noch so cool wie damals. Und die auf den aktuellen Technikstand polierte Grafik ist vor allem für die Atmosphäre ein Segen und erspart uns verwöhnten HD-Fans den Schock mit Augenkrebsattacke, falls wir das Original wieder spielen sollten. Änderungen bei der Steuerung und die Möglichkeit, immer zu speichern, werfen zwar niemanden vom Stuhl, lassen die Fable-Neuauflage aber auch neben der Optik problemlos als modernes Spiel durchgehen. Kurz: Man kann mit Fable: Anniversary fast nichts falsch machen – Atmosphäre, Welt und Spielmöglichkeiten sind immer noch und auch heute einen Abstecher nach Albion wert. Und wen es nur für die Nostalgie – und einen weiteren fast vollkommen erfolgreichen Versuch, wirklich abgrundtief böse zu sein – ist.
Wertung: 8/10

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