Ein Tag in GTA V #2: Familie neben der Spur

Bei einem Schwerverbrecher wie Michael de Santa kann man hier und da ein Auge zudrücken, sollte er sich mal wieder bei seinem Psychotherapeuten über die Abgründe, die sich in seiner Familie auftun, auskotzen wollen. Nichts geschieht einfach so aus heiterem Himmel. Er hat die meiste Zeit seines Lebens mit der Planung von wirklich krummen Dingern verbracht, und findet sich nun in einer Lebenslage wieder, wo zwei Jahre im Gefängnis nach Urlaub klingen mögen.

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Michael spielt von Beginn an eine zentrale Rolle in GTA V. Er entkommt seinem letzten großen Coup, und beginnt neun Jahre später ein neues Leben in Los Santos – dank des Agenten vom FIB. Was er für sein neues Leben wirklich bezahlen muss, erfahren wir erst später. Der Preis sieht jedoch von Beginn an unbezahlbar aus. Er tauscht sein Gaunerleben gegen eine weise Weste samt stereotypischer US-Familie: Sohn James, Tochter Tracey und Frau Amanda bereiten ihm mit ihrem verkorksten Alltag mehr Sorgen, als es jeder Streifenbulle je tun könnte.

James bekommt seinen Arsch nicht aus dem Sessel und zockt lieber Ego-Shooter statt arbeiten zu gehen. Als Michael seinen 120 Zoll Bildschirm in Stücke haut, muss dieser sich sogar aufs Bike schwingen, um in einer Wette seinen Sohn davon zu überzeugen, dass er noch nicht komplett tot ist.

Tracey hingegen ist immer auf Achse. Ob bei einer fragwürdigen Talent Show, oder auf Kreuzfahrt mit Porno-Produzenten. Dass ihr Vater im Sinne von John Mc Clane nur ihr Leben retten will, sieht die junge Dame natürlich nicht ein. Warum auch, wenn der eigene Vater sich selbst nur als Verlierer der Nation sieht.michael-psycho-gta-v

So oder so ähnlich wird es auch Amanda gegangen sein, als sie lieber mit ihrem Tennislehrer ins Bett gegangen ist, statt ihrem Gatten einen ordentlichen Rinderschmorbraten zuzubereiten. Die cholerische Art Michaels, hat ihn dann auch prompt zurück in sein altes Leben katapultiert. Mit einem 500PS Pickup zieht er die Villa des vermeintlichen Stechers die Hänge von Vinewood hinab. Zwei Millionen Doller Schulden hat ihm diese Aktion eingebracht – das Haus gehörte wohl doch nicht dem Tennislehrer.

Man hat beinahe das Gefühl, dass Michael nur nach der Zündschnur zu seinem Pulverfass gesucht hat. Eben irgendwie ausbrechen aus dem Alltag mit nutzlosen Kindern und untreuer Ehefrau. Da passt das unfreiwillige Treffen mit dem Kleinkriminellen Franklin genau ins Bild: ein junger Mann, immer auf der Suche nach echter Erfüllung und einem echten Job. Beinahe der Sohn, den Michael nicht hat. Vor allem auch deswegen, weil er vor keinem Auftrag zurückschreckt.

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Unterm Strich bleibt der Ersteindruck, dass Michael sich in seiner vielleicht schon zweiten Midlife-Crisis befindet, und in seiner väterlichen Rolle so richtig beginnt aufzugehen, als er mit Franklin seine ersten gemeinsamen Gehversuche startet – wie Vater und Sohn. Er denkt sich: lieber zurück ins alte Leben samt Verfolgungsjagden, Entführungen und Schießereien, statt der Arsch vom Dienst zu sein. Wohin es mit ihm und seiner Familie geht, erfahren wir später. Gespannt können wir sein.

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