Wer wollte in einem Fantasyspiel nicht schon immer mal den ganzen hochnäsigen Elfen, den habgierigen Menschen und doofen Kobolden den Stinkefinger zeigen? Overlord 2 sollte da wohl die lang ersehnte Gelegenheit sein um einfach mal alles kaputt zu machen und Eroberer zu spielen. Lest im Review ob es sich lohnt mit allen Mittelerde und Lordaeron Klischees aufzuräumen.
Nachdem im Vorgänger der böse Schreckenslord spurlos verschwunden ist, breitete sich das Kaiserreich der Menschen schnell und ungehindert über weite Teile des Landes aus. Alle magischen Kreaturen sollten für immer von der Erde gefegt werden. Weil es in Nordberg, einem kleinen verschneiten Dorf, nur so von Magiern wimmelte, setzte der Kaiser einen Stadthalter ein der gnadenlos auf die Jagd nach Zauberern, Elfen und anderer Hexerei gehen sollte. Eines Tages tauchte ein kleiner Junge mit komischer Kapuze auf – nein, nicht Kenny. Aufgrund seines Aussehens von den Kindern gehänselt, und wegen seiner Kräfte vom Kaiserreich verfolgt, fehlte schon bald nicht mehr viel, und er wäre dem Stadthalter in die Hände gefallen. In letzter Sekunde wird er von den chaotischen Schergen gerettet. Aus dem Kind wird schließlich der nächste Overlord, der nach den vielen Jahren in dunklen Verstecken nur noch eines will: Rache und Zerstörung!1!!1!!
Die Geschichte mag nun nicht sonderlich atemberaubend klingen, doch ist das zunächst auch gar nicht so wichtig. Man hat in den ersten Spielstunden sowieso jede Menge zu tun, wo eine allzu umfangreiche Story wohl leicht untergehen würde. Overlord 2 punktet da wie der erste Teil eher bei den humorvollen Dialogen. Doch bevor man so richtig in die Fantasywelt eintauchen kann, müssen die vielen Befehle zur Steuerung der Schergen erstmal verinnerlicht sein. Im Tutorial werden die wichtigsten Dinge beschrieben, doch bleibt dazu nicht sonderlich viel Zeit. Es gibt schon früh im Spiel jede Menge zu zerstören, Rätsel zu knacken und Geheimnisse zu entdecken.
Braune: Sie halten im Nahkampf einige Schläge aus, lieben es Waffen uns Rüstungen zu sammeln und reiten gern auf Wölfen. Nebenbei hauen sie gern Steinmauern ein.
Rote: Wenn irgendwo was brennt sind die Roten da. Sie können Feuer absorbieren, entzünden explosive Fässer und werfen aus der Ferne Feuerbälle auf die Gegner. Stehen die Feinde erstmal in Flammen, rennen diese panisch umher und sind ein leichtes Opfer für die Braunen.
Grüne: Diese stinkende Version der Schergen ist immun gegen alle Gifte und kann sich in Grünanlagen unsichtbar machen. Fällt man mit ihnen Gegnern in den Rücken stürzen sie sich wie wild auf diese.
Blaue: Nur die blauen Schergen können schwimmen und somit feuchte Hindernisse überwinden.Das auf den ersten Blick recht simple Gameplay entpuppt sich schnell als tiefgründiger wie zunächst erwartet. Zwar ist man tatsächlich größtenteils damit beschäftigt Gegner zu vermöbeln, doch kommt spätestens mit der zweiten Schergenart – den Roten – Taktik in den Kampf. Die kleinen Feuerteufel können nämlich wunderbar Monster aus der Ferne in Brand setzen, fallen aber selbst beim kleinsten Windstoß um. Schickt man die roten Schergen nun einfach an die vorderste Front, steht man schnell ohne Gefährten da. Die Mischung macht hier den Erfolg aus. Im Spielverlauf stoßen insgesamt vier Schergenarten zum bösen Lord. Anfangs müssen die Braunen als zähe Nahkämpfer allein den Kopf hinhalten, bis schließlich die feuerfesten roten Schergen, die stinkenden Grünen und die schwimmenden Blauen hinzukommen. Alle vier haben ihre speziellen Fähigkeiten, die der Spieler immer wieder an richtiger Stelle brauchen wird und allzu oft muss man selbst als Scherge ran.
Manche Tunnel sind einfach zu eng um als Overlord seine Diener bei der Bewältigung der Aufgaben zu unterstützen. Deswegen gibt es bei vielen Missionen magische Brunnen, an denen der Lord in die Haut der kleinen Helfer schlüpfen kann. Dann geht es auf teils abenteuerlichen Wegen durch die Burgen des Kaiserreiches um Artefakte zu suchen oder eine weitere Gemahlin zu retten. Dabei ist stets Köpfchen gefragt, denn ein simpler Sturmangriff führt meist nur zum Laden des letzten Spielstandes. Die Welten und damit auch die Rätsel werden immer komplexer und die Schergen irgendwann unentbehrlich. Ob sie nun zum Bedienen eines Katapults oder zum Steuern eines ganzen Schiffes gebraucht werden – ohne geht es nicht weiter. Man sollte also pfleglich mit den Stinkern umgehen, sonst rennt man ständig zurück zum letzten Portal um Neue Kämpfer aus der Unterwelt zu ordern.
Eine Horde Schergen wäre keine Horde, wenn sie nicht ständig wachsen und immer stärker werden würde. Um die willenlosen Kreaturen zu vermehren, benötigt man Seelen die dann in der Unterwelt für Nachschub sorgen. Diese erntet man von dahingeschiedenen Gegnern, die nicht immer, eher fast schon selten, mit der Keule in der Hand sterben. Die meisten bunt leuchtenden Seelenkügelchen bekommt man durch das Jagen verschiedener, oft wehrloser Kreaturen.
So zum Beispiel von niedlichen Robbenbabys mit großen schwarzen Augen oder winzigen Wichteln mit bescheuerten Mützen. Letztere haben es angesichts ihres nervtötenden Rumgehüpfes, der schrillen Laute und der blöden Mütze aber verdient als Schergen wiedergeboren zu werden. Auch wenn sich dann bis auf die fehlende Kopfbedeckung nicht viel verändert hat.
Im Laufe des Abenteuers wird die eigene Gefolgschaft immer stärker, was nicht zuletzt auch an der Erweiterung des Turmes in der Unterwelt und den vielen Waffen liegt, die die Schergen freudig aufsammeln.
Jeder braucht ein Dach überm Kopf. Wenn man versucht das Böse in der Welt zu verbreiten, nimmt man sich eben gleich mal einen Wolkenkratzer in der Unterwelt als Zuhause. Das ist jedenfalls absolut stilecht. Nachdem man das wohl längste Tutorial der Spielgeschichte absolviert hat und endlich offiziell anerkannter Overlord geworden ist, zieht man in eine riesige Bude, die weit mehr als nur Portal in die verschiedenen Regionen darstellt.
Auf den ersten Blick mag Overlord 2 nicht mit einem Killzone 2 oder den Shooter-Giganten mit Unreal Engine 3 mithalten können. Doch die Detailverliebtheit, die schicken Animationen der Krieger und die abwechslungsreichen Level machen das Spiel dennoch zum Schmuckstück. Zudem sorgen die vielen Effekte bei den Kämpfen für ein wahres Farbenfeuerwerk. Einzig die Texturen der Oberflächen lassen Raum für Verbesserung. Hier spielt wohl wie so oft die Entwicklung für mehrere Plattformen (PC/PS3/Xbox360) eine Rolle.
In den Höhlen der Unterwelt gibt es eine Vielzahl von Einrichtungen, die allesamt dem Wohl des Overlords dienen. Eine Schmiede, in der man für Gold und geopferte Schergen seine Ausrüstung verbessern und neue Items herstellen kann. Der Architekt gleich nebenan ist für den Ausbau des Turms verantwortlich, der den Grundlevel der Dienerschaft erhöht. In den heruntergekommenen Baracken im Keller kann man all seine Schergen besuchen und deren Stufe sowie Ausrüstung begutachten. Besonders witzig hierbei: Jeder Scherge hat seinen eigenen Namen. Wenn also mal einer verloren geht, weiß man wenigstens was man unter das Foto auf der Rückseite des Milchkartons schreiben kann. Viel sinnvoller als eine solche Suchaktion ist der Besuch beim Totengräber. Der kann im Austausch gegen frische Leben die kürzlich verschiedenen Krieger wiederbeleben. Was durchaus Sinn macht, denn immerhin steigen die Schergen beim Kampf auf, und sammeln Mistgabeln und Kochtöpfe als mehr oder weniger wirkungsvolle Bewaffnung. Spätestens im Kampf gegen die ersten knackigen Gegner fällt schnell auf ob man sich eine Elitetruppe oder einen Sauhaufen mit in die Schlacht genommen hat.
Stellt man sich eben doch zu dämlich an und ersäuft beispielsweise mit einem falschen Tastendruck alle Schergen im gerade mal zwei Fuß tiefen Quellbach, können auch schon mal die Nachwuchsschergen ausgehen. Ein Besuch bei den flauschigen Robbenbabys sollte da schnell für Nachschub sorgen und den Seelenpool auffüllen. Trotz einiger Missgeschicke musste ich jedoch keine der Regionen mehrfach zum „Farmen“ besuchen. Als nützlich haben sich solche Abstecher dennoch herausgestellt. In eroberten Gebieten füllen sich nämlich permanent die Goldtruhen, was der geschundenen Kriegskasse oft zugute kommt.
"Das Böse was die Menschen angerichtet haben, ist nichts gegen das was wir anrichten werden" Wer mochte es nicht, wenn Obelix zum Rundumschlag gegen die römischen Legionen ausholte? Gut, die Soldaten des Kaisers waren sicherlich nicht erfreut immer und immer wieder eins auf die Nase zu bekommen. Ähnlich mag es wohl den königlichen Truppen in Overlord 2 gehen, die der böse Lord und seine Schergen in Massen auseinandernehmen. Das führt zeitweise sogar zu herrlich durchgeknallten Kriegern, die scheinbar vom anderen Ufer sind oder aber einfach den Verstand verloren haben. So auch die mystischen Gestalten um Florian Grünherz der durchaus an vorderster Front für Greenpeace kämpfen und zugleich Bürgermeister von Berlin sein könnte. Allein sein Name spricht Bände.
Doch hier trügt wie so oft im Spiel das Äußere. Harmlos wirkende Rankengewächse werden plötzlich zu bösartigen Killermaschinen und fette Amazonendamen hauen uns samt Schergen aus den Schuhen. Letztere sind übrigens geradezu ein Paradebeispiel für die einzigartig komische Interpretation einer Fantasy-Welt.
In Sachen musikalischer Untermalung punktet Overlord 2 ein weiteres Mal. In den Wäldern plätschert eine seichte Melodie dahin, während man sich im Kampf dank heroischer Marschmusik so richtig wohl fühlt. Fässer explodieren, Tiere grunzen angsteinflößend. Im Gebüsch nebenan kichern die Wichte, die Schergen geben irrwitzige Kommentare von sich und ein derber Schlag mit dem Schwert macht ordentlich Wumms. Dazu gibt es eine aufwändige Sprachausgabe aller Dialoge mit glaubwürdigen Sprechern.
In Overlord 2 sind Feen nicht klein und niedlich, sondern übergewichtig und hässlich, Meerjungfrauen sonnen sich lieber am Ufer um ihre Pfunde zu schonen und der sonst so mutige Elfenkrieger wird zum verweichlichten Chorknaben. Eigentlich wird jedes abgedroschene Klischee ins Gegenteil umgekehrt und durch den Kakao gezogen. Das macht die Spielwelt unheimlich sympathisch. In jedem neuen Gebiet finden sich viele durchdachte Details und liebevoll inszenierte Welten. Rosa Hummel-Elfen bezirzen unsere Schergen, Häschen hoppeln durchs Gras und Kobolde gucken aus ihren Löchern.
Das trifft nicht nur auf die diabolische Ader des Overlords und dessen Diener zu, sondern findet sich an jeder Ecke des Spiels wieder. Sei das nun die bereits erwähnte Jagd auf Robbenbabys, der Kreuzzug gegen abgedroschene Fantasywelten oder der immer präsente schwarze Humor aus der Feder von Autorin Rhianna Pratchett. Ständig sitzt man mit einem Grinsen im Gesicht vor dem Monitor. Das Gebrabbel der Schergen wie "Liebes Wöflein" und "Meeeeister" laden in Verbindung mit der musikalisch episch untermalten Umgebung einfach nur dazu ein "ne Runde um den Block zu drehen". Man hat bei den Gesprächen der unterdrückten Dorfbewohner, die sich gegenseitig Witze über den kürzlich gefallenen Stadthalter erzählen, einfach immer das Gefühl durch eine lebendige Welt zu streifen. Wenn man dann während der Eroberung noch permanent auf die herrlich komischen Fantasy-Wesen trifft, erreicht Overlord 2 endgültig in Sachen Humor den Level um Kultstatus zu erlangen.
Der Overlord ist tot, es lebe der Overlord
Nachdem im Vorgänger der böse Schreckenslord spurlos verschwunden ist, breitete sich das Kaiserreich der Menschen schnell und ungehindert über weite Teile des Landes aus. Alle magischen Kreaturen sollten für immer von der Erde gefegt werden. Weil es in Nordberg, einem kleinen verschneiten Dorf, nur so von Magiern wimmelte, setzte der Kaiser einen Stadthalter ein der gnadenlos auf die Jagd nach Zauberern, Elfen und anderer Hexerei gehen sollte. Eines Tages tauchte ein kleiner Junge mit komischer Kapuze auf – nein, nicht Kenny. Aufgrund seines Aussehens von den Kindern gehänselt, und wegen seiner Kräfte vom Kaiserreich verfolgt, fehlte schon bald nicht mehr viel, und er wäre dem Stadthalter in die Hände gefallen. In letzter Sekunde wird er von den chaotischen Schergen gerettet. Aus dem Kind wird schließlich der nächste Overlord, der nach den vielen Jahren in dunklen Verstecken nur noch eines will: Rache und Zerstörung!1!!1!!
Die Geschichte mag nun nicht sonderlich atemberaubend klingen, doch ist das zunächst auch gar nicht so wichtig. Man hat in den ersten Spielstunden sowieso jede Menge zu tun, wo eine allzu umfangreiche Story wohl leicht untergehen würde. Overlord 2 punktet da wie der erste Teil eher bei den humorvollen Dialogen. Doch bevor man so richtig in die Fantasywelt eintauchen kann, müssen die vielen Befehle zur Steuerung der Schergen erstmal verinnerlicht sein. Im Tutorial werden die wichtigsten Dinge beschrieben, doch bleibt dazu nicht sonderlich viel Zeit. Es gibt schon früh im Spiel jede Menge zu zerstören, Rätsel zu knacken und Geheimnisse zu entdecken.
Schergen sind für alles gut
Schergentypen
Braune: Sie halten im Nahkampf einige Schläge aus, lieben es Waffen uns Rüstungen zu sammeln und reiten gern auf Wölfen. Nebenbei hauen sie gern Steinmauern ein.
Rote: Wenn irgendwo was brennt sind die Roten da. Sie können Feuer absorbieren, entzünden explosive Fässer und werfen aus der Ferne Feuerbälle auf die Gegner. Stehen die Feinde erstmal in Flammen, rennen diese panisch umher und sind ein leichtes Opfer für die Braunen.
Grüne: Diese stinkende Version der Schergen ist immun gegen alle Gifte und kann sich in Grünanlagen unsichtbar machen. Fällt man mit ihnen Gegnern in den Rücken stürzen sie sich wie wild auf diese.
Blaue: Nur die blauen Schergen können schwimmen und somit feuchte Hindernisse überwinden.
Manche Tunnel sind einfach zu eng um als Overlord seine Diener bei der Bewältigung der Aufgaben zu unterstützen. Deswegen gibt es bei vielen Missionen magische Brunnen, an denen der Lord in die Haut der kleinen Helfer schlüpfen kann. Dann geht es auf teils abenteuerlichen Wegen durch die Burgen des Kaiserreiches um Artefakte zu suchen oder eine weitere Gemahlin zu retten. Dabei ist stets Köpfchen gefragt, denn ein simpler Sturmangriff führt meist nur zum Laden des letzten Spielstandes. Die Welten und damit auch die Rätsel werden immer komplexer und die Schergen irgendwann unentbehrlich. Ob sie nun zum Bedienen eines Katapults oder zum Steuern eines ganzen Schiffes gebraucht werden – ohne geht es nicht weiter. Man sollte also pfleglich mit den Stinkern umgehen, sonst rennt man ständig zurück zum letzten Portal um Neue Kämpfer aus der Unterwelt zu ordern.
Jagd auf pelzige Ratten
Eine Horde Schergen wäre keine Horde, wenn sie nicht ständig wachsen und immer stärker werden würde. Um die willenlosen Kreaturen zu vermehren, benötigt man Seelen die dann in der Unterwelt für Nachschub sorgen. Diese erntet man von dahingeschiedenen Gegnern, die nicht immer, eher fast schon selten, mit der Keule in der Hand sterben. Die meisten bunt leuchtenden Seelenkügelchen bekommt man durch das Jagen verschiedener, oft wehrloser Kreaturen.
So zum Beispiel von niedlichen Robbenbabys mit großen schwarzen Augen oder winzigen Wichteln mit bescheuerten Mützen. Letztere haben es angesichts ihres nervtötenden Rumgehüpfes, der schrillen Laute und der blöden Mütze aber verdient als Schergen wiedergeboren zu werden. Auch wenn sich dann bis auf die fehlende Kopfbedeckung nicht viel verändert hat.
"Wenn du den Augapfel einer Nymphe verspeist kann deine Milz explodieren!"
Im Laufe des Abenteuers wird die eigene Gefolgschaft immer stärker, was nicht zuletzt auch an der Erweiterung des Turmes in der Unterwelt und den vielen Waffen liegt, die die Schergen freudig aufsammeln.
Trautes Heim, Glück allein
Jeder braucht ein Dach überm Kopf. Wenn man versucht das Böse in der Welt zu verbreiten, nimmt man sich eben gleich mal einen Wolkenkratzer in der Unterwelt als Zuhause. Das ist jedenfalls absolut stilecht. Nachdem man das wohl längste Tutorial der Spielgeschichte absolviert hat und endlich offiziell anerkannter Overlord geworden ist, zieht man in eine riesige Bude, die weit mehr als nur Portal in die verschiedenen Regionen darstellt.
Grafik & Animationen
Auf den ersten Blick mag Overlord 2 nicht mit einem Killzone 2 oder den Shooter-Giganten mit Unreal Engine 3 mithalten können. Doch die Detailverliebtheit, die schicken Animationen der Krieger und die abwechslungsreichen Level machen das Spiel dennoch zum Schmuckstück. Zudem sorgen die vielen Effekte bei den Kämpfen für ein wahres Farbenfeuerwerk. Einzig die Texturen der Oberflächen lassen Raum für Verbesserung. Hier spielt wohl wie so oft die Entwicklung für mehrere Plattformen (PC/PS3/Xbox360) eine Rolle.
Stellt man sich eben doch zu dämlich an und ersäuft beispielsweise mit einem falschen Tastendruck alle Schergen im gerade mal zwei Fuß tiefen Quellbach, können auch schon mal die Nachwuchsschergen ausgehen. Ein Besuch bei den flauschigen Robbenbabys sollte da schnell für Nachschub sorgen und den Seelenpool auffüllen. Trotz einiger Missgeschicke musste ich jedoch keine der Regionen mehrfach zum „Farmen“ besuchen. Als nützlich haben sich solche Abstecher dennoch herausgestellt. In eroberten Gebieten füllen sich nämlich permanent die Goldtruhen, was der geschundenen Kriegskasse oft zugute kommt.
Krieger in der Identitätskrise
Doch hier trügt wie so oft im Spiel das Äußere. Harmlos wirkende Rankengewächse werden plötzlich zu bösartigen Killermaschinen und fette Amazonendamen hauen uns samt Schergen aus den Schuhen. Letztere sind übrigens geradezu ein Paradebeispiel für die einzigartig komische Interpretation einer Fantasy-Welt.
Sound & Musik
In Sachen musikalischer Untermalung punktet Overlord 2 ein weiteres Mal. In den Wäldern plätschert eine seichte Melodie dahin, während man sich im Kampf dank heroischer Marschmusik so richtig wohl fühlt. Fässer explodieren, Tiere grunzen angsteinflößend. Im Gebüsch nebenan kichern die Wichte, die Schergen geben irrwitzige Kommentare von sich und ein derber Schlag mit dem Schwert macht ordentlich Wumms. Dazu gibt es eine aufwändige Sprachausgabe aller Dialoge mit glaubwürdigen Sprechern.
Schwarz ist gut
Das trifft nicht nur auf die diabolische Ader des Overlords und dessen Diener zu, sondern findet sich an jeder Ecke des Spiels wieder. Sei das nun die bereits erwähnte Jagd auf Robbenbabys, der Kreuzzug gegen abgedroschene Fantasywelten oder der immer präsente schwarze Humor aus der Feder von Autorin Rhianna Pratchett. Ständig sitzt man mit einem Grinsen im Gesicht vor dem Monitor. Das Gebrabbel der Schergen wie "Liebes Wöflein" und "Meeeeister" laden in Verbindung mit der musikalisch episch untermalten Umgebung einfach nur dazu ein "ne Runde um den Block zu drehen". Man hat bei den Gesprächen der unterdrückten Dorfbewohner, die sich gegenseitig Witze über den kürzlich gefallenen Stadthalter erzählen, einfach immer das Gefühl durch eine lebendige Welt zu streifen. Wenn man dann während der Eroberung noch permanent auf die herrlich komischen Fantasy-Wesen trifft, erreicht Overlord 2 endgültig in Sachen Humor den Level um Kultstatus zu erlangen.
Fazit Wer bei Overlord 2 ein klassisches Fantasyrollenspiel erwartet ist auf dem falschen Dampfer. Zwar finden sich viele Elemente aus dem Genre wieder, doch fehlt einfach der Tiefgang um sich als solches zu bezeichnen. Aber das will Overlord 2 auch gar nicht. Hier gehts um Action, die totale Macht über Gut und Böse, sowie knifflige Rätsel. Das Ganze wird in zeitgemäßer Optik, tollen Animationen, erstklassigen Sound und einer leider eher mäßigen Story verpackt. Was das Spiel bei der Geschichte verpatzt hat, macht das Drumherum viel besser. Witzige Kommentare der Schergen, abgedrehte Dialoge der NPCs und die dichte Spielwelt machen Overlord 2 zu einem spannenden Spielerlebnis. Von mir gibt es allein wegen dem doch recht ordentlichen Umfang, dem schwarzen Humor und der Detailverliebtheit, eine klare Empfehlung. |
geschrieben von Bob_ROss
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